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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Während des Prozesses gegen Dame Sibrit wart Ihr nicht mehr dieser unerbittliche Ankläger,
der uns seinerzeit so beeindruckt hatte. Da begriffen wir, dass Ihr von dem Geist jenes unwürdigen Greises, Eures Vorgängers, infiziert sein musstet. Euer Verrat steht sicherlich im Zusammenhang mit diesem Chip, der Euch implantiert wurde. Dieses Detail entging leider unserer Aufmerksamkeit, bis Spezialisten uns darauf aufmerksam machten. Doch als wir unseren Fehler bemerkten, war es zu spät … zu spät!«, schrie der junge Vikar hasserfüllt und nahe daran, Fracist Bogh zu schlagen.
    Whu hielt sich bereit. Er atmete tief ein und aktivierte das Xui.
    »Wahrscheinlich habt Ihr auch etwas mit dem Verschwinden unseres Bruders Jaweo Mutewa zu tun, Eurem ehemaligen Privatsekretär auf Ut-Gen«, sagte Bruder Astaphan.
    »Wir haben uns in unserer Gruft versammelt, um darüber zu beraten, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um das momentan verheerende Bild der Kirche in der Öffentlichkeit zu korrigieren«, erklärte Bruder Palion Sudri. »Dafür brauchten wir einen Sündenbock. Und was wäre besser gewesen als diese holographische Aufzeichnung? Ein Mann, auf den sich der Hass und die Enttäuschung aller richten würde; ein Mann, der in die Kirchengeschichte als ein wahres Monster eingehen wird!«
    »Also haben wir alle Brüder des Vikariats mobilisiert, um Jagd auf Euch zu machen, Eure Heiligkeit. Und gleichzeitig haben wir jegliche Energieversorgung unterbrochen.«
    »Ihr wart unsere Beute, Eure Heiligkeit. Das von uns gehetzte Wild. Wir mussten Eurer habhaft werden, tot oder lebendig. Denn unserer Darstellung der Geschehnisse durftet Ihr auf keinen Fall widersprechen. Wir mussten Euch endgültig zum Schweigen bringen.«
    »Schon hatten wir jede Hoffnung verloren, denn wir vermuteten,
dass es Euch gelungen sei, Euch vor dem Abschalten der Energiezufuhr auf einen anderen Planeten transferieren zu lassen. Also haben wir uns wieder hier versammelt, um eine neue Strategie zu entwickeln.«
    »Doch dann eilte uns das Kreuz in seiner unendlichen Güte zu Hilfe! Es schickte Euch geradewegs in unsere Arme, Eure Heiligkeit!«
    »Doch Ihr habt unendliches Glück, denn wir werden Eure Schandtat nicht publik machen. Ihr werdet nicht als Angeklagter vor dem Kirchentribunal stehen.«
    »Denn wir haben bereits über Euch gerichtet, Eure Heiligkeit.«
    »Und wir haben Euch zum Tode verurteilt.«
    »Ihr werdet eines sehr langsamen Todes sterben. Wir werden Euch demselben Prozedere unterziehen, das wir erleiden mussten, um in das Vikariat aufgenommen zu werden.«
    »Wir fesseln Euch an einen der Pfeiler dieser Gruft und entmannen Euch bei vollem Bewusstsein.«
    »Die Wunde wird nicht versorgt. Und Ihr werdet nicht einmal mit Eurem Penis urinieren können, auf den Ihr doch so stolz seid.«
    »Euer Todeskampf wird sehr lange dauern. Doch macht Euch keine Sorgen, wir werden Euch regelmäßig einen Besuch abstatten.«
    »Von Zeit zu Zeit werden wir ein Stück aus Eurem Körper schneiden oder reißen. Einen Nagel, einen Zahn, ein Auge, die Zunge … Und Euer Schmerzensgeheul wird in unseren Ohren wie süße Musik erklingen.«
    »Ihr werdet uns anflehen, Euch zu töten, Eure Heiligkeit. Aber erst dann, dann wird alle Schmach getilgt sein, die Ihr uns angetan habt.«

    »Und jetzt, Eure Heiligkeit, übergebt mir Eure Waffe!«, sagte der junge Vikar und streckte fordernd die Hand aus.
    Fracist Bogh warf Whu einen fragenden Blick zu. Der Ritter nickte. Der Vikar ergriff den Wellentöter und drehte sich triumphierend zu seinen Brüdern um.
    Lange konnten sie sich nicht ihres Sieges erfreuen. Der Todesschrei Whus mähte sie alle nieder. Wie von einer unsichtbaren Sense getroffen, stürzten sie nacheinander zu Boden. Einige gaben noch Lebenszeichen von sich. Fracist Bogh zückte seine zweite Waffe und erschoss sie. Es roch nach verbranntem Fleisch in der Gruft.
    »Gehen wir«, sagte er und steckte die Waffe wieder ein. »Von hier aus kenne ich den Weg.«
     
    Trotz Whus Rat hatte sich Fracist Bogh geweigert, die Maske wieder aufzusetzen.
    Die beiden Männer gingen über Korridore und Flure, alle in einem desolaten Zustand und von Toten übersät. Die Luft stank nach Rauch und Verfall und man konnte kaum atmen.
    »Ist es noch weit?«, fragte Whu ungeduldig und der Erschöpfung nahe.
    »Wenn ich mich recht erinnere, müssten wir bald zur Bibliothek kommen«, antwortete Fracist Bogh.
    »Gibt es dort einen funktionierenden Deremat?«
    »Ich fürchte, wir

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