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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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ob sie benachrichtigt werden konnten, denn alle Kommunikationswege sind unterbrochen worden. Also muss der Angriff kurz bevorstehen.«
    »Ich spüre, dass wir bald angegriffen werden, Maltus.
Aber ich habe nicht die Absicht, diese vier Menschen den Interlisten zu überlassen. Denn von ihnen hängt die Zukunft der Menschheit ab.«
    Adaman Mourall deutete mit weit ausholender Geste auf die Sarkophage. Der kaum spürbare Luftzug brachte die Lichtkugeln zum Schwanken.
    »Diese vier Tiefgefrorenen sollen die Zukunft der Menschheit sein? Habt Ihr den Verstand verloren, Eure Heiligkeit? Und hört auf, mir einreden zu wollen, dass diese Geschichten über die Krieger der Stille wahr sein sollen. Das sind Leute, die sich wie alle anderen mit einem Deremat von einem Planeten zum nächsten begeben. Sonst hätten die von der Mars-Familie gekauften Offiziere sie nicht geschnappt.«
    »Manchmal gibt es zwischen Gerüchten und Informationen subtile Unterschiede, mein lieber Adaman …«
    Der Exarch deutete wütend mit dem Zeigefinger auf den Pontifex. Sein gepudertes Gesicht verzerrte sich. »Ich kann jedenfalls zwischen Eurem Gerede und der Wahrheit unterscheiden, Eure Heiligkeit. Ihr flieht, nicht um bei der Erschaffung einer neuen Welt etwas beizutragen, sondern um nicht vor Euren Richtern erscheinen zu müssen!«
    Maltus Haktar stürzte sich mit erhobenem Arm auf den Sekretär. »So redet niemand mit dem Unfehlbaren Hirten, dreckige kleine Ratte!«
    »Lassen Sie ihn in Ruhe, Maltus«, sagte der Muffi. »Später einmal, wenn das syracusische Wunschdenken nur noch eine vage Erinnerung ist, wird er begreifen.«
    »Hört auf, mich wie ein Kind zu behandeln«, zischte der Exarch. »Ihr seid es doch, der den Boden unter den Füßen verloren hat und dem Wunschdenken frönt, Eure Heiligkeit! Ihr lebt in einem Universum aus Illusionen. Ihr
verbringt fast Eure gesamte Zeit damit, diese unheimlichen tiefgefrorenen Körper anzustarren. Ihr habt die Kirche schon seit Langem verlassen, wie ein feiger Kapitän als Erster sein sinkendes Schiff verlässt. Ihr seid mit Schande und Verachtung überladen und versucht nun, Euch der Gerichtsbarkeit zu entziehen, und versteckt Euch hinter Euren Utopien, um Eure Niederlagen zu rechtfertigen. Und schlussendlich habt Ihr mich benutzt, um Eure Feinde in die Irre zu führen. Ihr habt mich in eine Falle gelockt, damit ich mit Euch untergehe.«
    Er schwieg, außer Atem, so als wäre er eine lange Strecke gerannt.
    Barrofill XXV. wirkte sichtlich erschüttert über die Worte seines Mitplanetariers und betrachtete die rätselhafte, in ihrem Tiefschlaf so schöne Aphykit Alexu.
    Maltus Haktar, eine Hand in der Tasche seines Capes, wartete auf ein Zeichen des Muffis, dem verhassten Privatsekretär eine endgültige Lektion zu erteilen.
    »Ein Urteil der Mehrheit stellt nicht unbedingt ein gerechtes Urteil dar«, sagte der Muffi gelassen. »Ich versuche nicht, mich zu rechtfertigen noch Euch eine Lektion zu erteilen, Adaman. Doch dank meines Vorgängers konnte ich mich verändern, fast zu schnell allerdings. Ich habe mehr Verbrechen in diesem Universum begangen als sonst ein Mensch … Doch dann habe ich die wahre Lehre der Kirche des Kreuzes erkannt, das Wahre Wort, das noch von einigen Völkern der großen Wüste auf Osgor in Ehren gehalten wird, die aber als Häretiker gelten und auf dem Index stehen. Wie bereits meinem Vorgänger wurde auch mir bewusst, dass die Wege der Kirche in die Irre führen, denn sie geht die Wege der Segregation, der Trennung und Destruktion. Dagegen habe ich mich aufgelehnt und somit
automatisch die Geistlichkeit brüskiert, die nichts anderes im Sinn hat, als ihre Privilegien zu bewahren. Sie versucht mit dem Terror, den sie verbreitet, Macht über die Gläubigen auszuüben …«
    »Die Saphyr-Sonne geht bald unter«, unterbrach der Oberste Gärtner den Muffi.
    »Wir müssen noch etwas warten.«
    »Ich habe dem Vierundzwanzigsten versprochen, über Euch zu wachen. Bringt mich nicht in die Verlegenheit …«
    »Wir riskieren nichts, solange in den Gängen noch keine Explosion stattgefunden hat. Und Ihr, Adaman, Ihr könnt gehen. Auch wenn Ihr das Gegenteil behauptet: Ich habe nie vorgehabt, Euch zu zwingen, mir zu folgen. Ich hatte nur geplant, Euch dieselbe Chance zu geben, die Barrofill XXIV. einst einem jungen dummen und fanatischen Kardinal gab, der Fracist Bogh hieß …«
    Der Exarch starrte den Muffi wütend an und wandte sich abrupt ab, während er sagte: »Wenn Ihr es

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