Sternenstaub
regelmäßigen Rhythmus, der sich nur ab und an ein wenig änderte, eine kleine Abweichung inmitten all der Küsse, der Berührungen.
Meine Finger fuhren durch sein Haar, während seine Hand an meiner Seite hinunterstrich und zu meinem Gürtel wanderte. Ich schlug die Augen auf. Seine Augen waren funkelnd und tief. Ich hörte das leise Klingen der Schnalle und küsste ihn dabei die ganze Zeit. Im Halbdunkel der Höhle fuhr seine Hand über meine Haut. Unser Atem, ganz nah und voller Leidenschaft, die sich nun nicht mehr aufhalten ließ. Um uns herum nichts als leuchtend weicher Sand in allen Farben. Versunken im Rausch unserer Empfindungen erkundete ich auch seinen Körper, berührte jeden Muskel, der sich unter der glatten Haut abzeichnete, umkreiste die kleine sichelförmige Narbe an seiner Seite. Seine Hand strich über mein Knie die Innenseite meines Beins hinauf und verließ es dann. Unter dem sanft magischen Druck seiner Finger gaben die Knöpfe meiner Hose nach. Einer nach dem anderen. Ich hielt den Atem an. Alle meine Sinne erwachten und meine Bewegungen verlangsamten sich, ganz unmerklich und zart und dennoch schlich sich in diesem Augenblick ein ganz sonderbares Gefühl in mir ein. Er spürte es.
Obwohl wir uns weiter berührten und küssten, herrschte auf einmal so etwas wie gespannte Stille. Egal, wie sehr ich mir diesen Moment herbeigesehnt hatte, jetzt überfiel mich eine leise Angst. Ich wusste nicht genau. Würde dann alles anders werden? Er wartete auf ein Zeichen.
Als es nicht kam, glitt seine Hand sanft nach oben zurück und streichelte meinen Bauch, ganz ruhig. Es war okay … und ich fühlte, das war nicht nur gespielt. Er legte seine Stirn an meine und wir atmeten dieselbe Luft ein, alles ohne den leisesten Anschein eines Drängens. Ich entspannte mich und dann verlor ich mich in seinen Armen. Wir küssten uns wieder, berührten uns. Er streichelte mich intensiver und wir zogen uns gegenseitig die restlichen Kleider aus. Er hielt mich mit seinen starken Armen fest umschlungen. Sicherheit. Geborgensein. Bei dir. Du fühlst es, genau wie ich es fühle …
27
E r sah mich an, mit Augen funkelnd und tief wie Bergseen. »Ich liebe dich.«
»Ach ja?«, sagte ich lächelnd. »Wie kann das denn sein?«
Statt einer Antwort erwiderte Iason meine Worte mit einem langen Kuss. Ich lag mit dem Kopf in seine Armbeuge geschmiegt und Iason streichelte meine Schulter.
Ich fühlte mich leicht beschwipst, irgendwie glückstrunken. In meiner Nase kitzelte es … verflixt, es kitzelte mehr. Und dann musste ich kräftig niesen.
Ein unterdrücktes Lachen verließ bebend seine Brust. Ich drehte mich auf den Bauch und er zeichnete mit einem selbstvergessenen Blick meine Kinnpartie nach. Seine Augen schienen auf. »Ich werde dir alles in meinem Land zeigen«, seine Stimme war tief und warm, »die Berge, das Meer, jeden Baum, auf den ich als Kind geklettert bin, und jeden Strauch, der mein Versteck war, wenn ich etwas angestellt hatte. Einfach alles.«
Ich nahm seine andere Hand und küsste ihre Innenfläche, bis auch sie sich an meine Wange schmiegte. »Können wir uns denn so frei hier bewegen?«
»Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.«
Ich zwickte ihm kräftig in die Seite. »Ich stelle dir jetzt eine Frage und ich warne dich, es gibt nur eine Antwort, die ich gelten lasse.«
Iason legte das Kinn auf die Brust und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Schieß los. Ich bin ganz unbefangen.«
»Freust du dich jetzt doch, dass ich da bin?«
Eine stille Weile sah er mich an und ich dachte schon, ich hätte damit den schönen Moment zerstört, als er mich plötzlich mit einer blitzschnellen Bewegung auf den Rücken drehte und sich über mich beugte. Er umgriff mein Kinn und drehte mein Gesicht zur Seite. Seine Fingerkuppen strichen langsam und mit mehr Druck als sonst meine Halsbeuge hinab. Ich ließ es geschehen.
»Ich bin nicht stark genug, um getrennt von dir zu sein.«
Wir küssten uns … auf loduunisch … irdisch … wieder und wieder, bis Iason mich sanft zurückschob.
»Was ist los?«
Er sagte es ungern, das spürte ich, aber: »Wir müssen langsam los, wenn wir noch vor dem Frühstück unbemerkt zu Hause ankommen wollen.«
Zu Hause, das klang irgendwie so verdreht.
Er zog den Reißverschluss seiner Hose zu und reichte mir meine Kleider, die inzwischen wieder getrocknet waren. Seufzend schlüpfte ich in meine Jeans, schloss die Knöpfe meiner Bluse und wollte
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