Sternenzauber
zusammengewohnt, sich vor Jahren getrennt, alles Mögliche erlebt, aber nie aufgehört einander zu lieben und dann …«
»Das weiß ich doch alles«, unterbrach YaYa. »Aber was ich nicht verstanden habe, war, wie du sie in die Sperrzone gezerrt und diese sagenhafte Feuerwerksbatterie gezündet hast. Ich hätte gedacht, Guy würde dich auf der Stelle erschlagen. Das war total verrückt.«
»Hm, kann sein …« Clemmie studierte ihre E-Mails. »Ich habe mich wohl zu sehr hinreißen lassen. Aber es ist ja niemand zu Schaden gekommen. Ganz im Gegenteil.«
»Tja, stimmt schon. Ich fand Suzy wirklich nett – tolle Tänzerin übrigens -, sie hat gleich gemerkt, dass ich ein Kerl bin, hat aber keine dummen Fragen gestellt. Nur vernünftige. Sie war noch nie zuvor einer Dragqueen begegnet.«
»Ich frage mich, woran sie erkannt hat, dass du ein Mann bist. Ich hab’s ja nicht geblickt.«
YaYa schüttelte den Kopf. »Sie sagte, es lag an meinen Händen. Sie sagte, sie seien zu groß.«
»Hat dich das nicht geärgert?«
»Nein, Süße. Es ist immer gut, Feedback zu bekommen. Solange sie es nicht an meinem Gesicht oder meinem Körper erkannt
hat, stört mich das nicht. Aber vielleicht sollte ich mir angewöhnen, in der Öffentlichkeit Spitzenhandschuhe zu tragen.« YaYa wirbelte auf dem Drehstuhl herum. »Und weißt du, was mich auf Jemimas und Charlies Hochzeitsfete noch umgeworfen hat?«
»Was denn?«
»Dass Guy gesagt hat, eigentlich hättest du diesen Siebten Himmel erfunden. Ganz alleine. Das war phänomenal. Syd ist immer noch ganz aus dem Häuschen deswegen.«
Clemmie lachte. »Ich weiß. Ja, ich hatte mich schon lange damit beschäftigt. Allerdings hätte ich das alles nicht fertigbekommen, wenn Guy mir nicht im Labor freie Hand gelassen hätte, insofern gebührt die Hälfte der Ehre ihm. Wir wollen den Siebten Himmel auch gar nicht kommerziell vermarkten. Wahrscheinlich setzen wir ihn bei passenden Feuerwerken ein, aber sonst ist er nur zum Privatvergnügen von The Gunpowder Plot .«
»Aha.« YaYas Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ihr könntet ein Vermögen damit machen, du und Guy, wenn ihr diesen Effekt groß rausbringt.«
»Das wollen wir aber gar nicht. Ehrlich. Mir genügt es zu wissen, dass ich es hingekriegt habe, und Guy richtet sich in Sachen weitere Verwendung ganz nach meinen Wünschen. Wir haben den ›Siebten Himmel‹ als unsere Erfindung eintragen lassen und zum Patent angemeldet – nur für den Fall, dass ihn jemand kopieren sollte -, aber das ist auch schon das Ende der Fahnenstange.«
»Dumme Nuss«, sagte YaYa freundlich. »Wenn du diese Idee den Chinesen verkaufst, könntest du den Rest deines Lebens in Saus und Braus leben.«
»Da wird nichts draus«, versicherte Clemmie vergnügt. »Also – was steht heute an?«
»Weihnachtsdekoration, Schätzchen. Es ist schon Dezember, und diese Räume müssen unbedingt adventsmäßig aufgemotzt werden. Da Guy und die Crew heute nicht da sind, ist der Zeitpunkt ideal.«
»Wunderbar«, freute sich Clemmie. »Mir wird plötzlich schon ganz weihnachtlich zumute, und ich bin voller Vorfreude. Ich wette, das Bootshaus sieht mit Weihnachtsdekoration ganz fantastisch aus. Ich seh es schon vor mir, mit dem ganzen traditionellen Schmuck im Wohnzimmer und einem riesigen Weihnachtsbaum vor dem Kaminfeuer, welch ein Jubel, welch ein Leben wird in diesem Hause sein!«
»Süße, wir haben auch nur dieselben billigen Christbaumkugeln und denselben alten Ramsch wie alle anderen. Liebe Güte, jetzt krieg dich mal wieder ein! Ich weiß ja, dass du ganz aus dem Häuschen bist, weil Suzy und Luke sich das Jawort geben, aber trotzdem …«
Clemmie rümpfte die Nase. »Ich freu mich eben so sehr für die beiden. Wir müssen ihnen eine Glückwunschkarte schicken – ach, und apropos Weihnachten, macht unsere Firma denn eine Weihnachtsfeier?«
YaYa schüttelte den Kopf. »Das haben wir noch nie für nötig gehalten, vor allem weil wir bei dem Job sowieso mehr oder weniger die ganze Zeit feiern. Wir hängen ja das ganze Jahr über bei anderer Leute Partys herum – und werden dafür auch noch bezahlt.«
»Hm, ja, so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Und wie haltet ihr es mit Geschenken? Kommt hier das Christkind?«
YaYa sah sie mitleidig an. »Das macht nicht viel Sinn, Süße, da Guy und ich meistens nur zu zweit sind. Das Christkind-Konzept wäre in der Situation doch etwas zu dick aufgetragen, wenn du verstehst, was ich meine.«
»Schenken wir uns
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