Sternenzauber
wegen dieser Hochzeit schon so aus dem Häuschen, dass ich an manchen Tagen kaum noch weiß, wie ich heiße. Liebe Güte – Verzeihung – setzen Sie sich doch bitte.«
Jemima schuf Platz auf dem breiten niedrigen Sofa und sie setzten sich alle nebeneinander. Guy rief den Laptop ins Leben und begann, Jemima einige frühere Feuerwerke zu zeigen, bei denen geräuscharme Zündkörper erforderlich gewesen waren.
»Wie Sie sehen«, erläuterte er, »können die leisen Effekte und Feuerwerksbatterien genauso beeindruckend sein wie die heftig explodierenden, lauten. Wir knausern nicht am Spektakel, sondern bringen genau das, was Sie wünschen, wie lange das Feuerwerk dauern soll, welche Arten von Feuerwerkskörpern, welche Farben und alles leise genug, um die Pferde nicht scheu zu machen. Dies hier habe ich mal als Beispiel für Sie zusammengestellt: eine abwechslungsreiche luftige Mischung von Verwandlungsfontänen, Römischen Lichtern und Feuerblumen – optisch durchaus eindrucksvoll, aber so gut wie lautlos.«
Jemima besah sich die Bilder und lächelte sehnsüchtig. »Das ist wirklich wunderschön. So raffiniert, und genau, was ich mir vorgestellt hatte. Vielen Dank – Sie sind brillant. Wenn es um Feuerwerk geht, bin ich wie ein Kind, und damit wird die Feier etwas ganz Besonderes. Was die Farben betrifft, bin ich nicht wählerisch – das überlasse ich ganz Ihnen. Ich dachte, wir machen
vielleicht ein Feuerwerk von etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten. Ach, und können Sie auch Musik dazu spielen?«
Guy erklärte ihr, dass The Gunpowder Plot sicher jede Art gewünschter Musikuntermalung bieten konnte. Jemima seufzte glücklich, meinte, Charlie sei für alles andere als Heavy Metal stocktaub und gäbe keinen Pfifferling darauf, aber sie hätte am liebsten etwas von Prokofjew, und vielleicht auch von Rossini. Guy antwortete, beides ginge sehr gut und sie fände entsprechende Stücke auf der musikalisch-pyrotechnischen Vorführ-DVD, die er ihr daließe.
Jemima strahlte noch mehr und erklärte dann, dass die Feier auf einem Feld außerhalb des Dorfes stattfinden sollte.
»Es gehört Diana und Gareth James-Jordan und liegt so weit wie möglich von allen Pferden entfernt«, fügte sie hinzu. »Und da es früher schon für Musikfestivals und andere Veranstaltungen genutzt wurde, gibt es eine gut passierbare Zufahrt. Sie werden es sich vorher wahrscheinlich ansehen wollen, oder?«
»Sobald wir den Ablauf des Feuerwerks festgelegt haben, fahre ich mit meinem Team hin, um eine Lageskizze zu erstellen. Ich nehme an, Sie haben einen Pavillon?«
»Zwei. In einem kann man essen und trinken und sich hinsetzen, um sich zu unterhalten. Im anderen gibt es Getränke und man kann tanzen. Beide sind natürlich geheizt, denn es wird ja eine Dezemberhochzeit. Dezember ist für die Pferderennen-Gemeinschaft die beste Zeit, denn da wirft man nicht zu viele Trainingspläne über den Haufen.«
»Jemima!«, rief Suzy aus der Küche. »Wo sind die Kekse?«
»Im oberen Regal, auf dem obersten Brett in der blauen Dose!«
»Okay – ach, zum Teufel! Ich komm nicht ran! Nur weil du eine Riesin bist, gilt das noch längst nicht für alle anderen Leute!«
Jemima zog eine Grimasse. »Suzy – nicht hochklettern! Ich meine, mit deinem Bein …« Sie wandte sich an Guy und Clemmie und erklärte vertraulich: »Sie ist vor einigen Jahren wirklich schlimm vom Pferd gestürzt, und ihr Bein hat schweren Schaden erlitten.«
Clemmie stand auf. »Soll ich ihr helfen, während Guy und Sie inzwischen die Einzelheiten des Feuerwerks besprechen?«
»Das wäre nett.« Jemima lächelte. »Vielen Dank auch. Die Küche ist gleich hinter dem Durchgang dort.«
Clemmie durchquerte eilig den Raum und den Türbogen.
»Hallo, schön, dass wir uns hier wiedersehen«, sagte sie zu Suzy, die in Jeans und einem blauen Rugby-T-Shirt gerade schwer hinkend einen Stuhl durch die Küche zerrte. »Ich mach das schon, ich werde drinnen nicht gebraucht, die kommen auch ohne mich klar. Die blaue Dose war es doch, oder? Hier!«
»Danke. Jemima macht zu viel Theater wegen meinem Bein.«
»Sie hat nur gesagt, dass Sie einen Unfall hatten«, erwiderte Clemmie und gab sich Mühe, Suzys Bein nicht anzustarren. »Tut mir wirklich leid, das ist mir in Newbury gar nicht aufgefallen.«
»Wahrscheinlich, weil diese Verkäuferin mich fast in die Kabine getragen hat!«, erinnerte sich Suzy. »Und weil ich versuche, in der Öffentlichkeit nicht so auffällig herumzuhumpeln wie Long
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