Sternenzauber
ist das?«
Auf dem Feld gab Guy Clemmie das Zeichen, dass er nun den Siebten Himmel zünden wollte.
»Kommt mit!«, sagte Clemmie, packte die verblüffte Suzy an der einen und den protestierenden Luke an der anderen Hand und zerrte sie praktisch unter der Barriere hindurch zur Mitte des Abbrennplatzes. »Schnell!«
»Hör auf!« Suzy versuchte, Clemmie ihren Arm zu entwinden. »Clemmie!«
»Widersprich nicht, komm einfach mit. Vertrau mir. Bitte!«
»Clemmie!«, rief YaYa ihnen hinterher. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
»Was zum Teufel machst du denn?«, fragte Guy, als sie bei ihm ankam. »Du darfst niemanden aus dem Publikum hierherbringen, Clemmie, das weißt du doch.«
»Das ist niemand aus dem Publikum. Das sind Luke und Suzy. Und sie fallen einander nicht gerade voller Wiedersehensfreude in die Arme. Ich glaube, wir brauchen …«
Guy verstand sofort. »Okay – wird gemacht.«
Oben auf dem Podium stießen Jemima und Charlie einander an und starrten ungläubig staunend herunter.
Mit einem Wusch explodierte der Siebte Himmel nur wenige Meter von ihnen entfernt.
Die märchenhaften Effekte schossen einer nach dem anderen in den Himmel empor, man hörte überraschte Aufschreie aus dem Publikum und sah verblüffte Gesichter bei Syd und der Crew.
Suzy und Luke waren offenbar noch immer reichlich verdattert, aber, bemerkte Clemmie mit einem wohligen Schauer der Befriedigung, bei all dem Gerangel hatte er ihre Hand genommen, und sie hatte ihn weder geohrfeigt, noch gebissen, noch sich losgemacht.
Sechster Himmel – jetzt...
Sie schob die beiden behutsam in Richtung der herabfallenden Funken.
»Ich wünsche, dass ihr, Suzy Beckett und Luke Delaney, euch wieder bis über beide Ohren ineinander verliebt und für immer und ewig zusammenbleibt«, murmelte Clemmie. Sie hatte keine Zeit, sich Worte von hohem literarischen Wert auszudenken. Es musste schnell gehen. Das magische Grün sprühte bereits smaragdenes Feuer in die Stratosphäre. »Ach, und ich wünsche, dass ihr heiratet und miteinander glücklich seid bis ans Ende eurer Tage. Da!«
Als die ersten dunkelgrünen Funken um sie herniedersanken, sah Clemmie zu Guy.
Er zwinkerte ihr zu. »Leg los.«
Und sie legte los.
» Grünspan und Smaragdgrün pur,
sprüht Funken grün wie Wiesenflur,
macht Wünsche wahr für immerdar .«
»Luke …«, Suzy wischte sich die Tränen fort. »Es tut mir so leid. Kannst du mir jemals verzeihen?«
»Da gibt es doch gar nichts zu verzeihen.« Luke zog sie in seine Arme. »Ach Gott – wie hab ich dich vermisst.«
22. Kapitel
S uzy und Luke werden heiraten!«, sang Clemmie, als sie an dem kalten, nassen und windigen Montagmorgen nach Charlies und Jemimas Hochzeit ins Büro gestürmt kam. »Ich kann es kaum erwarten, Guy davon zu erzählen! Suzy hat mir gerade eine SMS geschickt!«
»Oh, toll! Das ging aber schnell! Wie der Wirbelwind! Die beiden müssen sich ja brennend nacheinander verzehrt haben. Ach, werden wir dann Brautjungfern?« YaYa, nun wieder als Blondine, sah vom Computer auf. »Ich wär so schrecklich gerne mal Brautjungfer. Dann würde ich mich in schwarze Spitze kleiden, einen Zylinderhut aufsetzen und weiße Lilien tragen. Ach, aber wann ist denn der Termin? Hoffentlich nicht allzu bald? Während der Feiertage habe ich ziemlich viele Travestie-Auftritte mit den Mädels.«
»Nein, wir werden keine Brautjungfern«, antwortete Clemmie und ließ sich vergnügt in ihren Stuhl plumpsen. »Wir sind nicht einmal eingeladen, daher werden dir deine Shows auch nicht in die Quere kommen. Sie feiern nur mit ihren Eltern, Maddy und Drew als Trauzeugen und deren Kindern als Begleitern, sonst niemand. Kein großes Tamtam. Anschließend gibt es einen Umtrunk fürs ganze Dorf im Cat and Fiddle , und das war’s auch schon. Der Termin ist am kommenden Wochenende, mit Sondergenehmigung beim Standesamt von Reading.« Sie seufzte schwärmerisch. »Ist das nicht romantisch?«
»Herzchen-und-Blümchen-Romantik mit fünf Sternen.« YaYa lehnte sich im Stuhl zurück. »Aber ich habe immer noch nicht ganz verstanden, was da eigentlich vor sich gegangen ist.«
Um Zeit zu gewinnen, schaltete Clemmie ihren Computer ein. Weder Guy noch sie hatten ihre Rolle bei der Wiedervereinigung von Suzy und Luke näher erläutert, geschweige denn das ganz wesentliche Zutun von Allbards magischem Grün.
»Aber sicher doch. Ich hab’s dir ja erzählt. Es war quasi eine Sandkastenliebe zwischen den beiden, sie haben
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