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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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gesprochen haben. Wenn Candice tatsächlich nur auf der Suche nach Aufmerksamkeit war, hat sie das auf jeden Fall geschafft.
    »Also, wie die meisten von Ihnen wissen, wird Amy heute gehen. Sie hat großartig mitgearbeitet, während sie hier war. Sie ist der Beweis, dass das Programm funktioniert, wenn Sie sich darauf einlassen.«
    »Jetzt komm einfach zur Sache, ja?«, murmelt Amy leise.
    »Zu welcher Sache?«, frage ich.
    Sie schüttelt den Kopf. »Du musst es mit eigenen Ohren hören, um es zu glauben.«
    »Wie die meisten von Ihnen wissen, gibt es in der
Oasis
eine kleine Tradition, eine besondere Art, auf Wiedersehen zu sagen. Kommen Sie zu mir, Amy?«
    Amy beißt die Zähne zusammen, als sie ihren Stuhl zurückschiebt und zögerlich aufsteht.
    So langsam frage ich mich, was hier eigentlich los ist.
    Amy stellt sich neben Carol und blickt in die Runde. Wahrscheinlich könnte sie nicht glücklicher aussehen, wenn sie einem Erschießungskommando gegenüberstehen würde.
    »Fertig?«, sagt Carol.
    Einige Patienten nicken. Carol grinst und beginnt … zu singen. Einen Song von Green Day.
Good Riddance (Time of Your Life),
um genau zu sein.
    Wohin zum Teufel hat man mich geschickt?
    Ich sehe mich im Raum um und erwarte, dass diese Gruppe von zynischen Alkoholikern und Drogenabhängigen eine solche geschmacklose Geste ablehnt. Doch zu meiner Überraschung stimmen nach ein paar Takten alle ein – sogar der spießige Richter, der den Text nicht kennt. Und im nächsten Moment erwische ich mich selbst beim Mitsingen.
    Es fühlt sich albern an, und dennoch scheint es zu funktionieren. Mit einem Mal fängt Amy an zu lächeln, und am Ende des Liedes singt sie selbst mit. Vielleicht ist es so, wie es in dem Song heißt: Etwas Unvorhersehbares kann sich am Ende als richtig herausstellen.
     
    Als der offizielle Abschied vorbei ist, gehe ich mit Amy zum Vordereingang, um mich selbst von ihr zu verabschieden. Die Lobby ist verlassen und riecht schwach nach nassem Hund, obwohl Saundra nirgends zu entdecken ist.
    »Falls ich etwas vergessen haben sollte, schickst du es mir dann nach?«, fragt Amy, und ihre Stimme hallt von den Balken an der gewölbten Decke wider.
    »Selbstverständlich. Wir sehen uns ja hoffentlich in ein paar Wochen wieder.«
    »Ja, ich würde auch gern den Kontakt aufrechterhalten.« Sie sieht sich nervös um. »Wo zum Teufel ist der Van? Ich werde noch meinen Flieger verpassen.«
    »Ich bin mir sicher, dass er gleich hier sein wird. Mach dir keine Sorgen.«
    Unsere Blicke treffen sich kurz, ehe sie die Augen niederschlägt. »Ich kann aber nichts dagegen tun.«
    Ich verspüre den seltsamen Drang, sie zu trösten. Dieser Ort scheint eine komische Wirkung auf mich zu haben.
    »Dieses Mal wird alles anders als bei den letzten Versuchen, Amy.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es einfach. Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis, weißt du?«
    Ihre Mundwinkel zucken. »O ja, wie wir alle hier.«
    »Ernsthaft. Du wirst zurechtkommen.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr.«
    Da ist er wieder. Vielleicht kann Amy mir verraten, wo ich ihn finden kann?
    Draußen fährt der Van vor. Amy nimmt ihre Tasche in die Hand.
    »Ich schätze, das war’s«, sagt sie. »Candice wird doch wieder gesund, oder?«
    »Das haben sie jedenfalls gesagt.«
    »Sagst du mir Bescheid?«
    Die Hupe des Vans ertönt.
    »Natürlich. Und jetzt hör auf, es hinauszuzögern, und geh nach draußen.«
    Wir verlassen das Gebäude. Der Himmel ist bedeckt, und es riecht nach Regen. Ich schlinge die Arme um mich, um die Kälte abzuhalten. Evan steigt aus dem Van und hilft Amy dabei, ihr Gepäck im Kofferraum zu verstauen. Mit einem dumpfen Geräusch schließt er den Kofferraum und geht um den Wagen herum zum Fahrersitz.
    Amy streckt die Arme aus und zieht mich an sich. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, ihre Umarmung zu erwidern. Als sie mich loslässt, zittert ihre Unterlippe.
    »Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe«, sagt sie.
    »Ich auch.« Mein Hals ist wie zugeschnürt, und irgendetwas Feuchtes rinnt über mein Gesicht.
    O Gott, ich weine tatsächlich wegen jemandem, den ich erst vor einer Woche getroffen habe. Tragt mich für die nächste Staffel von
Big Brother
ein.
    Ich wische meine Tränen fort. »Jetzt verschwinde hier.«
    »Alles klar, das mache ich.«
    Sie klettert auf den Beifahrersitz des Vans und zieht die Tür hinter sich zu. Der Motor heult auf, und im nächsten Moment ist sie verschwunden.
     
    Wegen des Weinens

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