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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Zwiesprache. ›Das ist meine Retourkutsche, weil du mit dieser Blondine gequatscht hast!‹, besagte Lisas Blick. Dann lachte sie wieder über die Witze des Ensign.
    Schließlich war das Essen beendet, und die Stewards füllten die Weingläser nach. Captain Symes erhob sich am
Kopfende des Tischs, hob bedächtig das Glas, damit der Wein nicht überschwappte, und sagte: »Ein Toast, meine Damen und Herren.«
    Sie hoben die Gläser genauso vorsichtig.
    »Auf eine erfolgreiche Mission!«
    Die Runde bekundete im Chor ihre Zustimmung. Alle tranken vom Wein und stellten die Gläser dann wieder in den Tischhalterungen ab, mit denen sie gesichert wurden. Nach der herrschenden Auffassung markierte der Toast das Ende des geselligen Teils des Abends. Jetzt war Arbeit angesagt.

    Wie aufs Stichwort senkte sich ein Holowürfel von der Decke herab und zeigte eine Fernerfassungs-Ansicht von Pastol.
    Captain Symes stand auf und stellte sich neben den Würfel. »Beginnen wir mit der Einsatzbesprechung. Captain Harris, möchten Sie vorab noch etwas sagen?«
    »Ich hebe mir das für später auf«, erwiderte Harris. »Machen Sie ruhig weiter.«
    »Also gut. Die Chicago hat ihre Fernbereichs-Sensoren aktiviert, als wir in der Oort’schen Wolke dieses Systems eintrafen. Wir beobachten den Planeten nun schon seit einem ganzen Tag und haben die Ergebnisse der Delta-Expedition größtenteils bestätigt. Pastol scheint eine überwiegend landwirtschaftliche Welt mit relativ kleinen Städten und viel Schiffsverkehr zu sein. Aber wir haben doch noch eine Kleinigkeit herausgefunden. Wir haben anscheinend Glück. Es befindet sich ein Sternenschiff in der Umlaufbahn.«
    »Ein broanisches?«, fragte Harris in plötzlicher Besorgnis.
    »Bei allem in der Souveränität muss man zunächst einen broanischen Ursprung annehmen, Captain. Wenn Sie mich aber fragen, ob es ein Kriegsschiff ist – ich glaube nicht.
Es scheint sich vielmehr um einen Massengut-Frachter zu handeln. Wir vermuten, dass er hier eine Ladung von dem Zeug übernehmen soll, das dort unten angebaut wird.«
    »Erstaunlich«, murmelte Seiichi Takamatsu zwei Plätze zur Rechten von Mark. Seine Worte waren eigentlich nicht für die Allgemeinheit bestimmt, aber Symes sprach trotzdem darauf an.
    »Sie haben eine Anmerkung?«
    Takamatsu rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. Das Schweigen zog sich in die Länge, bis Seiichi sich schließlich räusperte. »Verzeihung, Captain. Ich wollte nur sagen, was für ein erstaunliches Transportsystem das Sternentor-Netzwerk doch ist.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun, Sir, es ist spottbillig! So billig, dass sich für die Broa sogar der Transport von Nahrungsmitteln über interstellare Entfernungen rechnet. Der Handel zwischen den Sternen ist genauso leicht wie zwischen Kontinenten.«
    »Sofern man nichts dagegen hat, von den Broa beherrscht zu werden.«
    »Das stimmt natürlich. Trotzdem sind Sternentore nur Maschinen. Es ist ihnen egal, wozu sie verwendet werden. Der Umstand, dass die Broa über eine Million Sternsysteme herrschen, ist auch ein Gradmesser für die Effizienz der Sternentore.
    Sie hätten das doch nie so groß aufzuziehen vermocht, wenn ihnen nur der Sternenantrieb zur Verfügung gestanden hätte.«
    »Ein interessanter philosophischer Aspekt. Das ist jetzt aber weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort dafür«, sagte Captain Symes offensichtlich ungehalten wegen der Unterbrechung. »Wollen wir uns nun wieder der Einsatzbesprechung widmen?«
    »’tschuldigung, Sir.«

    Symes wandte sich dem Bild im Holowürfel zu. »Dieses Schiff in der Bahn ist ein Glückstreffer. Dadurch sind wir in der Lage, die New Hope simultan mit seinem Abflug in die Umlaufbahn zu bringen. Man wird dann vielleicht gar nicht merken, dass wir nicht durchs Sternentor gekommen sind.«
    »Gibt es einen Anhaltspunkt dafür, wenn es aus der Bahn ausscheren wird?«, fragte Captain Harris. Er beschäftigte sich offensichtlich mit dem Problem, wie man sich dem Tor nähern sollte, ohne von einem anderen Schiff in der Nähe bemerkt zu werden.
    »Leider nicht. Wir wissen nur, dass sie im letzten Monat angekommen sind. Die Versandlogistik müsste auf dem gleichen Prinzip basieren wie bei uns zu Hause. So ein Massengutfrachter verursacht nämlich hohe Betriebskosten. Er wird sicherlich nur so lange in der Umlaufbahn bleiben, wie es erforderlich ist, die Ladung zu bunkern.«
    »Und wenn er doch dableibt?« »Wenn er nächste Woche noch hier ist, werden wir wie

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