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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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um meinen Oberarm legte.
    »Das heißt, wenn du auch meine Bedingungen akzeptierst.«
    Es kam so plötzlich und unerwartet, dass ich erstarrte. Ich war verwirrt, alarmiert und genau so blickte ich ihn jetzt auch über meine Schulter hinweg an. »Was denn noch für eine Bedingung? Ich bin doch hier.«
    Lokondras Lächeln war echt und … seine Augen funkelten lebendig, aber gerade das machte ihn ja so gefährlich. Sein Gesicht unterschied sich von dem der Drohnen.
    »Ja, doch wie kann ich sicher sein, dass du auch wirklich bleibst?«
    Eine berechtigte Frage. Und eine Frage, die mir erst mal die Sprache verschlug.
    »Du hast mein Wort.«
    Das war nicht viel, ich weiß, aber ich besaß nicht mehr, was ich ihm hätte geben können.
    Auch bei Lokondra schien ich damit nur wenig, bis gar keinen Eindruck zu schinden. Aber da war noch etwas. Es war erschreckend, doch jetzt, da er mich berührte, zuckte etwas wie ein Déjà-vu durch meinen Kopf. Als würde ich ihn aus einer anderen Zeit kennen, oder aus einem anderen Leben. War es das ShakrA? Seine Seele, die mich weit vor ihrer Geburt als Sinn ausgesucht hatte? Iason hatte mir die Geburt eines Sinns so erklärt. Ich blickte auf Lokondras schlanke Finger, die sich jetzt langsam und kontrolliert in meinen Arm gruben. Die unausgesprochene, aber besitzergreifende Botschaft eines Mannes, den ich nicht in meinem Leben haben wollte, und trotzdem wusste ich, er gehörte zu mir.
    Die Erkenntnis schnürte meine Kehle schmerzhaft zusammen. »Was willst du noch?«
    Er taxierte mich mit seinen grünen Strahlen und ich kam mir vor wie Ware, die über ein Fließband fuhr. Seine Gedanken blieben mir dabei unergründlich, was mich nur noch unruhiger werden ließ.
    »Teile mit mir dein Herz.«

40
     
     
    J etzt war es raus. Er wollte mein Herz. Meine Gefühle. Er wollte erfahren, wie es sich anfühlte, irdisch zu sein. Aber warum? Ganz davon abgesehen, dass das ja gar nicht möglich war. Er konnte gar nicht mit mir die Emotionen teilen, ich teilte sie doch schon mit Iason! Und es hieß, dass man auf Loduun nur mit einem seine Gefühle teilen konnte. Ja, genau das hatten sie immer gesagt. Iason und ich, wir waren für immer verbunden bis … bis einer von uns starb! Moment. Bis einer starb! Iason! Mir wurde schlecht.
    So und nicht anders jagte einer meiner Gedanken den nächsten. Das Glückliche war nur, dass Lokondra nicht wusste, dass ich mit Iason verbunden war. Gut! Und das würde auch ganz bestimmt so bleiben , dachte ich kämpferisch, denn wenn Lokondra herausbekäme, dass ich mein Herz schon längst verschenkt hatte, wäre das Iasons Todesurteil. Demnach war ich gezwungen zu lügen. Wenn er also zwangsläufig feststellen würde, dass eine Verbindung zwischen uns nicht funktionierte, könnte ich zum Beispiel mit der Begründung aufwarten, dass es nicht klappte, weil wir unterschiedliche Spezies waren. Eine fadenscheinige Ausrede, schon klar. Und vor allem, was würde danach mit Iason und mir geschehen? Jetzt musste ich erst einmal auf seine Forderung eingehen und es darauf ankommen lassen. Pragmatisch betrachtet barg ein Vielleichttod immerhin noch bessere Aussichten als ein definitiver. Ein Pakt mit dem Teufel, vor dem ich unmöglich davonlaufen konnte.
    »Warum willst du das?«
    Er lächelte und er lächelte nicht. Sein Gesicht wirkte so unergründlich wie das der Sphinx. Wie sieht es im Innern der Menschen aus, das war für ihn wohl die alles entscheidende Frage … und ich konnte sie ihm beantworten, so sah er das. Aber wie sah es in seinem Innern aus? Wollte ich es wissen?
    Die Ellbogen auf die Stuhllehnen gestützt, verschränkte er die Hände ineinander. »Das, meine Liebe, wirst du zu gegebener Zeit erfahren.«
    Meine Hände verkrampften sich und ich starrte an ihm vorbei zu einem Flugschiff, ja, einem Flugschiff, das sich dicht und langsam am Fenster vorbeischob.
    »Alles klar.« Nichts war klar, gar nichts. Auf was für ein riskantes Spiel ging ich hier bitte schön ein? Doch hatte ich eine Wahl? Eine wirkliche Wahl erfordert Zeit zum Denken, Zeit, die Iason das Leben kosten konnte. »Aber vorher möchte, nein, muss ich Iason sehen. Ich will sicher sein, dass du deinen Teil der Abmachung auch wirklich einhältst.«
    Da war er wieder, sein unergründlicher Blick auf mein Gesicht. Schließlich ließ er mich los und zischte etwas auf loduunisch. Sofort kamen zwei seiner Lakaien herein. Nur Lokondra sprach. Der eine postierte sich an der Tür, während der andere mit einem

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