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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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die Augenbrauen hoch und sah sich im Geschäftsraum um.
    »Sie meint dich.« Suzy knuffte Jemima in die Rippen. »Das ist Nobelklamottenladenjargon.«
    »Ach so. Ja.« Jemima nickte in Richtung der Kabine. »Die Hochzeit ist am ersten Dezemberwochenende. Aber ich bin ziemlich groß und – tja – eher dünn. In Samt und Schwanendaunen würde ich wahrscheinlich aussehen wie ein Storch.«
    Die gedämpfte Stimme jenseits des Vorhangs machte missfällig ts-ts und seufzte, hatte aber keine weiteren Vorschläge auf Lager.
    »Außerdem glaube ich«, murmelte Jemima, »dass ich mich vielleicht doch erst für eine Farbe entscheiden sollte, bevor ich den Stil und das Material aussuche. Ach, mir liegt so was einfach
nicht. Du kennst mich ja, ich gehe am liebsten tagein, tagaus im Hippielook.«
    »Hippielook ist absolut out«, beschied Maddy knapp. »Genauso wie deine Vorliebe für Schwarz, Grau und gedeckte Farben. Also, wie wär’s mit Elfenbein?«
    »Elfenbein wird sehr gern genommen.« Die Hochzeitsboutiqueverkäuferin streckte den Kopf hinter einem zweiten Kabinenvorhang hervor, wo mehrere beleibte Frauen versuchten, sich in Satin-Brautjungfernkleider mit Zebrastreifen zu quetschen. »Sehr vorteilhaft für die reifere Braut.«
    Jemima kicherte, als die Verkäuferin wieder hinter dem Vorhang verschwand, um sich ihren Schäfchen zu widmen. »Dann eben Elfenbein. Was ist denn hier Elfenbein, Maddy?«
    »Die Farbe zwischen Weiß und Creme, denke ich«, seufzte Maddy. »Diese Kleider sind alle so bezaubernd – und da du groß und schlank bist, kannst du natürlich jedes davon tragen. Dir bleibt also die Qual der Wahl, aber sicher hast du schon eine ungefähre Vorstellung?«
    »Nun … im Ernst, eigentlich wünsche ich mir alles ganz traditionell. Charlie hat während der letzten acht Jahre beinahe täglich um meine Hand angehalten, aber ich habe eben eine Weile gebraucht, bis ich überzeugt war, dass er es ernst meint und es nicht bereuen wird.«
    »Natürlich meint er es ernst«, schnaubte Suzy. »Und er wird es niemals bereuen. Er vergöttert dich, Jemima. Er liebt dich aufrichtig, wahnsinnig und von ganzem Herzen. Er war dir acht Jahre lang unverbrüchlich treu und ist unheimlich glücklich. Bei dem Ruf, den er früher hatte, und angesichts der Tatsache, dass jede Frau mit Augen im Kopf ganz hin und weg von ihm ist, hätte er dir doch gar nicht deutlicher zeigen können, dass er dich liebt und begehrt – nur dich allein – bis ans Ende seiner Tage.«

    Jemima wurde rot. »Ich weiß, und ich werde ihn ja auch lieben, solange ich lebe. Andernfalls würde ich ihn nicht heiraten. Und deshalb will ich die Hochzeit mit allem Drum und Dran. So richtig mit Brautkleid und Zylinder, mit passend gekleideten Brautjungfern …«
    »Ich frage mich, ob die hier auch eine Kollektion für pummelige ältere Brautjungfern haben«, grinste Maddy. »Denn mir passt garantiert nie wieder was Kleineres als Größe vierzig, und an meinem letzten Geburtstag bin ich mit siebenunddreißig schon schrecklich alt geworden.«
    »Ich auch.« Jemima nahm ein hellelfenbeinfarbenes Satinkleid von der Stange, dessen trägerloses Oberteil mit schimmernden dreifarbigen Zuchtperlen eingefasst war. »Wo ist nur die Zeit geblieben? Schau mal, das hier ist schön – aber findest du nicht, es ist zu jugendlich für mich?«
    »Gnädigste!« Die Boutiquebesitzerin hatte ihr Werk hinter dem Vorhang offenbar vollendet und trippelte über den dicken Teppich geräuschlos auf sie zu. »Das wird Sie ganz ausgezeichnet kleiden. Als wäre es eigens für Sie gemacht. Probieren Sie es doch einmal an, vielleicht mit diesem Schleier – möchten Sie ihn bodenlang? Und vielleicht eine passende Stola für die kühleren Momente – während der Fotos und so weiter? Wie wäre es mit einem Perlendiadem dazu? Und dann könnten wir vielleicht in einem passenden Farbton etwas für Ihre Brautjungfern aussuchen. Sind diese beiden Damen Ihre einzigen Begleiterinnen?«
    »Meine Töchter werden als Blumenmädchen gehen«, sagte Maddy, »und mein Sohn als Page. Aber wir wollten uns lieber erst selbst einkleiden, bevor wir sie hier drin loslassen.«
    Suzy strich mit der Hand über die Reihen prächtiger Gewänder und schmunzelte vor sich hin. Ihre Nichten, die neunjährige Poppy Scarlet und die vierjährige Iris Blue sowie ihr siebenjähriger
Neffe Daragh waren im Grunde sehr wohlerzogen, doch da sie zu Hause in Milton St. John in der rauen Männerwelt der Rennställe aufwuchsen, hatte man

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