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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Dank.«
    Und dann machte er auf den Hacken seiner Designer-Turnschuhe kehrt und entschwand mit gesenktem Kopf zwischen den Weiden.
    Clemmie und Guy starrten einander an.
    »Das war kein Zauber«, sagte Guy leise. »Das war ein verdammtes Wunder.«
    »Es klappt wirklich!« Clemmies Mund war trocken. »Nicht nur das Feuerwerk – das ist noch fantastischer, als ich mir hätte träumen lassen -, sondern auch Allbards Zauberspruch! Eigentlich kann das ja gar nicht sein, aber, lieber Himmel! Stell dir doch nur mal vor, das wäre wirklich Magie!«
    »Wir haben keine Zeit zu verschwenden«, drängte Guy. »Lauf schnell und hol die anderen drei Gören und die verfluchte Helen, dann verzaubern wir sie alle auf einmal. Ach – was für ein Glück! Was für eine Macht!«
    Clemmie war noch immer wie vom Donner gerührt, sodass sie den über die Felder pfeifenden Wind, der die Fluten des Flusses zu kleinen schlammbraunen Wellenkämmen aufpeitschte,
kaum noch wahrnahm und die eiskalte Luft ihr mild und lau vorkam.
    Sie sah Guy an. »Mal im Ernst, haben wir da den heiligen Gral gefunden oder die Büchse der Pandora geöffnet?«
    Guy biss sich auf die Lippen. »Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher – aber es handelt sich offenbar um beängstigend machtvolles Zeug. Die Devise ›Mit Vorsicht zu handhaben! ‹ ist hier wohl noch stark untertrieben. Willst du wirklich keinen zweiten Kontrollversuch an den anderen drei Blagen und meiner ungeliebten Exfrau unternehmen?«
    »Führ mich nicht in Versuchung«, antwortete Clemmie kichernd und eilte auf dem verkohlten Abbrennplatz zu Guy und den Sandeimern und schwarzen Müllsäcken hinüber. »Aber wenn wir sie hierherschleppen und mit grünen Funken besprühen, würde man uns dafür höchstwahrscheinlich verhaften.«
    »Clemmie Coddle, du bist eine Spielverderberin, weißt du denn gar nicht, was wirklich Spaß macht?«
    Sie streckte ihm die Zunge raus. »Ich hab dir ja gesagt, ich will den Zauber nur anwenden, um Gutes zu tun.«
    »Die Gören zu Menschen zu machen und Helen zu einem weniger versnobten, anmaßenden, eingebildeten, habgierigen Biest, wäre ja was Gutes«, brummelte Guy, während er die Rückstände des Siebten Himmels wegräumte. »Dafür bekämen wir wahrscheinlich sogar einen Orden von der Royal Humanitarian Society . Himmel, ist das kalt! Komm, wir machen ein Wettrennen zum Labor – wer verliert, bekommt keine Cremeschnitte!«
    Clemmie gewann um Haaresbreite.
    Während des darauffolgenden Zwischenspiels mit Cremeschnitten und heißer Schokolade, an dem sich Suggs begeistert beteiligte, erörterten sie Aspekte des Für und Wider des Siebten
Himmels, und da sie einen freien Tag hatten, um im Labor zu spielen, beschlossen sie, für alle Fälle mehrere Versionen davon auf Vorrat herzustellen.
    »Wenn wir die Prototypen mehr oder weniger heimlich bei verschiedenen Gunpowder-Plot -Shows ausprobieren«, sagte Guy und leckte sich auf eine Art die Creme von den Fingern, dass es Clemmie vor Lust nur so kribbelte, »werden wir ja herausfinden, wie viel der Zauber tatsächlich bewirkt.«
    »Okay«, antwortete Clemmie strahlend. Mit einem nichtschwulen Guy zusammen ihr eigenes Siebter-Himmel-Feuerwerk zu bauen und Cremeschnitten zu essen, war dem Paradies schon ziemlich nahe. »Wollen wir gleich loslegen?«
    »Ja, aber erst teilen wir uns noch das letzte Stück Kuchen. Ach, und ich habe mir überlegt, ob wir nicht auch zwei Exemplare von der Begräbnisrakete anfertigen sollten, was meinst du? Ich habe noch keine Feuerwerksbestattung gemacht, aber ich habe mich erkundigt und weiß, wie die Konstruktion aussieht. Da es wirklich drauf ankommt, wäre es wohl besser, wenn wir eine Reserve hätten, falls etwas schiefgeht.«
    »Stimmt, das macht Sinn. Ach, ich wünschte, du wärst im Beerdigungsunternehmen dabei gewesen. Die ganze Geschichte und Max Angels letzter Wunsch waren so ergreifend.«
    Guy nickte. »YaYa war auch sehr bewegt. Und der Brief seines Anwalts klang wirklich anrührend. Max hat alle Einzelheiten zu seinem Abschied genau beschrieben: die Farben des Feuerwerks, die Begleitmusik, und natürlich gibt es eine Liste persönlich einzuladender Trauergäste, um die sich die Motions kümmern. Jeder seiner Wünsche hat eine besondere Bedeutung. Er hat seinem Anwalt erzählt, dass der hiesige Sommer im Jahr neunundsechzig für ihn der schönste seines ganzen Lebens war. Und er wünscht sich, dass diejenigen, die diesen Sommer mit ihm erlebt haben, ihm im Gedenken daran

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