Sternhagelverliebt
aus, als wäre sie auf dem Weg zum Shooting für das Cover von
Die perfekte Hausfrau
– gebügelte braune Caprihose, weiche rosafarbene Strickjacke, das honigblonde Haar von einem schwarzen Haarreifen zurückgehalten. Wenn ich mich anstrengen würde, könnte ich mit Sicherheit auch ihr dezent blumiges Parfum riechen.
»Warum verstecken wir uns?«, zischt Amber mir ins Ohr.
»Das ist mein Ex-Freund«, flüstere ich zurück.
Sie wirft mir einen ungläubigen Blick zu und fängt dann an zu lachen.
»Schh! Ich will nicht, dass er mich so sieht.« Schon wieder.
Sie schlägt die rechte Hand vor den Mund. Ihre Schultern zucken, als sie das Lachen unterdrückt.
Ich beobachte, wie Zack Meghan einen liebevollen Kuss gibt und ihr dann beim Einsteigen hilft. Behutsam schließt er die Fahrertür hinter ihr.
»Wer ist die Frau?«
»In einem anderen Leben wäre ich das.«
Meghan dreht den Schlüssel in der Zündung, legt den Gang ein, hält inne und kurbelt die Scheibe herunter.
Wir brauchen noch Klopapier,
sagt sie in meiner Vorstellung.
Ich liebe dich mehr, als ich je einen anderen Menschen geliebt habe,
erwidert er ganz offensichtlich.
Meghan kurbelt die Scheibe wieder hoch und lenkt den Truck rückwärts durch das Tor.
Amber stößt mich an. »Meinst du, er könnte uns etwas Kokain besorgen?«
»Nein!«
Scheiße. Das war viel zu laut.
»Wer ist da?«, ruft Zack und sieht sich wachsam um, während das Tor sich schließt. Wahrscheinlich ist es nicht das erste Mal, dass er auf dem Gelände der
Oasis
mit verzweifelten Patienten konfrontiert wird.
»Tja, jetzt sind wir aufgeflogen«, stellt Amber fest.
Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Langsam stehe ich auf und stecke dabei die Strähnen, die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst haben, hinters Ohr.
»Hey, Zack.«
Seine Augen weiten sich. »Was machst du denn hier?«
Amber kommt hinter der Hecke hervor. »Wir haben darüber nachgedacht, zu fliehen. Willst du uns helfen?«
Ich höre nur noch ein lautes Rauschen in meinem Kopf. Wahrscheinlich das Geräusch meiner Karriere, die gerade den Bach runtergeht.
»Sie macht nur Spaß«, bringe ich hervor. »Wir sind nur spazieren gegangen.«
Natürlich erklärt das nicht, warum ich mich zum zweiten Mal innerhalb einer Woche vor ihm verstecke, doch ich hoffe, dass er einfach darüber hinwegsieht.
Zack wirft einen abschätzenden Blick zu Amber. Die gebräunte Haut um seine Augen kräuselt sich leicht.
»Sie sind Amber Sheppard.«
Zack ist süß, aber besonders scharfsinnig war er noch nie.
»Und du bist?«
»Das ist Zack.«
Er sieht mich an. »Du hast da ein Blatt im Haar.« Er streckt den Arm aus und zupft es behutsam heraus. »Bitte schön.«
Bei der Erinnerung an uns beide auf der Highschool, als wir das perfekte Paar waren und glaubten, dass es für immer so sein würde, bekomme ich Gänsehaut. Damals bin ich vor unserer gemeinsamen Zukunft davongelaufen – und wenn es mich nicht als totalen Freak dastehen lassen würde, dann würde ich mich auch jetzt umdrehen und vor ihm wegrennen. Okay, vermutlich würde ich nicht besonders weit kommen, doch der Wille zählt.
Ich hake mich bei Amber unter. »Wir sollten gehen.«
Glücklicherweise spielt Amber mit. »Ja, ich muss mich auf einen Auftritt vorbereiten.«
Zack wirkt verwirrt, aber wir drehen uns um und gehen den Weg entlang. Als wir noch nicht weit genug weg sind, fragt Amber: »Was war das denn gerade?«
Ich blicke mich um. Zack schiebt eine Schubkarre voller Dreck zu einem der Blumenbeete, die den Weg rahmen.
»Ich glaube, das nennt man schlechtes Karma.«
Amy und ich beenden gerade unser Mittagessen in der Cafeteria, als ein Geräusch mich aufhorchen lässt. Es klingt, als würde etwas über den Boden geschleift werden. Ich drehe mich um, um nachzusehen. Carol steht in der Nähe der Tür und steigt gerade auf einen Stuhl.
Ich stoße Amy an. »Guck mal.«
Sie wirft einen Blick über ihre Schulter. »Oh, Scheiße.«
»Was?«
»Du wirst schon sehen.«
Carol klatscht laut in die Hände, um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Lärm im Raum ebbt zu einem leisen Murmeln ab.
»Danke. Also, ich bin mir sicher, dass Sie wegen gestern Nacht alle noch etwas unter Schock stehen. Wenn Sie darüber reden wollen, vergessen Sie nicht: Dafür sind wir da, ja? Sie müssen nur fragen.«
Sie wirft ein mitfühlendes Lächeln in die Runde. Niemand sieht so aus, als würde er auf ihr Angebot eingehen, obwohl es das einzige Thema ist, über das heute alle
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