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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gemacht hat. Aber einige könnten groß genug sein, um Anlass zur Sorge zu geben. Gianna behält den Schwarm genau im Auge.«
    Wir ritten hinunter, immer noch in einer Reihe. In der Nähe des Sees gabelte sich der Weg. Paloma hielt an und blickte in beide Richtungen, dann zuckte sie mit den Schultern. »Wir müssen sowieso einmal ganz herumreiten.« Sie wandte sich nach rechts, und nach etwa zwanzig Minuten gewahrten wir hinter einer Biegung einen verrosteten Metallmast mit einer kleinen runden Datenkapsel, die mit einem Strick an der Spitze befestigt war. Nicht weit entfernt stand eine Hütte auf einer Lichtung. Daneben befand sich ein umzäuntes Gehege, und dahinter floss ein breiter Bach auf den See zu.
    Paloma musterte das primitive Gebäude. Es wirkte kleiner als die Häuser von Artistos, aber groß genug, um mehr als einen Raum zu enthalten. »Ich war schon einmal hier, aber vor sehr langer Zeit.« Sie schien sich für einen Moment in Erinnerungen zu verlieren, und zum ersten Mal fragte ich mich, was sie wohl während des Krieges getan hatte. »Es wird eng, aber wir passen alle hinein, und es wird einfacher sein, als draußen zu kampieren. Wenigstens gibt es dort fließendes Wasser.«
    Ich schaute genauer hin und konnte ein Rohr erkennen, das in die Hütte führte, und ein zweites, das am Gehege nach draußen ging.
    »Dies ist eine der Stationen, die wir reparieren sollen – L4S.« Sie sah Tom an, der ihr mit ernster Miene zunickte. Ich vermutete, dass auch er Erinnerungen an diesen Ort hatte. Paloma stieg ab und führte ihr Gebra zum Gehege.
    Tom und Alicia durchsuchten die Hütte nach Spinnen und beißenden Schwarzkäfern, Joseph und Kayleen kümmerten sich um die Gebras und das Sattelzeug, und ich half Paloma, die Alarmanlage zu installieren – mehrere kleine, drahtlos funktionierende Kapseln, die darauf programmiert waren, Eindringlinge zu bemerken, zu identifizieren und zu signalisieren, ähnlich wie die größeren Varianten, die Artistos umgaben. Wir stellten sie am Waldrand auf und beanspruchten die gesamte Lichtung für uns, einschließlich eines Teils des Weges und des Masts. Wir testeten den unsichtbaren Zaun, indem wir die Grenze überquerten. Die richtigen Ein- und Ausgangssignale waren zu hören. Innerhalb der Begrenzung waren wir sicherer, obwohl es auf Fremont nie absolute Sicherheit gab. Wir kehrten zu den anderen zurück, die sich auf der Lichtung auf Baumstümpfen und aufgeschnittenen Stämmen niedergelassen hatten, die man vor der Hütte als Bänke aufgestellt hatte.
    Tom schaute blinzelnd auf einen kleinen Datenmonitor, den er in den Händen hielt. Ich konnte den Bildschirm nicht sehen, aber es konnte sich nur um die Diagnosedaten der Kapsel handeln, sofern sie noch in der Lage war, irgendetwas zu senden. Ich kam rechtzeitig an, um das Ende einer Frage zu hören, die er Kayleen stellte: »… du irgendwas von der Kapsel spüren?«
    Kayleen schloss die Augen und verstummte. »Ja«, sagte sie nach einer Weile, »sie is…«
    »Sag es mir noch nicht«, schnitt Tom ihr das Wort ab. »Joseph. Was ist mit dir?«
    Joseph blickte sich um, als würde er nach einem Versteck suchen, in das er sich verkriechen konnte. Er scharrte unruhig mit den Füßen und rieb die Hände aneinander. Er würde keinen Kontakt bekommen, wenn er so herumzappelte. Schließlich beruhigte er sich ein wenig und schloss die Augen. Seine Hände bewegten sich nicht mehr, waren aber so verkrampft, dass die Muskeln seiner Unterarme hervortraten. Er schüttelte den Kopf.
    Niemand sagte etwas. Ich forderte ihn stumm auf, sich in irgendeiner Weise zu engagieren.
    Tom sprach mit sanfter Stimme. »Rede mit mir. Erzähl mir, was du tust, um eine Verbindung zu bekommen.«
    Joseph öffnete die Augen. »Tut mir leid. Ich spüre überhaupt nichts.«
    »Was hättest du früher gespürt?«
    Joseph schwieg so lange, dass ich bereits befürchtete, er würde gar nicht antworten. »Es … es war fast immer da. Das gesamte Netz. Ich habe es ständig gespürt, wie Hitze oder Regen. Ein Hintergrundrauschen. Und wenn ich einsteigen wollte, musste ich nur innehalten und mich auf die Daten konzentrieren. Es war, als würde man Fäden aufheben, einen nach dem anderen, so viele, wie man halten kann. Und während ich die Fäden aufhob, verschwand die übrige Welt, Stück für Stück, bis es mir vorkam, als hätte ich mich sogar von meinem Körper gelöst.«
    Paloma warf mir einen nachdenklichen Blick zu. »Und Chelo hat dir dabei geholfen? Hat sie

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