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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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war müßig, ihm zu antworten, dass er nie in Form sei.
    »Zu viel Arbeit«, sagte Patriz de Blaurenaar. »Heute ist der elfte Cestius, und heute haben wir ein volles Programm … Zwar ist die Erstürmung des Bischöflichen Palastes bereits seit Langem geplant, aber wir haben fast die gesamte Zweite Nacht damit verbracht, eine Razzia der Interlisten bei den Mars’ zu organisieren. Der Seneschall musste zuvor die Zustimmung der Adelsfamilien einholen, sonst hätte diese Operation nicht stattfinden können.«
    Alezaïa richtete sich auf und schüttelte Patrizes Schulter. »Was ist denn bei den Mars’ los?«
    »Sie haben diese beiden Illegalen bei sich beherbergt, diese Inddikischen Hexer … Laut Harkot schmieden sie bereits seit zehn Jahren ein Komplott, um den Imperator zu stürzen. Außerdem stellen sie Mikrostasen her, die die mentale Inquisition verhindern. Dabei werden sie von vielen Offizieren der Interlisten, von Pritiv-Söldnern, Kardinälen und Höflingen unterstützt. Der Seneschall hat bisher
nicht interveniert, weil er Informanten in diese Organisation eingeschleust hatte und glaubte, sie auf diese Weise besser kontrollieren zu können. Wie immer hat er damit Recht gehabt … Also hat er eine nette kleine Überraschung für diese Hexer parat: Wenn dieses Miststück Miha-Hyt ihnen die beiden Codes übergeben will, sind darin kryogenisierende Mikrobomben versteckt.«
    »Wann soll diese Razzia stattfinden?«
    Er öffnete die Augen und warf einen Blick auf die holographische Wanduhr. »In einer knappen Stunde. Und jetzt, liebste Freundin, erlaubt mir, mich etwas auszuruhen. Ihr habt mich erschöpft …«
    Zehn Sekunden später war Patriz eingeschlafen. Alezaïa sprang aus dem Bett, lief ins Bad und kontaktierte, noch während sie sich ankleidete, ihren Vorgesetzten.
    »Wir wussten, dass der Seneschall die Mars-Familie kontrolliert, aber nicht, dass er von der Anwesenheit der beiden Krieger der Stille in ihrem Geheimdomizil wusste …«, antwortete der Mann besorgt. »Doch jetzt müssen wir handeln. Sofort. Begeben Sie sich so schnell wie möglich zu den Mars’ und informieren Sie die Krieger der Stille. Koste es, was es wolle! Haben Sie eine Waffe?«
    »Ich weiß, wie ich mir eine verschaffen kann, aber ich will nicht riskieren, dass das Netz …«
    »Das ist jetzt unwichtig. Zögern Sie nicht, sich Ihrer Waffe zu bedienen … Ach ja, wir wissen, was mit Ihrem Untergebenen passiert ist …«
    Alezaïa schöpfte Hoffnung.
    »Leider habe ich schlechte Nachrichten. Er wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden, mit zerschossenem Bauch und zertrümmertem Schädel …«
    Die junge Frau hätte sich beinahe übergeben. Doch dann
erfasste sie eine kalte Wut, und ein einziger Gedanke beherrschte sie: den Mann zu rächen, in den sie sich verliebt hatte.
    Leise ging sie zu der Kommode im Schlafzimmer, öffnete die untere Schublade und entnahm ihr einen Wellentöter mit kurzem Lauf, den sie in eine Tasche ihres Capes steckte. Nach einem letzten Blick auf den schlafenden Patriz de Blaurenaar ging sie.
     
    Bereits eine Viertelstunde war seit dem von Miha-Hyt versprochenen Zeitpunkt verstrichen; Shari und Jek hatten die beiden Codes noch nicht. Doch die Wartezeit hatten sie genutzt, um sich auszuruhen und Kräfte zu sammeln, indem sie sich in die Schwingungen des Antra versenkten.
    Als Shari die Augen wieder öffnete, war das Zimmer in das rote Licht von Rose Rubis getaucht. Stille herrschte in der Residenz, eine Stille, die lastend und gefährlich schien. Vielleicht war sie zu dieser frühen Stunde des Ersten Tages normal, aber sie hatte Shari mit einem derartigen Unbehagen erfüllt, dass er sich fragte, ob er zu Recht seinen Gastgebern vertraut habe. Nach kurzem Überlegen weckte er Jek.
    »Wir müssen bereit sein, uns jederzeit auf die Reise zu den Inddikischen Annalen zu machen.«
    »Hast du die Codes?«, fragte der Anjorianer.
    »Nein. Aber die zwei Stunden sind längst vorbei, und diese Stille hier hat etwas Bedrohliches.«
    Die Minuten schlichen dahin. Es gibt nichts Schlimmeres, als vom guten Willen eines Dritten abhängig zu sein, wenn es einen drängt zu handeln.
    Da hörten sie Schritte im Vorzimmer. Nervös stand Jek
auf und wollte den Ankömmlingen entgegengehen, aber Shari hinderte ihn daran.
    »Das Antra. Mach dich für den Transfer bereit!«
    Die Mars-Geschwister, der Hauptmann der Interlisten und eine junge unbekannte Frau betraten das Zimmer. Zwei kleine weiße Kugeln lagen in der ausgestreckten

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