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Sternenteufel

Sternenteufel

Titel: Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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Gruppierungen winziger heller Pünktchen durchbrochen wurde.
    »Sternenschiff Fernheim im Kolonisationsdienst des Imperiums, im Jahre 7052 N.F. …« Die Stimme klang unpersönlich, hatte nichts Menschliches an sich. »… auf der Rückkehr vom Transport einer Kolonistengruppe zum dritten Planeten der Sonne Hagnaptum, nach dreimonatiger Abwesenheit vom Stützpunkt.«
    Ein Sternenschiff! Elossa benetzte die Lippen. Ja, am Himmel waren Sterne zu sehen, und sie hatte gelernt, daß sie, so winzig sie auch aussahen, Sonnen waren, jede möglicherweise mit eigenen Welten wie diese hier. Doch nie hatte jemand davon gesprochen, und sie selbst war auch nicht auf diese Idee gekommen, daß man tatsächlich diese ungeheure Weite des Himmels von einem Planeten zum anderen überqueren könnte.
    »In der fünften Periode«, fuhr die Stimme fort, »fand Radarkontakt mit einem unbekannten Objekt statt. Es wurde als Artefakt unidentifizierbarer Herkunft klassifiziert.«
    Auf dem Schirm vor ihr kam etwas Kleines in Sicht, das sich immer mehr und immer schneller ausdehnte, bis es ihr geradezu ins Gesicht zu springen schien und sie unwillkürlich zurückzuckte.
    »Ausweichmanöver erwiesen sich als erfolglos. Es kam zum Zusammenstoß. Ein Viertel der Besatzung der Fernheim wurde dabei getötet oder verletzt. Es war unumgänglich, auf dem nächsten Planeten zu landen, da der Materietransmitter zerstört war.
    Ein gerade noch erreichbarer Planet schien eine Überlebensmöglichkeit zu bieten.«
    Jetzt kam eine Kugel in Sicht, die wuchs, bis sie den ganzen Schirm ausfüllte. Dann vergrößerte sich ein Ausschnitt soweit, daß Berge und Ebenen deutlich zu erkennen waren.
    »Eine Gegend fern von bewohnten Gebieten wurde als Landeplatz ausgewählt. Unglücklicherweise befand sich unter den dem Computer eingegebenen Daten ein Fehler, der menschlichem Versagen zuzuschreiben war.«
    Wieder wechselte das Bild. Berge schienen auf Elossa zuzueilen, die wie schützende Arme ein ebenes Tal umgaben. Und dort befand sich – die Stadt! Obgleich sie aus der Höhe aufgenommen ein wenig ungewöhnlich wirkte, war es doch zweifellos die Stadt ihrer Vision.
    Immer schneller zeichneten sich mehr und mehr Einzelheiten ab. Sie kamen herunter auf die Stadt!
    »Nein!« Elossa schrie es laut und hörte ihre Stimme in dem kreisrunden Raum widerhallen. Feuer breitete sich fächerförmig aus und griff nach der Stadt. Dann war nur noch ein Flammenmeer zu sehen, und gleich darauf verdunkelte sich der Schirm.
    »Weitere der Besatzung kamen bei der ungeschickten Notlandung ums Leben«, fuhr die Stimme fort. »Das Schiff konnte von der Aufschlagstelle nicht mehr bewegt werden. Die Stadt …«
    Wieder leuchtete der Schirm auf. Elossa schlug das nackte Grauen entgegen. Sie konnte nicht einmal die Augen schließen, um es auszuschalten. Der Feuertod breitete sich nun von der Aufschlagstelle des Schiffes aus.
    »Die Stadt«, wiederholte die Stimme, »wurde zerstört. Die Überlebenden erlitten einen Schock, der zu besessenem Haß ausartete. Ihr Zustand war ansteckend wie eine Seuche.«
    Jetzt versuchte Elossa sich abzuwenden, aber sie vermochte es nicht, und so mußte sie noch weiteres Grauen mitansehen. Menschen eilten aus dem Schiff, um den Betroffenen zu Hilfe zu eilen, doch die Überlebenden fielen in ihrem Wahnsinn über sie her und zerfleischten sie. Und dann erlebte sie die Degeneration dieser Eingeborenen, denn ihr Trauma steckte alles an, was mit ihnen in Berührung kam, und so starb schließlich ihre hohe Zivilisation.
    Die Menschen des Schiffes, von denen kaum mehr als eine Handvoll überlebt hatten, nahmen die Last der Schuld auf sich. Obgleich es nur der Fehler eines einzigen gewesen war, fühlten sie sich in vollem Maß verantwortlich für das Grauen, das durch das Schiff auf diese Welt gekommen war. Elossa sah, wie sie bestimmte Maschinen im Schiff bedienten und sich mit voller Absicht so behandeln ließen, daß sie nie wieder hoffen konnten, zu den Sternen zurückzukehren. Für immer würden sie und ihre Nachkommen an diese Welt gebunden sein, die sie so verwüstet und deren Menschen sie gebrochen hatten. Sie glaubten, diese Strafe verdient zu haben.
    Doch aus diesen Maschinen, die verhinderten, daß sie diesen Planeten je wieder verlassen konnten, kam noch etwas anderes. In den so Bestraften erwachte der Obersinn. Es war, als hätte eine höhere Macht mehr Erbarmen mit ihnen gehabt als sie selbst und wollte ihnen die Last des Exils erleichtern.
    »Es gibt einen

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