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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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war was! Ich drückte die kleine runde Wölbung und in der nächsten Sekunde öffnete sich das Glasdach über mir. Ich stand unter freiem Himmel.
    Und in diesem Moment fühlte ich mich ihm viel näher als eben noch. Ich breitete die Arme aus, den Brief hielt ich weiter in der Hand. Das Gesicht der Sonne entgegen, ließ ich den Wind über meine Haut streichen. Tränen rannen über meine Wangen.
     
    Eines Tages, das verspreche ich dir, wird diese Wohnung unser Zuhause sein.
    Ich stehe am anderen Ende des Universums, und ja, das hier ist meine Heimat, aber wenn ich einen Weg hier raussuche, dann sehe ich nur den zu dir zurück. Ich weiß nicht, ob einer wie ich ein Recht dazu hat, nach solchen Sternen zu greifen. Ich weiß nur eins: dass du das Schwere leichter machst, das Dunkle hell und jeden gewöhnlichen Moment wundervoll.
    Erinnerst du dich noch daran, als wir über Träume sprachen? Dass wir Loduuner der Realität verschrieben sind und deshalb keine Geschichten erfinden können, weil wir nicht in uns hineinsehen?
    Du hast mir euren kostbarsten irdischen Schatz geschenkt, und ich habe ihn mitgenommen. Ich werde sie hüten, meine Träume.
    Mir fehlt dein Duft, ich rieche ihn nicht mehr, deine weiche Haut, ich kann dich nicht mehr fühlen.
    Loduun ist so weit weg von dir …
    Für immer dein
    Iason
     
    Nun stand ich hier, mit diesem Brief in der Hand und starrte auf die Buchstaben, die jetzt vor meinen Augen verschwammen. Seine Worte waren wunderschön! Am liebsten hätte ich mich in ihnen verloren. Aber wie ging es ihm wirklich? Was hieß das genau, es ist viel zerstört? Natürlich wollte er mir mit dem Brief Hoffnung schenken, das war absolut und pur iason-like. So war er einfach. Immer darum bemüht, alles Schlechte, soweit es in seiner Macht stand, von mir fernzuhalten. Und gerade deshalb waren auch schon die kleinsten Andeutungen alarmierend.

13
     
     
    E s klingelte. »Mia? Bist du hier?«
    Mum!
    Ich war so perplex, dass ich einen Moment zögerte, und so öffnete ich erst, als sie kurz darauf Sturm klingelte.
    Mum stürzte mit zerzaustem Haar und wehendem Mantel in die Wohnung und schloss mich augenblicklich ganz fest in die Arme. »Ach Schatz, ich bin bei dir. Ich bin für dich da«, brach ihre ganze Sorge um mich heraus.
    »Woher wusstest du, wo ich bin?«, fragte ich leicht überfordert.
    »Finn«, sagte sie nur, und da wusste ich, wer Iasons Brief in die Wohnung geschmuggelt hatte.
    »Wow, was ist das denn für ein Tempel?« Diese luxuriöse Umgebung lenkte ihre Aufmerksamkeit von mir ab.
    »Iasons und meiner. Bis eben wusste ich auch noch nichts davon.«
    Sichtlich verwirrt sah sie sich um. »Meine Tochter in so einem Hightech-Penthouse? Entschuldige, wenn ich etwas brauche, um das zusammenzukriegen.«
    Ohne zu antworten, setzte ich mich auf das Sofa, was ihre Muttersensoren sofort wieder alarmierte. Mit großen schnellen Schritten kam sie wieder zu mir. »Magst du reden? Oder soll ich lieber …?« Sie zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter zur Tür.
    »Nein, nein. Schön, dass du hier bist.«
    Wegen des heftigen Streits neulich hatte sich eine für uns untypische Behutsamkeit zwischen uns eingeschlichen.
    »Okay.« Meine Antwort entspannte sie sichtlich. Sie hockte sich neben mich, strich mit dem Handrücken über mein Bein und rang sichtlich um eine geschickte Eingangsfrage. »Ist es wegen Iason?«, startete sie dann etwas hilflos.
    »Auch.« Ich legte die Unterarme auf meine angewinkelten Knie. Ein vager Blick zur Seite zeigte mir, wie sich vor lauter Mitgefühl Tränen in ihren Unterlidern sammelten. »Aber es ist auch wegen Dad und … wegen dem, was ich zu dir gesagt habe.« Mensch, ich hatte so ein schlechtes Gewissen.
    »Aber, Schatz! Nein!« Sie umschloss mein Gesicht mit ihren mütterlichen Händen, die so gut nach ihrer Handcreme rochen. »Du hattest völlig recht, sauer auf mich zu sein. Ich habe mich unmöglich verhalten!«
    »Du wolltest mich beschützen.«
    Eine eigentümliche Verzweiflung zeichnete sich in ihre Miene. »Aber wie konnte ich, nachdem du so einen schlimmen Abend hattest, dermaßen unsensibel reagieren? Wie konnte ich überhaupt so sein? Ich weiß doch, wie sehr du dich nach David sehnst.«
    »Er ist wieder gegangen, Mum«, brach es aus mir heraus. »Er ist einfach weg, obwohl ich ihn darum gebeten habe zu bleiben.«
    Sie drückte mich stumm, als hätte sie so was in der Art schon kommen sehen. Dann rappelte sie sich hoch und ging in die Küche. »Tee?«
    Ich wies

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