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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Verzierungen an eurem Gewand zu urteilen, tippe ich auf die Provinz von Schlick. Ja, ich bin viel he-rumgekommen auf meiner langen Reise und ich bin sehr weit fort von zuhause.
    Lo Tsang ist eine herrliche Stadt, wisst Ihr. Nur einen Steinwurf vom Drachengebirge entfernt.
    Man kann die schneebedeckten Zacken an klaren Tagen so-gar sehen. Ach, ich gerate ins Schwärmen, wenn ich an die grünen Wiesen und die dichten Wälder denke. 
    Die Geschichte? Ja, richtig.
    Also, wo war ich?
    Ich war gerade in Asmoth, um einen Auftrag für einen rei -chen Großmagier zu erledigen. Gegen gutes Geld, versteht sich. Er wollte, dass ich ihm ein Jadeei von großem persön-lichem Wert zurückbringe, das ihm von einem alten Magier entwendet worden war. Allerdings konnte ihm mein Auf-traggeber diesen Diebstahl nicht nachweisen. Und da er Angst um seinen Ruf hatte, ließ er mich zu sich rufen.
    Die Aufgabe stellte sich als erstaunlich leicht heraus:
         Der Magier, Potzblitz oder so ähnlich hieß er, wohnte in der Stadt, also war das Eindringen in sein Haus für mich eine Leichtigkeit. Ich stieg einfach auf ein Dach am Anfang der Straße und lief bis zur richtigen Hausnummer.
    Ein Fenster ist für einen Meisterdieb , wie mich, natürlich keine Herausforderung und so konnte ich schnell einbre-chen. Im obersten Zimmer stand auch schon der Schrank, den mir mein Auftraggeber vorher genau beschrieben hatte.
    Das Ei war etwa faustgroß und so grü n wie eure Augen. Auf seiner Oberfläche waren winzige Runen eingeschnitzt, die leuchteten, wenn jemand mit ihnen in Berührung kam.
    Ich packte dieses Ei also ein und verschwand, bevor mich jemand entdecken konnte.
         Ihr denkt euch sicher: wie kann ein Meisterdieb, der seinen Auftrag erledigt hat, geschnappt werden?
    Tja, genau das ist das spektakuläre Ende der Geschichte und weshalb ich eigentlich nicht in diesem Loch sitzen dürfte.
    Als ich das Haus meines Auftraggebers betrat, konnte ich noch seine Stimme hören, die sagte: „Wir haben auf sie gewartet, Ser Marek“. 
    Leider war ich lange genug unaufmerksam, so dass mich ein Scherge von hinten niederschlagen konnte. Und erwacht bin ich dann hier.
         Das Ei bin ich los, ebenso wie mein gesamtes Werk-zeug, also ist ein Entkommen für mich unmöglich.
    Nein, i hr braucht kein Mitleid mit mir zu haben, ich habe mich selbst in diese Misere gebracht, aber ihr solltet nun schweigen, der Kerkermeister kehrt zurück. Und er mag es nicht, wenn man sich mit jemand anderem als mit ihm unterhält.
    Der Kerkermeister hatte genaue Anweisungen von seinem Herrn erhalten. Er sollte den Dieb aus der Zelle holen und ihn in die Halle mit dem großen Kamin bringen.
    Marek aber hatte andere Pläne.
         Es war nicht das erste Mal gewesen, dass man ihn in eine Zelle gesperrt hatte und wer schon mehr als einmal zum Tode verurteilt worden war, verlor irgendwann seine Naivität gegenüber dem Galgen.
     
         Noch immer dachte der Dieb an die Frau, die mit ihm in der Zelle gefangen war, während ihn der Kerkermeister durch die dunklen Gänge schob.
    Es war lange Zeit her, dass er jemanden vom Meeresvolk gesehen hatte. Die Fremde war sehr weit fort von zuhause. Marek fragte sich, ob sie über den Fluss gekommen war, aber das war beinah e unmöglich. Sie war so blass gewesen, dass ihre Haut schon durchscheinend wirkte.
    Er hingegen mit seinem schuppigen Leib hatte nicht gewagt sie zu berühren. Sie war so zart wie eine Porzellanpuppe. Vielleicht war sie ja eine Prinzessin?
    Marek nahm sich vor, sie schnellstmöglich zu befreien.
     
         Nachdem die Sommerkriege beendet waren, hatten sein Volk und das Volk des Meeres es vorgezogen, sich gegen-seitig aus dem Weg zu gehen.
    Marek kannte Geschichten über die Sommerkriege, aber sie waren bereits seit vielen Jahren nur noch Legenden in den Herzen der Alten. 
    Einstmals waren die Völker eng befreundet. Sie teilten sich die heiligen Reliquien der Gilden. Die Drachensteine der Gebirgsvölker und den Meeressand des Meeresvolkes.
    War es so? Marek verfluchte sich selbst dafür, dass er in seiner Ausbildung bei den geschichtlichen Ereignissen lie -ber heimlich die Geldbörsen seiner Kameraden untersucht hatte, anstatt aufzupassen.
    Er blickte kurz über die Schulter.
    Der Kerkermeister hatte einen wichtigtuerischen Gesichts-ausdruck aufgelegt und schubste den Dieb immer weiter den Gang hinunter. Marek lächelte.
    Zu seiner Ausbildung gehörte auch der Nahkampf und während sein Begleiter

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