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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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rümpfte das Näschen und drehte sich zu ihm um. »Was stinkt denn hier so?«
    Er atmete die Luft des Stützpunkts ein. »Ich tippe auf frische Farbe und Körpergeruch«, erwiderte er. Eins stand jedenfalls fest: Von allen Verbesserungen, die in der Brinks-Basis stattgefunden hatten, waren die Luftreiniger nicht betroffen.

    »Ich glaube, dass Sie recht haben«, sagte der Leitende Wissenschaftler Alfred Bastion bei der Lektüre des Kurzberichts der Mission der New Hope nach Gamma.
    »In welcher Beziehung, Sir?«, fragte Mark.
    »Die verdammten Gravitationswellen waren entlang der Achse des Tors fokussiert. Kein Wunder, dass wir weniger als erwartet entdeckt haben.«
    »Aber die Welle, die man im Neu-Eden-System entdeckt hatte, war gleichförmig. Das ist inzwischen überprüft worden, indem man direkt vor der expandierenden Wellenfront in den Unterlichtbereich zurückgefallen ist und sie an einem Dutzend Punkten kartografisch dargestellt hat.«
    »Die Welle vor Neu-Eden war sehr stark und ist durch einen Einwege-Sprung verursacht worden. Es gab kein Sternentor am Bestimmungsort, um die Welle zu fokussieren. Ich fürchte, dass wir unsere Strategie von einem einzigen Datenpunkt extrapoliert haben. Die jüngsten Beobachtungen, die Sie gemacht haben, zwingen uns zu einer Neubewertung der ganzen Sache.«
    »Neubewertung?«
    »Alles«, erwiderte der Physiker. »Wo Sie noch dazu gezeigt haben, dass wir nicht einmal wissen, wie weit die Erde überhaupt von der Peripherie der Souveränität entfernt ist.«
    »Ich vermag Ihnen nicht zu folgen.«
    Bastion schaute, als ob er in einen faulen Apfel gebissen hätte.
    »Nach der erstmaligen Entdeckung von Sternentoren und Gravitationswellen haben wir eine Berechnung angestellt. Dabei sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass – weil Gravitationswellen sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten – die Souveränität nicht näher an Sol sein könne als die Anzahl von Jahren, seit die Broa ihre Tor-Technologie entwickelt hatten. Also eine beachtliche Entfernung.
    Diese neuen Daten legen jedoch nahe, dass vielleicht sogar in unmittelbarer Nachbarschaft von Sol ein von Broa besetzter Stern existiert – nur dass sein Tor eben so ausgerichtet ist, dass wir es nicht erkennen.«
    »Da kommt richtig Freude auf«, sagte Mark nachdenklich.
    »Tatsächlich«, erwiderte Bastion geistesabwesend. Er beschäftigte sich bereits mit der Frage, welche anderen schlimmen Konsequenzen es vielleicht noch hatte, dass Sternentore Gravitationswellen fokussierten.

    »Glückwunsch zu Ihrer Arbeit in Gamma«, sagte Dan Landon. Lisa hockte auf der spillrigen Vorrichtung, die die
Ingenieure lachend als einen ›Besucherstuhl‹ bezeichneten. Er wäre selbst unter ihrem Federgewicht zusammengebrochen, wenn hier die höhere irdische Schwerkraft geherrscht hätte.
    »Vielen Dank, Sir. Ich bedaure nur, dass wir keinen Kandidaten für den nächsten Kontakt gefunden haben.«
    Der Admiral zuckte die Achseln. »Negative Daten sind auch Daten. Zumindest wissen wir nun, welches System wir meiden müssen.«
    »Ja. Harlasanthenar scheint ein broanisches Drehkreuz oder vielleicht sogar ein Mittelzentrum zu sein. Wir sollten uns von dort lieber fernhalten.«
    »Werden wir auch. Zum Glück waren die anderen Expeditionen ergiebiger. Ich glaube, dass wir zwei Welten gefunden haben, die eine sichere Kontaktaufnahme ermöglichen. Wie würde es Ihnen und Mark gefallen, sich eine von ihnen vorzunehmen?«
    »Sir?«
    »Sie haben durch den Besuch auf Klys’kra’t einschlägige Erfahrungen. Und was noch wichtiger ist, Sie sind wahrscheinlich unser bester Experte für die Broa und ihre Sprache. Wir brauchen diese planetarische Datenbank dringend. Würden Sie noch einmal einen Versuch wagen?«
    »Jawohl, Sir. Wir würden es liebend gern noch einmal versuchen.«
    »Es könnte aber gefährlich werden.«
    »Aus dem Überlichtbereich in eine Oort’sche Wolke zu fallen ist gefährlich, Admiral. Im Vergleich dazu müsste das eine Kleinigkeit sein. Wir tauchen auf wie Kai aus der Kiste, feilschen ein wenig, um den Schein zu wahren, und geben ihnen dann für die Datenbank, was sie wollen. Anschließend machen wir uns wieder vom Acker.«
    »Sie werden in etwa einer Woche den Marschbefehl erhalten. Die New Hope wird aber Geleitschutz durch ein
Fusionsschiff und ein paar Q-Schiffe bekommen. Falls Sie in Schwierigkeiten kommen, werden sie versuchen, Sie rauszuhauen.«
    »Auch auf die Gefahr hin, dass die Tarnung auffliegt, Admiral?«
    Er nickte.

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