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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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beiden Männern.
    »Mein Herz sagt mir, dass das keine gute Idee ist«, murrte San Francisco.
    »Und was sagt dir dein Kopf, Prinz der Amerikaner?«
    »Mein Kopf sagt, dass dies die einzige Lösung ist, aber mein Herz ist dagegen.«
    »Manchmal muss man sein Herz zum Schweigen bringen … Aber ihr beide müsst schnell handeln. Ich bin in der Kunst des Unsichtbarwerdens nicht so geübt wie du.«
    San Francisco legte den Sicherheitsbügel von Phoenix’ Waffe um. »Drei Sekunden genügen. Solange du unsichtbar bist, sind Schusswaffen wirkungslos. Achte darauf, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.« Er machte mit der Waffe eine Schwenkbewegung. »Zielen ist unnötig. Behalte nur den Finger am Abzugsbügel.«
    Phoenix nickte.
    Er legte die Hand auf ihre linke Brust und fühlte das wilde Schlagen ihres Herzens.
    »Dein Herz ist sehr groß, Phoenix.«
    »Wäre es das nicht, es wäre deiner nicht würdig, mein Prinz.«
    Er trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Sie lehnte sich an die Wand, schloss die Augen, atmete tief ein und sprach stumm die heiligen Worte des Abyners Elian.
    Dann verschwand sie in dem Nebengang, blieb nach ein paar Schritten stehen, spreizte die Beine und hob ihre Waffe.
    Vier weiße Gestalten mit ausgestrecktem Arm hoben sich von dem dunklen Hintergrund ab. Im Licht ferner Detonationen blitzten die metallenen Wurfscheiben auf.
    Phoenix drückte auf den Abzug.

    Nichts. Zuerst glaubte sie, noch unsichtbar zu sein, und drückte wieder.
    Nichts. Sie wollte schreien, aber kein Ton kam aus ihrem Mund. Sie glaubte, sich in einem Albtraum zu befinden.
    Was tue ich hier, in diesem finsteren unterirdischen Gang? Diese vier weiß maskierten Männer wollen mich töten, und meine Waffe ist blockiert.
    Eine Wurfscheibe flog sirrend auf sie zu, und sie war unfähig, sich zu bewegen, so als ginge dieses Geschehen sie nichts an. Den Bruchteil einer Sekunde, ehe die Scheibe ihren Hals durchtrennen würde, verlor sie auf seltsame Weise den Halt und fiel der Länge nach hin. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihren Kopf. Sterne tanzten vor ihren Augen.
    San Francisco stand auf und schoss eine Salve Todeswellen auf die vier Söldner ab. Das plötzliche Erscheinen Phoenix’ hatte die Männer verwirrt. Und der Prinz von Jer Salem hatte sofort reagiert, indem er seine Geliebte zu Fall brachte und auf seine Gegner schoss.
    Die Wurfscheiben der sterbenden Söldner flogen an ihm vorbei. Als Maltus Haktar die beiden erreichte, beugte sich San Francisco über Phoenix und half ihr behutsam auf.
    »Mein Kopf schmerzt«, murmelte sie und massierte ihren Hinterkopf, »aber er sagt mir, dass er ohne dein Eingreifen nicht mehr auf meinem Hals säße. Meine Waffe hatte eine Ladehemmung.«
    »Dein Ablenkungsmanöver war ein voller Erfolg. Der Weg ist frei.«
     
    »Ich konnte dir noch nicht sagen, wie ich mich freue, dich und Phoenix wiederzusehen«, sagte Jek.
    Die acht Freunde standen zusammengedrängt auf der
Plattform, weil sie nicht sehr groß war. Jetzt fuhren sie langsam den Gravitationstunnel hinunter. Ein Quietschen begleitete den Abstieg, und Leuchtziffern zeigten die jeweils tiefer gelegene Etage an. Bisher waren sie auf keine Gegner gestoßen, obwohl die Kämpfe noch andauerten.
    Die Luft wurde immer stickiger.
    »Der Palast wird bald einstürzen«, hatte Fracist Bogh gemurmelt.
    San Francisco lachte rau und entgegnete: »Ich glaube, mein Herz und mein Kopf freuen sich noch mehr, Prinz der Hyänen. Du und deine Freunde, ihr habt wie Sterne über unserer unendlichen Nacht geleuchtet. Wir waren gestorben, und du hast uns ins Leben zurückgeholt … Wie ich sehe, bist du fast ein Mann geworden. Daraus schließe ich, dass wir lange in diesen gläsernen Kästen geschlafen haben.«
    »Drei Jahre«, sagte Jek.
    »Wenn wir diesen Ort verlassen haben, musst du mir alles erzählen, was währenddessen passiert ist. Mein Kopf muss wissen, wie sich das Universum in dieser Zeit verändert hat.«
    Jek sah seinen Freund und Phoenix ernst an. »Wir haben erfahren, dass Jer Salem, dass euer Volk …« Ihn verließ der Mut, den Satz zu vollenden.
    »Das Ende Jer Salems stand im Himmel geschrieben«, murmelte San Francisco mit finsterer Miene.
    »Dafür trage allein ich die Verantwortung«, mischte sich Fracist Bogh ein. »Als Muffi der Kirche des Kreuzes gab ich den Befehl, Jer Salem zu zerstören.«
    Daraufhin sahen alle den Marquisatolen an. Sein Gesicht hatte einen gequälten Ausdruck, und Tränen standen in seinen Augen.

    »Einen

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