Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
Vom Netzwerk:
ein Scharren – und dann ein Knurren. Erschrocken drehte ich mich um. Hinter mir stand ein weiterer Hase. Nur, dass dieser Hauer wie ein Wildschwein hatte und in etwa auch dieselbe Größe besaß. Verflucht, die Mutter! Und das hier war ihr Junges!
    Langsam machte ich einen Schritt zurück, als Iason plötzlich neben mir auftauchte.
    »Nicht, Mia. Beweg dich nicht.« Dann murmelte er diesem loduunischen Was-auch-immer-Tier beschwichtigend etwas zu. Leider reagierte es daraufhin aber nur noch wütender und funkelte bedrohlich mit den Augen. Augen, so schwarz wie Kohle, die jedoch trotzdem ein Leuchten ausstießen. Es schlich näher. Umkreiste uns. Kam noch näher!
    Iason rückte dichter an meine Seite. »Wenn ich jetzt sage, duckst du dich nach links weg und läufst zum nächsten Baum. Coprianther können nicht klettern.«
    »Und du?«, wisperte ich mit gehetzten Atemstößen.
    »Tu, was ich dir sage«, knurrte Iason, ohne das sabbernde Vieh aus den Augen zu lassen, das inzwischen fauchend mit der Pfote scharrte. Sein Junges hüpfte hinter ihm auf und ab.
    Ich schluckte und deutete dann ein Nicken an. Möglichst wenig bewegen war die Devise.
    Die Kreise des Coprianthers zogen sich immer enger um uns. Er schlich wie ein Panther, ließ uns nicht aus den Augen. Ich musste mich schwer zusammenreißen, vor Angst nicht laut aufzuschreien.
    Iason schob mich hinter sich und legte die Hände an meine Hüften. Vorsichtig drehten wir uns mit, die Gesichter immer dem Tier zugewandt. Schleichende Schritte. Warnendes Fauchen. Bis der Coprianther die Angriffshaltung eines Tigers vor dem Sprung einnahm. Ein langer Speichelfaden tropfte aus seinem Mund.
    »Jetzt!« Iasons Gebrüll klang wie ein Donnergrollen und in derselben Sekunde machte er einen Satz nach vorn.
    Ich lief. Ich rannte. So schnell mich meine Beine trugen. Ein hastiger Blick über die Schulter zeigte mir Iason, wie er dem Tier ein gebündeltes Strahlen aus den Augen in den Körper rammte. Dem Sabbervieh klappten die Hinterbeine weg, es rappelte sich aber mit einem enervierenden Schrei wieder auf. Iasons nächster Strahl verfehlte es um Haaresbreite, sodass es jetzt mit gefletschten Zähnen pfeilschnell auf ihn stürzte. Das Junge hinterher. Im letzten Moment löste sich Iasons Gestalt in Nichts auf. Oder nein! Sie erschien wieder! Der Coprianther hatte ihn, bevor er davonsleiten konnte, gerade noch mit seinen Krallen am Bein gepackt. Ach du liebes bisschen! »Iason!« Ich biss mir in die Faust, die ich vor meinen Mund gepresst hielt.
    »Lauf!«, brüllte er gedämpft unter dem vielen Fell hervor. Dieser sture Loduuner konnte mich mal mit seinen Befehlen! Wie der Wind nahm ich einen faustgroßen Stein auf und warf ihn nach dem Tier. Strike! Genau am Kopf getroffen.
    Verwundert blickte der Monsterhase auf.
    Jetzt lief ich aber wirklich! Und zwar ganz schnell. Iason würde den Moment sicher nutzen. Ich erreichte den am nächsten gelegenen Baum, ergriff einen tiefhängenden Zweig und katapultierte mich damit regelrecht hinauf. Wie eine Irre hechtete ich weiter nach oben. Packte den nächsten Zweig. Und immer so weiter. Dann hielt ich inne, um zu sehen, was unten geschah. Hatte Iason den Coprianther inzwischen abschütteln können? Ja, er hatte sich wieder freigekämpft. Aber seine Jacke hing in Fetzen. Und aus einem Schnitt in seiner Kampfhose quoll Blut. Das Vieh musste messerscharfe Krallen besitzen! Warum sleitete Iason jetzt nicht davon, Herrgott!? Fehlte es ihm etwa an Kraft nach dem Angriff? Wie auch immer. Jetzt senkte der Coprianther den Kopf. Immer mehr Speichel tropfte aus seinem Maul, ergoss sich auf den Boden. Funken sprühten aus seinen Augen.
    Konzentriert hielt Iason ihm mit blauen Flammen entgegen. Mit leicht angewinkelten Armen und allen Sinnen in Alarmbereitschaft verfolgte er jede Regung des Tiers. Dann ging es erneut los. Iason parierte. Kämpfte. Aber irgendwie schien sein Strahlen nicht wirklich durch die Haut des Viehs zu dringen. Fehlte es ihm an Energie? Es war, als hätte ich eine Sprungfeder verschluckt. Ich ging jede von Iasons Bewegungen mit. Wich nach rechts aus. Nach links. Oh mein Gott!
    Ich hielt das nicht mehr aus!!!
    Gerade stürmte das Vieh erneut zum Angriff vor. Versuchte, Iason auf die Hauer zu nehmen! Er schaffte es in letzter Sekunde, ihm auszuweichen, parierte und traf es in die Seite. Diesmal mit voller Wucht. Das Tier fiel um und Iason durchtrennte mit einer enormen Flammensalve einen Baum, der direkt dahinterstand. Ein

Weitere Kostenlose Bücher