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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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weil er sah, dass der Jersaleminer plötzlich wieder Gestalt angenommen hatte und – nicht wie versprochen, zurückkam, sondern zum Fuß des Schutthaufens kroch. Jetzt richtete er sich auf und schoss mit der erbeuteten Waffe.
    Der überraschende Angriff war ein voller Erfolg. Mehrere Söldner wurden von den tödlichen Wellen getroffen und stürzten rücklings zu Boden. Die Kanone flog auseinander.
    »Was ist da los, Maltus?«, rief Fracist Bogh.
    »Unser jersaleminischer Freund räumt auf, und ich werde ihm gleich dabei helfen«, antwortete der Gärtner und rannte gebückt und ununterbrochen schießend zu dem tapferen Mann. Die Söldner waren derart unter Beschuss geraten, dass sie sich in einen anderen Gang zurückgezogen hatten.
    Beide hörten mit dem Schießen auf. Sie rührten sich nicht, alle Sinne angespannt spähten sie in die Dunkelheit.
    »Es ist Zeit, dass wir aus unserem Loch rauskriechen«, murmelte Maltus Haktar.
    »Was sagt Ihr Kopf, wohin sollen wir uns begeben?«, fragte San Francisco.
    »Zur Deremat-Werkstatt. Die Deremats sind bereits vorprogrammiert, uns zu einer Relaisstation auf Platonia zu transferieren.«

    »Wo ist diese Werkstatt?«
    »Ein paar Hundert Meter von hier entfernt, tief unter der Erde. Wir müssen den Gang hinunter, dann die erste Abzweigung nach links nehmen, bis zum Lift nach unten. Von dort aus sind es noch etwa fünfzig Meter.«
    »Mein Kopf sagt mir, dass der Weg sehr lang ist …«
    »Ihr Kopf hat nicht ganz Unrecht. Wahrscheinlich treiben sich diese verdammten Söldner überall herum.«
    »Mein Herz sagt mir, dass wir viel Zeit verloren haben.«
    So amüsant und verwunderlich der Osgorite auch die Ausdrucksweise des Jesaleminers fand, so bewunderte er diesen Mann für seinen Mut.
    »Mein Herz schlägt so heftig, dass ich es nicht mehr verstehe«, sagte er, nicht ohne Respekt. »Aber ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Maltus Haktar, Osgorite und Oberster Gärtner des Palastes.«
    »San Francisco, Prinz der Amerikaner Jer Salems.«
    »Ein Prinz?«, sagte Maltus Haktar erstaunt. »Da kann ich nicht konkurrieren. Ich bin nur ein Mann aus dem Volk, ein Bauer aus einem Dorf auf Osgor.«
    »Nicht die Geburt entscheidet über den Wert eines Menschen«, entgegnete San Francisco. »Denn Sie sind ein Prinz des Kopfes und des Herzen.«
    Der Oberste Gärtner sah den Jersaleminer verblüfft an. Dieser Mann war nackt, war gerade erst aus einem drei Jahre währenden Tiefschlaf erwacht und strahlte so viel Würde und Edelmut aus, dass man ihn sich sofort zum Freund wünschte.
    »Mein Kopf sagt mir, dass es Zeit ist, unsere Freunde zu holen …«
    »Machen Sie das. Ihre Frau sorgt sich um Sie. Ich halte hier die Stellung.«

     
    Nachdem sich die kleine Gruppe mit den Todeswellen der gefallenen Pritiv-Söldner bewaffnet und Maltus Haktar ihnen die Handhabung der Waffen erklärt hatte, stiegen die Freunde über den Schutthaufen und gingen vorsichtig weiter, Maltus Haktar und San Francisco – er trug wieder das Cape des Gärtners – an der Spitze. Aphykit und Phoenix folgten ihnen mühsam, denn sie hatten sich kaum von den Nachwirkungen ihrer Reanimation erholt. Diese Phase, bis die Wiederbelebten ihre vollständigen körperlichen und geistig seelischen Kräfte zurückgewonnen hatten, dauerte normalerweise zwei Tage. Shari trug Yelle und folgte Aphykit. Jek und Fracist Bogh bildeten den Schluss.
    Als sie die Abzweigung nach links erreichten, wurden sie zum ersten Mal angegriffen. Der Oberste Gärtner und San Francisco hörten das charakteristische Klicken der Wurfmaschinen und riefen sofort:«Vorsicht!«
    Alle pressten sich an die Wand des Gangs, als die Wurfscheiben mit ihrem bösartigen Summen durch die Luft schossen, aber keinen Schaden anrichteten.
    »Wie viele sind es?«, flüsterte San Francisco.
    »Drei oder vier, schätze ich«, antwortete der Gärtner leise. »Söldner, die Ihren Angriff vorhin überlebt haben. An denen kommen wir nicht leicht vorbei. Sie töten uns, sobald wir uns hervorwagen. Es sei denn, Sie machen sich noch einmal unsichtbar.«
    »Mein Herz täte das gern, aber mein Körper ist dazu noch nicht fähig, denn es ist nicht genügend Zeit verstrichen, um diese Kräfte zu regenerieren.«
    Die Stille wurde plötzlich von dumpfem Kampflärm unterbrochen. Noch immer wehrten sich die Osgoriten tapfer gegen die Übermacht der imperialen Streitkräfte.
    »Aber ich habe das heilige Wort noch nicht gesprochen«,
sagte Phoenix entschlossen und ging zu den

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