Sternhagelverliebt
auf mich. »Vielleicht solltest du im Augenblick nicht über Alkohol und Partynächte sprechen?«
Scott wirkt bedrückt. »Scheiße. Tut mir leid, Katie.«
»Ist schon okay. Was meint ihr, worüber die Leute hier den ganzen Tag reden? Ich habe schon alles gehört.«
»Ich halte es trotzdem nicht für angebracht«, erwidert Rory.
»Finde ich auch«, meldet Joanne sich zu Wort.
Rory sieht angesichts der Tatsache, dass sie und Joanne einer Meinung sind, vollkommen entsetzt aus.
Ich muss lachen.
»Was ist so lustig, Süße?«
»Nichts. Ich bin nur so froh, euch alle zu sehen. Es berührt mich, dass ihr gekommen seid.«
»Oje, werden wir uns wieder umarmen?« Mit gespielter Verzweiflung blickt Scott in die Runde.
»Halt die Klappe, Scott.«
»Können wir dann jetzt was essen?«
Nach dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang über das Gelände, bringen uns gegenseitig auf den neuesten Stand und unterhalten uns über alles Mögliche. Die drei sind nicht einer Meinung, ob ich tatsächlich in eine Entzugsklinik gehöre. Joanne gehört selbstverständlich dem »Es hätte schon längst sein müssen, aber besser spät als nie«-Camp an, während Scott noch immer ehrlich überrascht zu sein scheint.
Greer sieht die Angelegenheit eher pragmatisch. »Es ist doch gut, wenn man sich ab und zu eine Auszeit nimmt und seinem Körper die Chance gibt, sich zu erholen, oder?« Ich stimme ihr zu, aber ich fühle mich in ihrer Gegenwart irgendwie komisch – als hätte ich ein seltsames Verlangen, einen Drang, den ich nicht benennen kann.
Rory und ich laufen die meiste Zeit schweigend nebeneinanderher, doch es ist kein unangenehmes Schweigen. Jeder meiner Freunde lässt mich auf seine Art spüren, dass er stolz auf mich ist. Ich gehe über ihren Stolz hinweg und rede über andere, belanglose Dinge, und so verfliegt der Nachmittag nur so.
Als die Besuchszeit fast vorbei ist, machen wir uns auf den Weg zum Parkplatz.
»Das ist doch nicht etwa Connor Parks, oder?«, sagt Greer.
Ich sehe zum Haus hinüber. Connor und Henry werfen sich auf dem Rasen einen Football zu.
»Doch, das ist der unvergleichliche Connor Parks.«
Scott ist aufgeregt. »Das ist phantastisch! Was meinst du: ob es ihm etwas ausmachen würde, mir ein Autogramm zu geben?«
Joanne verdreht die Augen. »Sei nicht so ein Idiot, Scott.«
»Wo ist das Problem? Ich bin mir sicher, dass die Leute ihn ständig danach fragen.«
Greer klopft ihm auf die Schulter. »Stimmt. Aber nicht in der Entzugsklinik.«
»Okay, okay.«
Wir beobachten noch eine Weile, wie die beiden sich gegenseitig den Football zuwerfen.
»Für einen Rotschopf ist Henry echt süß«, stellt Greer fest. »Läuft da was?«
»Wir sind nur Freunde.«
»Wenn du das sagst, Süße.«
Amber kommt aus dem Haus und geht auf Henry und DJJB zu. Ihre Haare hat sie zu einem lockeren Zopf gebunden, und sie trägt einen leichten Baumwollrock.
Joanne streckt die Hand aus und ergreift meinen Arm. Ihre Finger bohren sich in mein Fleisch. »Ist das … Oh, mein Gott. Ich
liebe
sie.«
»Echt?«
»Ich habe jede Folge von
Das Mädchen von nebenan
gesehen.«
»Tatsächlich?«
»Das Mädchen von wo?«, fragt Greer.
»
Das Mädchen von nebenan.
Empfangt ihr auf der anderen Seite vom großen Teich kein Fernsehen?«
»Doch, wir empfangen Fernsehen, aber nicht jeden Scheiß.«
Joannes Augen weiten sich vor Zorn, während Greers Mundwinkel verdächtig zucken. Sie weiß selbstverständlich, wer DM V N ist, aber sie kann es nicht lassen, Joanne aufzuziehen.
»Du bist so ein Miststück.«
Rory stellt sich zwischen sie. »Lasst uns Kates Besuchstag nicht ruinieren.«
Ich lächele ihnen liebevoll zu. »Keine Sorge, das könnt ihr nicht.«
»Meine Güte, Mädchen. Wird das jetzt schon wieder eine Unarmung?«
Jepp.
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15. Kapitel
Das bedeutet Krieg
A m nächsten Morgen bekomme ich eine wütende E-Mail von Bob. Irgendwie ist
Amber
an Fotos gelangt, die Amber und Connor auf dem Rasen vor der Klinik zeigen.
Alarm.
Offensichtlich hat einer der Besucher mit dem Handy Fotos gemacht und sie an den Meistbietenden verkauft.
Wieso hast du mir nicht erzählt, dass sie wieder zusammen sind? Wofür bezahle ich dich eigentlich?
Mein Gott. Was will der Mann von mir? Reicht es nicht, dass ich hier meine innersten Gefühle und Gedanken ausbreite, dass ich mit Selbstmordversuchen klarkommen und als Spion arbeiten muss?
Bob, es tut mir leid, dass ich dich nicht auf dem Laufenden gehalten habe. Sie
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