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Sternenteufel

Sternenteufel

Titel: Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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Lady? Um zurückzukehren zu jenen, die blind sein wollen und im Schlamm kauern wie Kinder, die sich in ihrer Uneinsichtigkeit allem widersetzen, was sie lernen sollen? Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, dafür ist für mich keine Zeit mehr. Dort drüben …« Mit einer Hand deutete er auf die fernen Berge. »… finden wir Unterschlupf. Und wir sollten uns aufmachen. Der Winter beginnt früh in diesen Höhen, und schlimme Stürme schlagen manchmal fast unerwartet zu.«
    Stans riet nicht, daß sie Zuflucht im Schiff suchten oder in der Kammer des Ruinenhügels, wo er sie bei ihrer Ankunft gefangengehalten hatte. Daran tat er gut, das war Elossa klar. Sie mußten beide frei von dem Einfluß sein, der hier über allem lag. Nur fern jeglicher sichtbaren Erinnerung an die Vergangenheit konnten sie sich der Zukunft stellen.
    Und so verließen sie die Ruinen und das Schiff, dessen Öffnung sich hinter ihnen schloß und sein Geheimnis aufs neue verbarg, bis ein weiterer Yurth auf seiner Pilgerung das richtige Wort rief. Vielleicht würde auch er ein Sucher sein, der sich von der Wahrheit überzeugen ließ und erkannte, daß das, was so lange zurücklag, nicht mit Gewalt am Leben gehalten werden durfte, um die Zukunft zu verhindern.
    Wolken ballten sich über ihnen. Der Wind nahm an Gewalt zu und peitschte sie von hinten, während sie das Tal überquerten, als wolle er sie von Ruinen und Schiff vertreiben. Stans stapfte wachsam dahin, immer wieder flog sein Blick über das Terrain, daß man annehmen konnte, er rechne mit einem Angriff. Dabei gab es kein Leben hier. Doch Elossa hielt es für besser, ihren Begleiter nicht auf ihre Gabe, die ihr das verriet, aufmerksam zu machen, zu sehr war sie von seiner Art gehaßt. Das Land hier war kahl und unfruchtbar, so tot wie die ehemalige Stadt.
    Die Geschwindigkeit, die Stans eingeschlagen hatte, konnte Elossa leicht mithalten, die Yurth waren ein Wandervolk. Er sagte nichts mehr, und auch sie hatte keinen Grund, das spröde Schweigen zwischen ihnen zu brechen. Ihre Kameradschaft war zu neu, zu unerprobt. Und sie hatte durchaus keine Lust, sie auf die Probe zu stellen.
    Die Dämmerung senkte sich herab, lange ehe sie auch nur die Ausläufer des Gebirges erreicht hatten – allerdings waren die Berge nun klar, in scharfen Umrissen zu erkennen, und sie sahen so kahl aus wie die Ebene, über die sie marschierten. Schließlich blieb Stans stehen und deutete nach links, wo einige Steine so hoch und gerade aufragten, als wären sie wie Bäume aus dem Boden gewachsen.
    »Sie könnten als Schutz dienen, außer der Wind ändert seine Richtung.« Das waren Stans erste Worte, seit sie die Ruinen verlassen hatten. »Es ist der beste, der hier zu finden ist.«
    Elossa betrachtete diese Steine zweifelnd. Sie hatte guten Grund anzunehmen, daß sie nicht natürlichen Ursprungs, sondern weitere Ruinen waren. Die Illusionen, die an solchen Orten haften mochten, mußten in Betracht gezogen werden. Obgleich solche Manifestationen nur Halluzinationen waren, die der geschulte Yurth unterdrücken konnte, erschreckten sie sie, denn die Lebendigkeit, mit der sie erschienen, war furchteinflößend, und Furcht beeinflußt die Stabilität selbst des diszipliniertesten Geistes.
    Andererseits hatte Stans natürlich recht, sie konnten sich nicht die ganze Nacht, die bald einbrechen mußte, dahinschleppen. Selbst ein unsicherer Schutz vor dem Wind war besser als keiner. Es sind schließlich nur Steine, beruhigte sie sich. Wenn sie wirklich Gefühle gefangenhielten, die stark genug waren, Illusionen heraufzubeschwören, dann mußte sie sich eben mit der Wahrheit wappnen und solche Visionen damit abwehren.
    Wie der Raski angedeutet hatte, bildeten sie tatsächlich einen guten Windschutz. Als die beiden sich schließlich dahinterkauerten, waren sie zum erstenmal seit Verlassen des Schiffes aus der schneidenden Kälte des peitschenden Windes.
    Elossa öffnete ihren Mundvorratbeutel. Essen und Trinken waren beides Probleme, denen sie sich gegenübersehen würden. Das bißchen Proviant, das sie mitgebracht hatte, reichte nicht, mehr als eine genügsame Person länger als ein paar Tage sattzuhalten. Sie brach einen der harten Brotfladen in zwei Hälften und drückte eine davon in Stans Hand. Es war noch Wasser in der Flasche, aber sie mußten sich auf wenige Schlucke beschränken, bis sie einen Bach oder eine Quelle in den Bergen fanden.
    Stans lehnte das Brot nicht ab. Er aß langsam und kaute sorgfältig. Vom

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