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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Anflug, der allen zunächst Kopfschmerzen bereitet hatte, war dann doch ereignislos verlaufen und fast schon langweilig gewesen. In Schleichfahrt näherten sie sich dem Sternentor bis auf zehntausend Kilometer und schalteten dann alle Systeme außer der Lebenserhaltung ab, wodurch sie ein Loch im Raum imitierten. Dann warteten sie. Wie vorhergesagt scherte der Massengut-Frachter ein paar Tage später aus der Bahn um Pastol aus.
    Sie verfolgten für eine Woche die Annäherung des Aliens. Schließlich erreichte es das Sternentor und verschwand darin. Sie waren dem Tor so nah, dass beim Durchgang der resultierenden Gravitationswelle das Geschirr in den Küchenschränken des Schiffs klirrte. Was für die meisten Besatzungsmitglieder bisher nur ein theoretisches Phänomen war, wurde plötzlich überaus real.
    »Habt ihr das auch gespürt?«, fragten Dutzende Besatzungsmitglieder gleichzeitig.
    »Ja«, sagten tausend Leute mit belegter Stimme.
    Sie hatten keine Zeit verschwendet. Sie fuhren den Normalraum-Antrieb hoch und nahmen dann Kurs aufs Tor, wobei sie die standardmäßige broanische Ankunfts-Meldung absetzten. Die Antwort erfolgte sofort, nachdem die Funksignale Zeit gehabt hatten, die Kluft des Vakuums zu überbrücken.
    »Welches Schiff und woher?«, erfolgte die knappe Frage im broanischen Handels-Idiom.
    »Handelsschiff New Hope aus Troja, Kommandant Hass Vith. Der Reeder, Meister-Händler Markel Sinth, ist auch an Bord.«

    »Was ist der Zweck Eures Besuchs hier?«, wurde eine halbe Stunde später nachgehakt.
    »Wir sind auf einer Handelsreise zur Erschließung neuer Märkte. Wir haben von Euren Delikatessen gehört und sind gekommen, um sie zu kosten. Bitten um Erlaubnis, uns dem Planeten zu nähern.«
    Wieder mussten sie warten, bis der Bescheid kam: »Annäherung genehmigt. Geht in eine äquatoriale Parkbahn bei 12 3 kel und wartet auf den Inspektionstrupp.«
    Die Reise nach Pastol hatte fünf Tage gedauert und war völlig ereignislos verlaufen. Also gingen sie in die angewiesene Parkbahn und warteten auf die Inspektoren.
    »Ein Schiff kommt vom Planeten herauf«, meldete Emily Sopwell.
    »Bewaffnet?«, fragte Captain Harris.
    »Auf den ersten Blick nicht. Es ist ein kleines Schiff. Ungefähr doppelt so groß wie unser Landungsboot.«
    »Wahrscheinlich der Inspektor vom Gesundheitsamt«, sagte Bernie Sampson via InterKom.
    »In Ordnung. Funker, geben Sie durch, dass wir gleich Besuch bekommen. Ab sofort wird nur noch Broanisch gesprochen. Alle Geheimkammern verriegeln. Alle falschen Türen sofort schließen!«
    »Jawohl, Sir.«
    Der Funker machte die Durchsage. Nach wenigen Minuten leuchteten verschiedene Symbole in broanischer Schrift auf dem Bildschirm auf. Sie besagten, dass sämtliche Zugänge zu den geheimen Bereichen des Schiffs gesperrt worden waren. Ein zufälliger Beobachter hätte den Eindruck, dass die Laderäume mit Handelsware angefüllt wären. Dabei war die eigentliche Handelsware nur zwei Reihen tief gestapelt. Die scheinbar dahinter befindlichen Güter waren bloß eine raffinierte Tarnung des Teils des Schiffs, wo Waffen und Sternenantriebs-Generatoren gebunkert wurden.

    Die Fähre ging in einem routinierten Manöver längsseits und flog durch die Hangarluke ein. Nachdem sie sich geschlossen hatte, wurde der Frachtraum mit leicht ozonhaltiger Luft beaufschlagt. Gleichzeitig wurde eine ähnliche Mischung ins ganze Schiff gepumpt.
    Das Ozon war Teil der Tarnung. Es würde die Besucher hoffentlich davon überzeugen, dass sie von einem heißeren Stern kamen als Sol – einem Stern mit einer so starken UV-Strahlung, dass die Ozonschicht bis zur Oberfläche des Planeten hinunterreichte. Mark fand jedoch, dass die Planer dieser Show es damit leicht übertrieben hatten, denn ihm tränten wegen des Reizgases die Augen. Weil sie aber wirklich jeden Hinweis auf die Position der Erde ausschließen mussten, waren kompromissloses Tarnen und Täuschen das Gebot der Stunde.
    Zwei Ranta verließen ihr Schiff und wurden von Lisa in ihrem gelben Overall in Empfang genommen. Praktisch jedes Sichtfenster im Schiff war auf die Hangarbucht-Kameras geschaltet, um den Empfang zu verfolgen. Die Ranta waren wirklich drei Meter groß und degradierten seine Frau zum Zwerg. Einer hatte ein neongrünes Gefieder, während der zweite Besucher ein eher türkisfarbenes Federkleid hatte.
    Auf dieser Welt würden sie mit ihrem Tiger-Look wohl nicht aus dem Rahmen fallen, sagte Mark sich bei ihrem Anblick.
    Lisa unterhielt sich

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