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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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dieser Hinsicht?«
    Die Besprechung geriet im weiteren Verlauf zu einer Operationsplanung.
    Ihr Auftrag in Bezug auf eindeutig identifizierte broanische Sternsysteme war klar. Sofern keine zwingenden Gründe dagegensprachen, sollten solche Systeme von einer aus zwei Schiffen bestehenden Aufklärungseinheit erkundet werden. Die Erstaufklärung sollte von der Peripherie des Sternsystems aus erfolgen, wobei die Aufklärungsschiffe sich in den Proto-Kometen und den Eisbergen der Oort’schen Wolke verbargen.

    »Wir haben einen Auftrag«, sagte Mark seiner Frau, als sie in der Kommandantur zu Mittag aßen. Wie jede andere Räumlichkeit des Stützpunkts war auch diese Kammer mit
Verpackungskisten und Ausrüstung angefüllt, die riskant zwischen den Metalltischen und Bänken gestapelt war.
    »Wer ist ›wir‹?«, fragte Lisa. »Wir beide oder das ganze Schiff?«
    »Das Schiff«, erwiderte er. »Die New Hope soll auf eine Erkundungsmission gehen.«
    »Wohin?«
    »Das Ziel heißt Gamma. Es ist das System mit dem dichten Sternentor-Verkehr.«
    »O je! Wir sollen uns an einen Stern anschleichen, der wahrscheinlich die Hauptbasis der ganzen abgefuckten broanischen Weltraumflotte ist!«
    »Nicht sehr damenhaft«, rügte Mark sie.
    Seine Antwort wurde mit einer Anmerkung quittiert, die noch viel weniger über die Lippen einer Dame hätte kommen dürfen.
    »Das wäre ein großer Glückstreffer«, erwiderte Mark. »Wenn wir den größten Flottenstützpunkt des Feinds schon in diesem frühen Stadium ausfindig machen, wäre das eine Sensation, von der wir noch unseren Enkeln erzählen könnten.«
    »Falls wir dann noch so lange leben, um überhaupt welche zu haben«, entgegnete Lisa. »Wann fliegen wir los?«
    »Das entscheidet Captain Harris. Ich weiß nur, dass das zweite Schiff die Galloping Ghost ist. Sie hat aber noch nicht einmal mit dem Entladen begonnen. Das wird mindestens eine Woche dauern.«
    »Gut«, erwiderte Lisa. »Dann habe ich ja noch genug Zeit, mein Broanisch aufzufrischen.«

26
    »Fertig werden für Ausbruch«, verkündete Mark Rykand. Die Worte hallten ihm in den Ohren, als sie per Durchsage im Sternenschiff New Hope II verbreitet wurden. Ihre Reise näherte sich am Rand eines Sternsystems dem Ende, von dem man wusste, dass es unter der Knute der Broa stand. Der Krieg gegen die Pseudoaffen trat nun in die ›heiße Phase‹ ein.
    »Status-Kontrolle, Astrogator!«, rief Captain Jonah Harris. Harris war Erster Offizier auf einem Sternenschiff der Sternenforschung gewesen, bevor er zur Weltraum-Marine versetzt wurde und ein eigenes Kommando erhalten hatte. Er war noch nicht lange genug auf diesem Posten, um in einer Stresssituation keine Gefühlsregung zu zeigen. Das war wieder einer dieser Momente.
    »Alles im grünen Bereich, Captain«, sagte Mark in einem Ton, von dem er hoffte, dass er Kompetenz und zugleich souveräne Lockerheit suggerierte. Er verspürte nämlich auch die Anspannung, während der Computer die Sekunden zum Ausbruch zählte.
    Der Plan sah vor, dass sie in sicherer Entfernung vom Zielstern – der wegen seiner willkürlichen Auswahl als Gamma bezeichnet wurde – in den Unterlichtbereich zurückfielen. Nach der Überprüfung von über hundert Sternen hatten die Astronomen allgemeine Regeln für praktisch jedes systemübergreifende Merkmal formuliert: unter anderem die minimalen und maximalen Entfernungen für die Überreste der Sternenentstehung, aus denen die Oort’sche Wolke bestand.
    Die New Hope hatte die Brinks-Basis vor über einer Woche verlassen und war dann vor vier Stunden aus dem Überlichtbereich gefallen, um eine Positionsbestimmung vorzunehmen und sich mit der Galloping Ghost abzustimmen.
Im letzten Durchgang hatten sie anhand von einem Dutzend Markierungs-Sterne Dreieckspeilungen vornehmen müssen, um die exakte Position zu bestimmen. Anschließend suchten sie in einem Meer der Schwärze nach ihrem Begleiter. Die Ghost war gerade in einer solchen Entfernung in den Normalraum zurückgefallen, dass ein Rendezvous erschwert, nicht aber unmöglich wurde. Beide Schiffe nahmen dann mit maximaler Beschleunigung Kurs aufeinander, sodass sie nach nur einer Stunde ihre Umlaufbahnen abzugleichen vermochten.
    Als die Ghost auf Sichtweite herangekommen war, hatte Mark Rykands Astrogations-Abteilung noch einmal zwanzig Minuten damit verbracht, ihre Sprung-Daten mit denen des anderen Schiffs, auch einem Q-Schiff vom ›Typ Sieben‹, zu synchronisieren. Indem sie vom selben Punkt im Raum

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