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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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nichts Größeres befehligt als eine Fregatte – und zwar aus dem einfachen Grund, weil die Weltraum-Marine vor Sar-Say keine größeren Pötte gehabt hatte.
    »Frau Rykand«, sagte er, nachdem Lisa ihm vorgestellt worden war. Zur Überraschung aller Anwesenden verneigte er sich und gab ihr einen Handkuss. Dieser Brauch hatte in der vorherigen Generation eine Renaissance erlebt, obwohl er nun schon wieder ausstarb.
    »Captain Symes, ich danke Ihnen für die freundliche Begrüßung an Bord dieses großartigen Schiffs.«
    »Keine Ursache. Wir hatten auf der Brinks-Basis noch keine Gelegenheit zu einer Vorbesprechung. Ich hielt es deshalb für einen günstigen Moment, Arbeit und Vergnügen zu vereinbaren. Außerdem glaube ich nicht, dass ich je in meinem Leben eine schönere kahle und gestreifte Frau gesehen habe.«
    Lisa errötete unter der Körperbemalung.
    Symes fuhr fort: »Die Schwerkraft scheint nun hoch genug zu sein. Also fangen wir an, meine Damen und Herren. Nehmen Sie bitte Ihre Plätze ein. Sie sind durch Namensschilder auf dem Tisch gekennzeichnet. In Kürze werden noch ein paar meiner Offiziere zu uns stoßen.«
    Tatsächlich tauchten dann noch ein paar Gestalten in Schwarz und Silber auf, während Stewards Wein in hohe
Niedergravitations-Gläser einschenkten. Die Neuankömmlinge wurden vorgestellt, und dann stellten die sechs Besucher sich noch einmal selbst vor. Das kostete ziemlich viel Zeit. Mark bemerkte, dass mehrere Offiziere, Männer und Frauen, verstohlen in seine Richtung blickten. Eine kleine Blondine mit den Rangabzeichen eines Leutnants schien sich ganz besonders für ihn zu interessieren. Er fragte sie, ob ihr seine ›Lackierung‹ gefiel.
    »Es ist … schön bunt. Färbt es denn ab?«
    »Hoffentlich nicht«, sagte er. »Wäre nämlich möglich, dass es draufregnet.«
    »Soll das heißen, dass Sie diese Farbe nie mehr loswerden?«
    »Zumindest hält sie für ein paar Monate. Wenn das Haar wieder nachwächst, wird die Farbe aber verblassen und wir bekommen die alte Hautfarbe zurück. Jedenfalls hoffe ich das.«
    »Ist es das wirklich wert?«, fragte sie und griff damit das Gespräch wieder auf, das sie an Bord der New Hope geführt hatten, als es hieß, dass sie ihr ganzes Haar würden abrasieren müssen. »Ich meine, glauben Sie, dass die Aliens sich dadurch täuschen lassen?«
    Er zuckte die Achseln. »Weil wir nicht wissen, wie gut die broanischen Nachrichtendienste arbeiten und wie viele Informationen sie schon über uns haben, wollen wir ihnen die Identifizierung zumindest ein wenig erschweren. Das letzte System hatten wir mit orangefarbener Haut und blauem Haar besucht. Nun sind wir gestreift und unbehaart. Wir versuchen nicht, andere Arten zu imitieren. Wir versuchen nur, unsere wirkliche Erscheinung zu kaschieren.
    Bei dieser Art der Tarnung verwenden wir ein ziemlich bizarres Farbschema, von dem wir hoffen, dass die Aliens, denen wir begegnen, es auch in Erinnerung behalten. Wenn sie uns ihren Meistern beschreiben, werden sie ihnen hoffentlich
sagen, dass wir Zweibeiner sind – was auf ungefähr 80 % der Rassen in der Souveränität zutrifft – und dass wir eine farbenprächtige Haut und keine Haare haben. Es kommt eigentlich nur darauf an, dass sie uns nicht mit dem Besuch auf Klys’kra’t in Verbindung bringen. Dann werden sie auch nicht die Systematik erkennen, die unseren Aktionen zugrunde liegt.«
    »Und wenn sie ihre Beschreibung noch mit Bildern illustrieren?«
    Er zuckte die Achseln. »Dann wird wahrscheinlich jemand bemerken, dass – von den schrillen Hautfarben abgesehen – wir und die Vulkanier-Händler die gleichen körperlichen Merkmale haben.«
    »Vulkanier-Händler?«
    »Das war unsere letzte Maskerade«, erwiderte Mark.
    Der blonde Leutnant schien verwirrt und fragte nach kurzer Überlegung: »Und wenn ein Alien euch fragt, weshalb ihr euch angemalt habt, wenn aus den Scans doch eindeutig hervorgeht, dass ihr gar nicht gestreift seid und die Haut mit Haarbälgen bedeckt ist?«
    »Ganz einfach. Wir werden das mit dem aktuellen Mode-Trend erklären. Schließlich malt ihr Damen euch seit Tausenden von Jahren an. Wieso sollten Männer nicht das Gleiche tun dürfen?«
    Das Essen wurde serviert, während die Offiziere sich in Gespräche mit ihren Nachbarn vertieften. Mark sah, dass Lisa über den Witz eines gut aussehenden und blutjungen Ensigns lachte. Schließlich trafen sich ihre Blicke, als sie über den Tisch zu ihm herüberschaute, und sie hielten stumme

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