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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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Rennen.
    Ich checke meinen E-Mail-Eingang. Eine Nachricht von Greer wartet auf mich.
     
    Wenn du diese Mitteilung lesen kannst, bist du schlauer, als ich dachte! Keine Erklärung nötig, Süße. Dieses kleine Intrigenspiel war es wert.
     
    Ich lache laut auf. Die Leute überraschen einen jeden Tag aufs Neue – sogar in der Entzugsklinik.

[home]
    17. Kapitel
    Eine holprige Fahrt
    A n Tag 24 :
Vorbereitung auf Ihr neues Leben,
klopft Carol an meine Tür und stellt mir meine neue Mitbewohnerin Muriel vor, ihres Zeichens verzweifelte Ehefrau eines millionenschweren Internet-Unternehmers. Ihre drei
Louis Vuitton
-Koffer nehmen doppelt so viel Platz ein wie sie, ihr blondes Haar kommt mit Sicherheit aus der Flasche, und jeder Zentimeter ihres Gesichtes ist derart mit Botox vollgepumpt, dass kein Fältchen es wagen würde, sich dort niederzulassen. Sie hat die zittrige Nervosität an sich, die nach der Entgiftung so typisch ist. Mein inzwischen recht fachkundiger Blick sagt mir sofort, dass sie abhängig von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln ist.
    Sie mustert mich in meinem Entziehungskur-Outfit (Yoga-Hose, langärmeliges Shirt, die Haare zu einem lockeren Zopf zusammengebunden) und erklärt Carol, dass sie unter keinen Umständen das Zimmer mit jemandem teilen könne, dass sie absolute Ruhe brauche und dass sie das für entscheidend für ihre Genesung halte.
    »Muriel, ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich Ihnen kein eigenes Zimmer geben kann«, erwidert Carol geduldig.
    »Nicht einmal, wenn ich das Doppelte zahle?«
    »Es ist keine Frage des Geldes – es ist Teil des Programms.«
    Wenn ihre Stirn noch zu einer Regung in der Lage wäre, würde Muriel sie runzeln. »Das werden wir noch sehen.«
    Carol ignoriert sie. »Katie, würden Sie Muriel dann mit zur Gruppensitzung nehmen?«
    »Klar, kein Problem.«
    »Ich sehe morgen wieder nach Ihnen, Muriel.« Carol lächelt ihr zu.
    »Ja, meinetwegen.«
    Carol geht, und ich beobachte meine neue Mitbewohnerin, wie sie ihre Koffer zum Schrank zerrt. Sie öffnet die Tür und prallt entsetzt zurück.
    »Das muss ein verdammter Scherz sein.«
    »Nicht das, was du gewohnt bist, oder?«
    Sie wirft mir einen Blick zu, bei dem ich mich unglaublich fehl am Platz fühle. Dabei bin ich diejenige, die hier seit Wochen wohnt! »Entschuldige, bitte?«
    »Der Schrank. Er ist ziemlich klein.«
    Sie verengt die Augen zu zwei schmalen Schlitzen.
    Wow. Ihre Haut bewegt sich
überhaupt nicht.
Wie haben die das geschafft?
    »Lass uns eine Sache klarstellen, Kristie.«
    »Ich heiße Katie.«
    »Als ob mich das interessieren würde.«
    »Was ist eigentlich dein Problem?«
    »Mein Problem ist, dass ich kein Pläuschchen über
deine
Probleme oder über sonst was halten möchte. Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden.«
    Ich fange an zu lachen.
    Muriel sieht wütend aus. Oder zumindest würde sie wütend aussehen, wenn ihr Gesicht zu einer Gemütsregung imstande wäre.
    »Was ist so lustig?«
    »Ich weiß nicht, wo du zu sein glaubst, Garbo, aber wenn du ›einfach nur in Ruhe gelassen werden‹ willst, bist du hier an der falschen Adresse.«
     
    »Muss ich mir mit ihr das Zimmer teilen?«, frage ich Saundra am nächsten Tag.
    Nach unserer kleinen Unterhaltung wechselte Muriel kein Wort mehr mit mir. Stattdessen verbrachte sie eine geschlagene Stunde damit, sich fürs Bett zurechtzumachen (ich zählte drei verschiedene Gesichtscremes, zwei Gesichtswasser und mehrere Zupfgeräte – dabei achtete ich noch nicht mal genau darauf, was sie tat), und schaltete dann das Licht aus, als ich gerade mitten in einer sehr ausführlich beschriebenen Sexszene in einem meiner Liebesromane war. Und als ich dann ausnahmsweise zu einer vernünftigen Uhrzeit einschlafen wollte, begann sie zu schnarchen. Allerdings kein süßes, feminines Schnarchen. Nein, es war laut wie ein Presslufthammer.
    »Gibt es ein Problem?« Zucken Saundras Mundwinkel etwa?
    »Lassen Sie es mich aufzählen.«
    »Katie …«
    »Tja, zuerst einmal werde ich nie wieder ein Auge zutun können. Sie schnarcht wie ein alter Mann.«
    »Das ist nicht ihre Schuld.«
    »Na ja, meine Schuld ist es aber auch nicht.«
    »Wir könnten Ihnen Ohrenstöpsel besorgen.«
    »Sie redet nicht mal mit mir.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie sich im Augenblick noch ziemlich hilflos und unsicher fühlt, Katie. Erinnern Sie sich daran, wie Sie sich gefühlt haben, als Sie aus der Entgiftung kamen?«
    Auf jeden Fall erinnere ich mich noch daran. Ich war

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