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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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wenn du Bob anrufen und einfach tun könntest, um was er dich bittet, ohne weitere Fragen zu stellen. Ich kann es vollkommen verstehen, wenn du es nicht tun möchtest; falls es so sein sollte, bitte ich dich, Bob trotzdem anzurufen und ihm Bescheid zu sagen. Also gut, entschuldige bitte die lange Nachricht. Tschüs.«
    Ich beende das Gespräch und schüttele ungläubig den Kopf. Das war ein dämlicher Plan. Greer wird Bob auf keinen Fall anrufen – vor allem nicht nach dieser Nachricht. Scheiße, wahrscheinlich wird sie mich auch nie wieder anrufen.
    Und außerdem hast du vergessen, ihr Bobs Nummer zu geben.
    Verfluchter Mist.
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr im Display des Handys. 14 : 50  Uhr. In zehn Minuten muss ich zur Gruppentherapie im Gemeinschaftsraum sein. Ich sehe über die Schulter zu Zack, der halbherzig das Blumenbeet harkt, während er mich beobachtet. Ich gebe ihm ein Zeichen, dass ich gleich fertig bin.
    Dann drücke ich die Wahlwiederholung.
    »Hey, Greer, ich bin’s noch mal. Die verrückte Katie. Ich habe vergessen, dir Bobs Telefonnummer zu geben.« Ich nenne sie. »Na ja, du würdest mir jedenfalls einen großen Gefallen tun, wenn du ihn anrufen würdest, also … Okay, ich lege jetzt auf.«
    Oh, gut gemacht. Jetzt hast du auf jeden Fall dafür gesorgt, dass sie ihn nicht anrufen wird.
    Ach, du kannst mich mal, ich habe schon genug Stress hier.
    Ich klappe das Handy zu und umklammere es, während ich zu Zack zurückgehe. Er nimmt es und schiebt es so schnell in seine Hosentasche, als hätte ich ihm gerade ein Tütchen mit Drogen zugesteckt.
    »Danke, Zack. Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen.«
    Er nickt. »Geht es dir gut?«
    Ich versuche, zu lächeln. »An manchen Tagen geht es besser als an anderen.«
    »Nein, ich meinte … Du bist blass und du schwitzt. Bist du krank?«
    Ich wische mir mit dem Ärmel über die Stirn. Ich fühle mich, als würde ich in Flammen stehen. »Ich weiß nicht«, entgegne ich. »Vielleicht. Na ja, ich muss jetzt zur Gruppentherapie.«
    »Klar. Wir sehen uns.«
    Ich wende mich zum Gehen, aber irgendetwas hält mich zurück. Ich drehe mich um.
    »Zack?«
    »Ja?«
    »Danke. Und … es tut mir leid.«
    Er runzelt die Stirn. »Was tut dir leid?«
    »Dass ich damals einfach gegangen bin. Alles.«
    »Das ist doch schon so lange her, Katie.«
    »Ich weiß. Das tut mir auch leid.«
    Die Hände in den Taschen vergraben, wirft er mir ein schiefes Lächeln zu. In diesem Moment schimmert der 18-jährige Zack durch.
    »Auf Wiedersehen, Zack.«
    »Wiedersehen, Katie. Lass von dir hören.«
    »Das werde ich.«
     
    Als ich zwei Tage später vom Frühstück zurückkomme, liegt ein Päckchen für mich in meinem Zimmer. Das Paketband ist durchtrennt worden, und auf dem Karton befindet sich ein roter Stempel
Freigegeben.
In dem Paket sind ein Umschlag und ein paar locker in Zeitungspapier eingeschlagene Dinge. Zuerst ziehe ich die Karte heraus. Auf der Vorderseite ist ein Strichmännchen mit einer Sprechblase.
Okay, du bist also in einer Entzugsklinik. Was kann ein Mädchen dort anfangen?
Ich mache die Karte auf. Das Strichmännchen sitzt in einem Sessel, liest ein Buch und raucht eine Zigarette. Eine Hand steckt es in eine Schachtel mit Süßigkeiten. Die Überschrift lautet:
Rauchen, essen und Schundromane
lesen.
Liebe Grüße, Greer.
    Ich packe die in Zeitungspapier eingeschlagenen Geschenke aus. Zum Vorschein kommen eine Schachtel Zigaretten, eine große Packung mit rotem Lakritz und drei Kitschromane mit den typischen Coverabbildungen – aber kein Passwort.
    Scheiße. Sie muss Bob angerufen haben, stimmt’s? Warum hätte sie mir sonst dieses Päckchen schicken sollen? Also, wo zur Hölle ist das Passwort? Okay, okay, beruhige dich. Es kann nicht an einem zu offensichtlichen Platz versteckt sein; das hätte den Plan durchkreuzt. Es muss irgendeinen Hinweis geben. Bloß wo?
    Ich hab’s! Ich werfe noch mal einen Blick auf die Karte. Sie hat das Wort »lesen« unterstrichen.
    Ich nehme das erste Buch in die Hand und blättere es Seite für Seite durch. Nichts. Auf dem zweiten Buch ist eine Frau auf dem Titel zu sehen, die mich ein bisschen an Greer selbst erinnert. Dasselbe rotbraune Haar, derselbe verschmitzte Blick. Allerdings ist diese Dame sehr viel spärlicher bekleidet. Auf Seite 38 ist das Wort »Heilung« eingekreist. Ich hole meinen iTouch hervor und rufe das Fenster zur Passworteingabe auf. Vorsichtig tippe ich es ein und … ja! Wir sind wieder im

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