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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Matrionen, und sagen Sie ihnen, dass sie sich im Audienzsaal versammeln sollen. Ich werde die Besucher dort empfangen.«
    Die Wachhabende verneigte sich und ging. Muremi musste sich nicht ankleiden. Bereits vor einigen Stunden hatte sie einen Messacode von den Patrionen des Pülons erhalten. Daraufhin hatte sie sofort den Ornat für offizielle Anlässe angelegt, ein rosafarbenes, mit Korallensternen verziertes Gewand. Seitdem hatte sie auf einem Schemel gesessen und trotz eines Kräutertranks der thutalischen Heilerinnen unter starken rheumatischen Schmerzen gelitten und gegen den Schlaf ankämpfen müssen.
    Ihren Gang durch den nächtlichen Garten musste sie dreimal unterbrechen, ehe sie das Wachzimmer betrat. Mit einer knappen Geste bedeutete sie der Wachhabenden – einer dicken, kurzatmigen Thutalin, die für den Reinigungsdienst in den Großen Orgeln untauglich war – sitzen zu bleiben und sagte ihr, sie solle das System der zellularen Identifikation ausschalten.
    Die Tür öffnete sich. Davor standen vier Gestalten. Zwei in weiße Uniformen gekleidete Patrionen, ein Captain des Pülons und ein Kind.
    Muremi trat zur Seite, um die Besucher hereinzulassen.
    »Soll ich das System reaktivieren, Mutter Oberin?«, fragte die Wachhabende.
    »Gebrauchen Sie nur einmal Ihren Verstand, meine Tochter«, antwortete die Matrionin gereizt. »Das System hat die zellularen Koordinaten dieser Herren nicht einmal registriert.«

    Die dicke Thutalin kratzte sich den Nacken unter ihrer gestärkten Haube, ein Zeichen, dass sie angestrengt nachdachte.
    »Ich weiß nicht, wie lange Ihre Besprechung dauert, Mutter Oberin. Aber wir dürfen unser Kloster nicht ohne Schutz lassen …«
    »Mehr Initiative, meine Tochter! Reaktivieren Sie die alte Magnetsperre!«
    »Sie nützt nichts, wenn sich ungebetene Personen im Inneren des Klosters rematerialisieren wollen.«
    Muremi zuckte mit den Schultern, murmelte: »Das ist noch immer besser als nichts«, und ging aus dem Wachraum.
    Die Matrionen hatten bereits auf den Sitzreihen im Audienzsaal Platz genommen, der von einem Dutzend schwebender Lichtkugeln erhellt wurde.
    Muremi stellte die Besucher vor und setzte sich in den für die Älteste bestimmten Sessel. Aller Blicke waren auf den Jungen gerichtet.
    Zum ersten Mal in der langen Geschichte der Thutalinen stand das Kind einer Geächteten vor den Ordenschwestern  – ein unerhörtes Ereignis, da diese Frauen alle das Keuschheitsgelübde abgelegt hatten. Ein solcher Akt bedeutete also den Beginn einer radikalen Änderung der Ordensregeln.
    Jetzt sahen die Matrionen diesen Jungen mit einer Mischung aus Argwohn und Faszination an; Argwohn, weil keine von ihnen unfehlbar war; und Faszination, weil das Kind ihre in ihnen schlummernden, mütterlichen Gefühle weckte. Denn selbst wenn sie es sich nicht eingestanden, so mussten sie insgeheim erkennen, dass Oniki Recht gehabt hatte, sich diesem geheimnisvollen Geliebten hinzugeben.
Sonst wäre auf Ephren nie ein Knabe von solcher Schönheit geboren worden, der überdies noch das Symbol des Kampfes der Einheimischen gegen die kreuzianischen Besatzungsmächte darstellte.
    »Bitte erklärt unseren Schwestern, aus welchem Grund ihr uns aufgesucht habt, ihr Herren des Pülons«, sagte Muremi.
    Einer der Patrionen verneigte sich und trat in die Mitte des Kreises.
    »Captain Saül Harnen hier hat während seiner letzten Ausfahrt, die wegen Reparaturarbeiten an den Pfeilern der Großen Orgeln unternommen wurde, den Sohn der geächteten Thutalin Oniki Kay an Bord seines Schiffs genommen. Dieses Kind ist im übertragenen Sinn das auslösende Moment, jenes Element, das uns noch gefehlte hatte, um mit der Rückeroberung unseres Planeten zu beginnen. Obwohl der Junge erst drei Jahre alt ist, hat er den feindlichen Truppen bereits eine empfindliche Niederlage beigebracht. Er dient uns als Vorbild, er stärkt die Entschlossenheit unserer Truppen …«
    »Welcher Truppen?«, unterbrach Muremi den Patrionen.
    »Ephrenier, die das Joch der Kreuzianer nicht mehr ertragen …«
    »Sind es viele?«
    »Sie sind zahlreich genug, um die Pritiv-Söldner zu eliminieren.«
    »Und die Scaythen? Wie sollen Sie die Scaythen auslöschen?«
    »Wir ersticken sie mit unserem Füllschaum. Tausende von Tonnen spritzen wir über sie …«
    »Haben Sie keine Angst, dass die Inquisitoren von Ihren Plänen erfahren könnten?«

    »Wir haben bereits Schritte unternommen, die sie auf eine falsche Fährte lenken. Ob diese Taktik

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