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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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dunklen Haare bewegten sich fließend um seinen Kopf. Er griff nach meiner Hand und zog mich noch weiter nach unten. Je tiefer wir kamen, desto leiser wurden die über uns donnernden Wassermassen, und dann sah ich sie … die Sternpflanzen, von denen Iason mir erzählt hatte. Auf ihren langen Stängeln bogen sie sich sanft hin und her und ihr vom Krahja gespendetes Licht tanzte wie kleine Leuchtkugeln um sie herum, so hell und rein, dass ich in ihrem Anblick versank, versinken musste.
    Gerade, als ich merkte, dass mir die Luft ausging, zog Iason mich weiter. Wir tauchten unter dem Wasserfall hindurch, gleich darauf ging es steil nach oben und wir brachen mit den Köpfen durch die Wasseroberfläche. Ich schnappte nach Luft und als endlich wieder welche in meine Lungen strömte, nutzte ich sie umgehend für einen aufgeregten Redeschwall. »Iason, das war … also ich hab noch nie … ich meine …« Da erst fiel mir auf, dass wir uns in einer Grotte hinter dem Wasserfall befanden. Staunend sah ich mich um. Hörte das denn niemals auf mit den Wundern hier?
    Die Kleidung klebte an uns, während wir Hand in Hand aus dem Wasser stiegen und den funkelnden Sand betraten.
    Wir standen in einer Höhle aus strahlendem Krahja. Wie eine lichtdurchflutete Diamantenhöhle sah es aus, eine Symphonie aus Farben. Jetzt verstand ich. Wer auf diesem Planeten lebte, der brauchte keine Fantasie oder irgendwelchen Luxus.
    Iason zog sich das T-Shirt über den Kopf und legte es zum Trocknen neben seine Jacke über einen Stein. Wassertropfen rannen über seine muskulöse Brust. Als ich ihn so sah, mit freiem Oberkörper und verwuscheltem Haar entfachte das in mir ein Kribbeln. Er lächelte ein warmes gewinnendes Lächeln. »Willkommen in meiner Welt.«
    Ich sah mich um. Mein Blick glitt hin zu einer kleinen Quelle, die aus der Wand in das Wasser plätscherte. Wie gebannt ging ich in die Hocke und strich mit der Hand durch den schimmernden Krahjasand. Unglaublich, er war weich wie Moos und warm wie sonnenbeschienene Seide. Ich legte meine Handflächen darauf. Jetzt, wo das Wasser in meiner Kleidung nicht mehr direkt mit dem Krahjabecken verbunden war, wurde mir doch ganz schön kalt. Ich begann leicht zu zittern. Iason ging zu mir in die Hocke.
    »Kein Wunder, dass du frierst.« Er stützte ein Knie auf; seine Stimme klang ruhig und sicher. Er näherte sich mir mit den Händen und fasste mich unter der Bluse an den Hüften. Das Wasser leuchte blau auf seiner karamellfarbenen Haut, hatte sich wie Perlen in seinem Haar verfangen. Seine Nähe versorgte mich mit einer angenehmen Wärme und die Umgebung, so schön wie sie war, schob sich in den Hintergrund. Ich berührte ihn mit den Fingerspitzen und zog sein Shanjas nach, was eine Welle durch seinen Körper trieb, ein angenehmes Schaudern, das nun auf mich überging. Meine Hand glitt den Muskel seiner Schulter hinab und über den Reif der Wächter, das Symbol ihrer Zusammengehörigkeit, das sich schimmernd um seinen Oberarm schmiegte. Seine Haut war glatt und weich. Wir kamen uns immer näher und küssten uns. Ein zarter Hauch seines Atems hinterließ eine elektrisierende Spur auf meiner Haut, leise gemurmelte Worte, warme sanfte Lippen strichen über meinen Hals und wieder mein Kinn hinauf. Ein vollendeter Augenblick, der vom Schwappen einer Welle unterbrochen wurde, und davon, dass Iason an mir vorbei zum Wasserbecken schielte, wo Salto frech den Kopf aus dem Wasser streckte. »Hau ab, du Spanner!«, sagte Iason leise und da tauchte Salto tatsächlich wieder in die Tiefe.
    Wir küssten uns weiter. Seine Hände streiften mir behutsam und zärtlich die nasse Bluse von den Schultern, kreuzten sich über meinem Rücken und zogen mich ganz nah zu sich heran. Ein kleines nasses Stoffknäuel lag neben uns im Sand.
    Seine Handflächen schoben sich groß und schützend meinen Rücken hinauf, gaben mir Halt. Ich lehnte mich zurück und zog ihn mit mir. Sanft legte er mich in den Sand. Iason beugte sich über mich und umhüllte uns mit schimmerndem Blau. Ein Tropfen perlte von seinem schwarzbraunen Haar und lief über meine Schläfe. »Ist dir warm?« Geflüsterte Worte, ganz nah. »Ja«, unsere Stimmen verschlangen sich. Der weich rauschende Vorhang aus Wasser fiel vor unsere Körper und schenkte uns das Alleinsein. Nur wir. War das der Moment?
    Ich hatte die Augen geschlossen, ließ mich treiben und atmete seinen unvergleichlichen Duft ein. Unsere Lippen öffneten und schlossen sich in einem

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