Sternhagelverliebt
unserer Unterhaltung festzuhalten, solange ich mich noch daran erinnern kann.
Bob wird
begeistert
sein!
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6. Kapitel
Schritt eins, Schritt zwei, Schritt drei und vier
S chritt 1 : Wir haben zugegeben, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind – und unser Leben nicht mehr meistern konnten«, sagt Saundra während unserer zweiten Sitzung in ihrem Hunde-Büro. »Haben Sie noch Fragen zu diesem Schritt?«
Ich ziehe meine Beine, die in einer Yoga-Hose stecken, unter mich und tue so, als würde ich über die Frage nachdenken. Gibt es tatsächlich Menschen, die Schwierigkeiten haben, diesen Schritt zu verstehen? Warum sollte man eine Entziehungskur machen, wenn man das Leben meistern könnte? Ja, okay. Ich meine, warum sollte man
normalerweise
in der Entzugsklinik sein?
Trotzdem gibt es eine Sache, die mich beschäftigt …
»Warum stehen die einzelnen Schritte im Pluralis Majestatis?«
Eine tiefe Falte zeigt sich auf Saundras Stirn. »Wie bitte?«
»Sie wissen schon … Wie die Queen über sich selbst spricht. ›Wir sind nicht erfreut.‹ Das nennt man den Pluralis Majestatis.«
»So hat Bill die Schritte verfasst.«
Ich sollte vermutlich wissen, wer dieser Bill ist, oder?
»Bill …«
»Bill Wilson, der Gründer der Anonymen Alkoholiker.«
»Ach. Tja, ich finde es jedenfalls seltsam.«
Saundra nimmt das Hundehalsband in die Hand und hält es fest. Ich bin mir sicher, dass es nur eine unbewusste Geste ist, aber es macht mir verdammt noch mal Angst.
»Ich denke, dass Sie sich möglicherweise auf das Falsche konzentrieren, Katie.«
Was Sie nicht sagen.
»Lassen Sie uns vorn beginnen. Sind Sie bereit, den ersten Schritt zu machen?«
»Ich glaube schon.«
»Sie haben Ihre Probleme zugegeben, haben zugegeben, dass Sie dem Alkohol gegenüber machtlos sind? Dass Sie Ihr Leben nicht mehr meistern können?«
Oh, ich habe echt ein Problem.
»Ich dachte, ich sollte zugeben, dass
wir
dem Alkohol gegenüber machtlos sind – und dass
wir unser
Leben nicht mehr meistern können.«
Sie wirkt enttäuscht. »Bitte, ziehen Sie die Angelegenheit nicht ins Lächerliche, Katie.«
»Tut mir leid.« Ich hole tief Luft und sehe sie so ernst an, wie ich kann. »Ich bin machtlos. Ich kann mein Leben nicht mehr meistern.«
Warum sollte ich sonst hier sein?
»Das ist gut, Katie. Ich weiß, dass das eine Menge Mut erfordert.« Sie schlägt die Akte auf, die auf ihrem Schreibtisch liegt. »Ich möchte mit Ihnen über die Ergebnisse der psychologischen Beurteilungen sprechen, die wir vor ein paar Tagen durchgeführt haben.«
»Bin ich verrückt?«
Wieder wirft sie mir diesen enttäuschten Blick zu.
»Ich habe keinen Scherz gemacht. Ich will es wirklich wissen.«
»Es scheint keine ernsthaften zugrundeliegenden Erkrankungen zu geben, doch die Tests zeigen, dass Sie vermutlich depressiv sind, dass Sie Probleme mit Ehrlichkeit und mit Bindungen haben.«
Ach, du Schande. Und ich habe teilweise sogar ehrlich geantwortet. Ich wusste, dass ich doch lieber die Strategie hätte verfolgen sollen, alle Fragen mit »C« zu beantworten.
»Ich glaube nicht, dass ich depressiv bin.«
Sie betrachtet mich eingehend. »Warum trinken Sie dann?«
Tja, warum wohl? Weil es
Spaß
macht.
»Ich fühle mich dann gut.«
»Sind Sie unglücklich, wenn Sie nicht trinken?«
Warum kommt es mir so vor, als würde sie mich reinlegen?
»Ich habe gute und schlechte Tage – wie jeder andere Mensch auch.«
»Aber Sie trinken jeden Tag?«
Das habe ich Dr. Houston erzählt, oder?
»Ja.«
»Also brauchen Sie an den meisten Tagen etwas, um sich glücklich zu fühlen?«
Ich wusste, dass es ein Trick war!
»Ich schätze schon.«
»Und wenn Sie nicht trinken würden, wären Sie an den meisten Tagen unglücklich?«
Mein Blick wandert zu dem länglichen Fenster über Saundras Kopf. Der Himmel ist grau und wolkenverhangen.
»Ich weiß nicht … Ich betrachte mich nicht wirklich als unglücklich …«
»Katie, wenn Sie regelmäßig Alkohol konsumieren, um Ihre Stimmung zu ändern, ist das für gewöhnlich ein Hinweis darauf, dass es etwas gibt, das geändert werden muss.«
»Also glauben Sie, dass ich depressiv bin?«
»Wie ich schon sagte, zeigen Sie einige Anzeichen einer Depression. Doch es bedarf der gemeinsamen Arbeit in der Therapie, um herauszufinden, ob die Depression der Grund für Ihre Alkoholsucht ist oder nur eine Folge davon.«
Diese Unterhaltung deprimiert mich.
»Und wenn es der Grund ist?«
»Dann werden wir
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