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Sternenteufel

Sternenteufel

Titel: Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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schoß, wurde schwächer, sein Strom ungleichmäßiger. Die sengende Hitze von Karns Feuer dagegen verlor nichts an Kraft – und sie hatte ihr nichts entgegenzusetzen!
    Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung, doch sie konnte den Kopf nicht drehen, um festzustellen, was dort vorging. Sie durfte sich von nichts ablenken lassen, mußte durchhalten – wenn sie es vermochte.
    »Ahhhhhh …«
    Der Schrei schnitt in sie wie eine Axt in einen jungen Baum. Die Laute, die auf sie eingehämmert hatten … Elossa straffte die Schultern und bemühte sich, ihre Verkrampfung zu lösen. Die Kraft des Vielgeists regte sich erneut in ihr – zum letztenmal, das wußte sie.
    Sie hielt sie, solange sie konnte, bis ihr gemarterter Geist sie nicht mehr zu ertragen vermochte. Dann – wie ein Krieger, der seinen Schlachtruf hervorschmettert – stieß sie, wenn auch in heimlicher Verzweiflung, diese gesammelte Yurthgabe aus, schleuderte sie gegen den Feind.
    Die Flammen loderten weißglühend auf. Aber diesmal sah sie ganz deutlich, wie der Lichtspeer durch sie schoß, in Hände drang, die plötzlich im Herzen der Flammen zu erkennen waren.
    »Ahhhh …«
    War dieser Schrei, diese Mischung aus Schmerzen und Furcht echt oder Teil einer Halluzination? Elossa sank zitternd auf die Knie. Das Gefäß, das sie gewesen war, war leer. Die Kraft verließ sie so plötzlich, daß ihre Beine sie nicht mehr zu tragen vermochten. Sie drückte die Hände auf den Boden vor sich, versuchte sich darauf zu stützen.
    Die Flammen erstarben, verschwanden. Sie hatte versagt. Karn stand aufrecht, unbesiegbar neben dem Atturngesicht. Hinter ihm duckte Stans sich zum Sprung. Das Gesicht des Raski war zu einer grimmigen Grimasse verzerrt. Er hatte die Zähne gefletscht, und wirkte im Augenblick fast so monströs wie die mißgeformten Kreaturen, die sie ins Boot geworfen hatten.
    Sein Atem kam keuchend, seine Lunge schien nicht genügend Luft zu bekommen. Aber er warf sich mit zu Krallen gekrümmten Fingern auf Karn, als wolle er seinen langlebigen Verwandten in Stücke reißen.
    Seine Bewegungen waren ruckhaft, er wirkte wie halbgelähmt. Doch so entschlossen war er, sein Wille so eisern, daß selbst dieser behinderte Körper ihm gehorchte.
    Er näherte sich Karn. Der alte Priesterkönig hatte seinen Blutsverwandten nicht beachtet. Er stand still wie eine Statue in der gleichen Haltung, wie Elossa ihn zuletzt gesehen hatte – aufrecht, mit den Händen vor dem Gesicht.
    Nun fielen die Hände herab, als steckte keine Kraft mehr in seinen Muskeln, sie zu halten. Die Haut an den Fingern wirkte bleich und runzlig.
    Als die Arme schlaff an seinen Seiten hingen, machte Karn einen Schritt vorwärts. Er taumelte, stürzte auf die Knie. Er befand sich nun in Elossas Reichweite.
    Beim Anblick seines Gesichts wich sie schaudernd zurück. Obgleich er die Augen offen hatte, war nur das Weiße zu sehen.
    Mit ihm ging eine grauenhafte Veränderung vor – einmal herrschten Atturns, dann Karns Züge vor, als kämpften die beiden Persönlichkeiten um die endgültige Oberhand.
    Er begann vorwärts zu kriechen. Wieder wich Elossa ihm aus, aber sie drehte sich so, daß sie ihn im Auge behalten konnte. Auch wenn er blind zu sein schien, strebte er zielsicher auf den Mund Atturns zu.
    »Nein!« Stans fiel ebenfalls auf die Knie. »Er darf nicht durch den Mund!«
    Genau wie der Priesterkönig kroch er darauf zu, offenbar mit der letzten Kraft, die noch in ihm steckte. Auch sein angespanntes Gesicht war dem wartenden Mund zugewandt.
    »Er – darf – nicht – zu – Atturn!« keuchte er.
    Elossa sammelte die letzten Reste ihrer Kraft. Sie öffnete ihren Geist und schickte einen Hilferuf aus. Aber sie bekam keine Antwort. War der Vielgeist durch Karn vernichtet worden?
    Stans kroch weiter, genau wie Karn es blindlings tat. Da raffte der Raski sich zu einem neuen Angriff auf. Er sprang als Barriere in den Weg des Königs. Als Karn ihn erreichte, warf Stans sich auf ihn und bemühte sich, ihn aufzuhalten. Elossa sah, daß Karn überhaupt nicht versuchte, mit seinem Angreifer zu kämpfen, sondern lediglich, sich zu befreien.
    Sein Gesicht mit den blinden Augen war auch jetzt auf den Atturnmund gerichtet, obwohl er sich dabei fast den Hals verrenkte. Stans ließ den sich verzweifelt wehrenden König nicht los, aber er konnte ihn nicht daran hindern weiterzukriechen, Zoll um Zoll, Handbreit um Handbreit.
    Stans hob eine Faust und schlug sie Karn ins Gesicht. Elossa hörte den dumpfen

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