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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sich in seinem Kopf breit und dieser Großmagier ließ ihn nicht dazu kommen, Atem zu schöp-fen. Irgendetwas musste er tun.
    Natürlich hätte er durch das Wasser waten und gegen den fetten Großmagier kämpfen können, aber als er aufstehen wollte, hielt ihn etwas auf dem Thron zurück.
    Das Ei in seiner Hand leuchtete schwach und Marek ver-suchte sich zu erinnern, was es ihm sagen wollte. Er hatte das Gefühl, in seinem Geiste vor einer Tür zu stehen, die nur einen Spalt offen stand. Er musste versuchen, diese al-ten Erinnerungen seines Volkes aus den Tiefen der Verges-senheit zu holen, um zu erfahren, was er nun tun musste.
         Während sich ein bedrückendes Schweigen über diese Szene legte, hob Marek eine Hand, als hätte er es bereits hunderte Male getan und sprach laut: „Wir möchten nicht länger gestört werden!“
    Bev or ihm selbst klar wurde, was er gerade gesagt hatte, fielen die großen Flügeltüren des Schreins donnernd zu. Ein Schatten huschte über die Wasseroberfläche, ehe es gänzlich dunkel wurde im Schrein.
    „Du hast noch nicht alles verlernt, Dieb.“
    Marek schüttelte eine innere Last von sich und blickte den Großmagier an.
    „Die Drachen werden e uch niemals helfen, die Macht in den Reichen an euch zu reißen“, sprach er leise.
    „Ihr solltet e ure Goldgier zügeln, alter Mann. Mag sein, dass ich mich nicht an alles erinnern kann, aber ich weiß, dass ich den Drachen niemals befehlen werde, euch zu ge-horchen.“
    „Wie i hr wünscht, Dieb“, war die Antwort des Mannes und ehe Marek etwas tun konnte, hatte er die junge Frau des Wasserstammes in das flache Wasser geworfen und mur-melte einen Zauberspruch. Das Ei erstrahlte hell in einem roten Licht, als Marek von seinem Thron aufsprang.
    Er streckte die Hand in ihre Richtung und rief in seinem Geiste alle Mächte der Welt an, sie zu retten. Für diesen Schrein sollte niemand sterben.
    Das Ei schien in seiner Hand explodieren zu wollen und erfüllte den Raum für eine Sekunde mit einem gleißenden Licht. Marek konnte die Prinzessin schreien hören, aber als das Ei erlosch, war sie verschwunden, ebenso wie die Ru-nen auf der Oberfläche des Eies. Nur noch die rot-blau bestickte Schärpe und das lange weiße Gewand schwam-men auf dem Wasser.
         Doch noch etwas anderes war passiert, was Marek erst erkannte, als sich das Gesicht des Großmagiers vor Wut zu einer hässlichen Fratze verzog.
    Marek drehte sich um und erschrak: der Thron war leben -dig geworden. Nein, nicht der Thron, der weiße Marmor-drache, der sich um den Thron geschlängelt hatte, bewegte sich. Seine Augen waren keine Rubine mehr, sondern le-bendig und strahlten die Weisheit von Jahrhunderten aus. Vor Schreck hätte Marek fast das Jadeei fallen lassen, als der Drache langsam ins schwarze Wasser glitt.
         Gerade als Marek sich an den Anblick des Drachens ge-wöhnt hatte, hallte eine kräftige Stimme durch den Raum: „Ihr hättet es besser wissen sollen, alter Mann. Niemand bestiehlt mich aus Geldgier, ohne dafür Verantwortung tra-gen zu müssen.“ 
    Der Magier, dem Marek das Ei abgenommen hatte, stand auf der obersten Treppenstufe und zeigte auf den Dieb.
    Marek wusste nicht, wie ihm geschah. Alles passierte gleich-zeitig, also richtete er seine Aufmerksamkeit wieder hilfesu-chend auf den weißen Drachen.
    Niemals hatte Marek etwas so Schönes gesehen. Trotz der Dunkelheit im Schrein konnte er die weißen Schuppen des Drachens im Wasser glitzern sehen. Sie bildeten eine Ein -heit mit den glitzernden Wänden. Nur seine roten Augen strahlten als Kontrast aus dem Wasser. Jede seiner Bewe-gungen war voller Stolz, Anmut und Schönheit. Marek konnte die Muskeln sehen, die sich geschmeidig unter den Schuppen bewegten.
    „Der Wächter ist erwacht“, rief der Magier und warf la -chend seine Hände in die Luft, ehe er sich wieder dem Dieb zuwandte: „Er hütet deine Vergangenheit.“
    Der Großmagier hatte sich wieder gefasst.
    Und Marek wusste nicht mehr, was er als nächstes tun sollte. Auf welcher Seite stand der Magier? Woher kannte der Großmagier so mächtige Zaubersprüche? Was wollte er von dem Drachen? Und was hatte er selbst als einfacher Dieb mit all dem hier zu tun?
    In Marek loderte ein unbändiger Hass auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Leise fl üsterte er: „Niemals werde ich dir gehorchen, alter Mann!“
    „Glaubst du, ich kann d einen Drachen nicht vernichten, Dieb? Er

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