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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Clanräte … doch das Leben ist nun mal eine Abfolge von Erfahrungen.«
    »So sollte es aber nicht sein!« Heftig schüttelte ich den Kopf. »Nicht, wenn dafür jemand sterben muss. Ich … ich hätte früher handeln müssen!« Verzweifelt blickte ich ihn an. Ich sprach sie aus, die schonungslose Wahrheit, so wie sie sich mir jetzt darstellte: »Und damit muss ich von nun an immer leben!«
    Aufgewühlt schlang ich die Arme um ihn und er drückte mich fest, ganz fest an sich. »Wir«, flüsterte er, »wir alle müssen damit leben.«
    Die Tür am Ende der Suite schob sich nach oben. Schulter an Schulter wandten Iason und ich die Köpfe. Bert!
    »Himmel, da seid ihr ja!«, stieß er mit einer kompletten Wagenladung an Erleichterung aus. »Ich habe euch im ganzen Gebäude gesucht!« Sein Blick fiel auf den Körper am Boden. »Lokondra ist tot«, konstatierte er. »Das erklärt, warum mich keiner aufgehalten hat. Die Drohnen scheinen orientierungslos und sind vollkommen auf sich konzentriert.«
    »Die Wirkung der Initiation lässt nach«, sagte Iason.
    Ich stand auf. »Wieso bist du hier? Stell dir vor, die Drohnen wären noch initiiert und hätten dich erwischt! Weißt du, wie gefährlich das war?«
    »Ihr seid meine Familie«, erklärte Bert. »Luna hat vor wenigen Minuten gesehen, dass die Irden mit einer Staffel Kampfjets die Raumstation verlassen haben. Ihr müsst sofort hier raus!«
    Ich sprang auf und wischte mir über die tränennassen Wangen. »Die Irden werden hier alles dem Erdboden gleichmachen! Wir müssen so viele wie möglich vorher rausholen!« Verdammt, ich musste schnellstens zu Tony!
    Iason hob mit überirdischer Geschwindigkeit den Kopf. Sah mich an. Und stand von einem Wimpernschlag zum nächsten an der Tür. »Kommt«, rief er, sodalithfarbene Flammen schossen aus seinen Augen. Bert folgte uns auf den Fuß.
    Wir stürmten den Gang entlang auf die nächste Terrasse. Rannten weiter. Tatsächlich, die Drohnen interessierten sich keinen Deut für uns. Sie wirkten, als wären sie gerade aufgewacht, und starrten verwundert ihre Hände und sich gegenseitig an.
    Iason zischte ihnen etwas zu und das ließ sie alle den Blick auf uns richten. Bert setzte etwas nach und zeigte harsch zum Himmel. Hey, er sprach ja perfekt Loduunisch! Da setzten sich die Drohnen in Bewegung und strömten auf den Ausgang zu. Und wir ihnen nach.
    »Warum sleiten sie nicht?«, warf ich meine Frage gehetzt Iason zu.
    »Weil sie nicht können«, erklärte er schnell. »Sie durchleben gerade so etwas wie einen Verwandlungsprozess.« Wieder drehte er sich einer Drohnin zu und erklärte ihr, was los war. Zwar noch immer mit der für ihn so charakteristischen Ruhe und Sicherheit, aber wer ihn kannte, der merkte auch ihm an, dass die Zeit drängte.
    Die Menge verdichtete sich, begann zu drängeln. Iason fiel etwas zurück, als er einem alten Drohnen aufhalf, weil er sonst zertrampelt worden wäre. Die Woge schob uns an den vielen Türen vorbei, immer weiter auf den Ausgang zu und ein frischer Wind strömte uns entgegen. Jetzt waren wir auf der Höhe meiner Zimmertür. Gleich hätten wir es geschafft. Blieb nur noch eins. Ich gab Iason ein Zeichen, er sollte weiter versuchen, so viele Drohnen wie möglich zu warnen. Er nickte.
    »Mia!«, rief Bert mir nach. Ich antwortete ihm nicht. Ich musste alle Kräfte aufbieten, um mich durch die Menge nach rechts außen zu zwängen. Bert gebrauchte seine Ellbogen und folgte mir.
    Auf der Scheibe stand noch immer ganz zart »Hilfe«. Mein Zimmer schien unberührt. »Tony?«, rief ich. Es antwortete mir ein »Aye, aye, Sir!«. Ein blonder Wuschelkopf blitzte hinter dem Gitternetz durch. Gott sei Dank! Einen schwachen Moment fragte ich mich, was ich wohl getan hätte, wenn ihm etwas passiert wäre. Keine sentimentalen Gedanken jetzt. Die Zeit war zu knapp. Wie der Wind stürzte ich zum Lüftungsschacht, als Bert hereinstürmte. »Mia, Hergott noch mal! Wir müssen hier raus! Kannst du ein Mal nachdenken, ehe du …!«
    Ich öffnete die Luke und drehte mich zu Bert um. »Das habe ich.«
    »Tony«, stieß Bert so ungläubig hervor, dass es wie eine Frage klang.
    »Hallo, Bert.« Tony winkte ihm lachend.
    »Sag nicht Bert .« Schnell nahm ich ihn an der Hand und half ihm heraus. »Das ist Little John.«
    Bert guckte irritiert, bis Tony stolz seinen Rücken straffte. »Robina, ich habe deinen Schatz mit meinem Leben verteidigt.«
    »Wenn wir hier raus sind, schlage ich dich zum Ritter.«
    Da begriff Bert

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