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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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die Augen und betrachten die Bäume und Berge, an denen wir vorbeifahren. Die Sonne spiegelt sich in der gekräuselten Oberfläche des dunklen Wassers. Ich sehe den Ausgangspunkt des Weges, von wo aus ich unzählige Male mit meiner Familie zu Wanderungen aufgebrochen bin.
    »Kommen deine Eltern zu dieser Familientherapie?«, fragt Amber. Tag 27 :
Bewältigungsmechanismen für Fortgeschrittene
trifft zusammen mit
Optional: Familientherapie.
    »Auf keinen Fall. Kommen deine Eltern?«
    »Klar.«
    »Aber ich dachte, du hasst sie.«
    »Und?«
    »Und was ist mir da jetzt entgangen?«
    Sie blickt zu Candice, die noch immer schmollend aus dem Fenster starrt.
    Sie senkt die Stimme. »Ich denke, dass sie mich eher rauslassen, wenn ich mitarbeite.«
    Ich sollte vermutlich nicht darauf hoffen, doch … bitte, bitte, bitte lass es wahr sein.
    »Verstanden.«
    Der Van biegt vom Highway auf die Straße zum Berg, und eine Welle der Erinnerungen überrollt mich. Wie ich vom Parkplatz zur Hütte laufe, die Skier schwer auf der Schulter, und mich bemühe, mit meinem Dad Schritt zu halten. Wie ich wieder und wieder dieselbe Piste fahre und dabei versuche, meine Zeit zu verbessern. Wie Chrissie und ich unsere Socken am knisternden Kaminfeuer trocknen.
    Oh, mein Gott. Ich glaube, ich vermisse meine Eltern. Ich
hasse
die Entziehungskur.
    Carol parkt den Van, bringt uns zum Fahrradverleih und gibt uns die strikte Anweisung, sie hier in drei Stunden wiederzutreffen. Nach einer letzten Ermahnung, »brav zu sein«, sind wir auf uns gestellt und können allein entscheiden, ob wir Fahrrad fahren, wandern oder in die Bar im obersten Stockwerk der Hütte gehen. Wir könnten sogar per Anhalter hier verschwinden, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
    Es ist ein gutes Gefühl, zur Abwechslung mal wieder die Wahl zu haben.
    Es ist ewig her, dass ich hier war. Zum Glück erkenne ich im Fahrradgeschäft niemanden wieder. Amber und ich mieten zwei Mountainbikes, schnappen uns eine Karte und entschließen uns, mit der Seilbahn zu einer der Strecken hinaufzufahren, so dass wir eine tolle Fahrt bergab haben.
    Unsere Fahrräder werden an einem Gestell außen an der Gondel befestigt, und wir nehmen neben einer Gruppe Jugendlicher Platz, die mit Schlamm bespritzt sind. Kurz darauf beginnen die Jungen, sich gegenseitig anzustoßen und Amber mit großen Augen zu mustern. Während wir den Berg hinauffliegen, beobachte ich sie und denke darüber nach, ob sie den Mut aufbringen werden, sie anzusprechen. Amber scheint das nicht aufzufallen. Sie hat ihr Kinn auf die Arme gelegt und genießt die spektakuläre Aussicht auf die Berge.
    Die Gondel erreicht die Spitze, und das Anstupsen und Flüstern unter den Jungen nimmt zu.
    »Tu es, Mann!«, zischt einer von ihnen laut.
    Als wir aufstehen, um zu gehen, nimmt der Junge, der Amber gegenübersitzt, dann endlich seinen Mut zusammen. »Äh … Entschuldigung, aaaber, sind Sie …«
    Amber wirft ihm ihr umwerfendes Lächeln zu. »Diese Schauspielerin? Gott, nein.«
    Die Jungs sind von ihrer Antwort überrascht, und sie nutzt den Moment, nimmt meine Hand und zieht mich aus der Gondel. Ein Mitarbeiter reicht uns die Fahrräder, und wir folgen den Schildern zu der am wenigsten furchteinflößenden der Strecken.
    »Wieso hast du ihnen nicht gesagt, wer du bist?«
    »Für wen hältst du mich? Für
Candice?
«
    Ich lache leise. »Ich kann mir vorstellen, dass es nervig ist, immer und überall erkannt zu werden.«
    »Manchmal gefällt es mir. Heute habe ich allerdings keine Lust, den ganzen Nachmittag von einer Horde dummer Jungs verfolgt zu werden.«
    »Verstehe.«
    »Danke, dass du mitgespielt hast.« Sie setzt ihren Helm auf und schließt den Verschluss unter ihrem Kinn. »Bereit zu sterben?«
    »O ja.«
    Wir steigen auf die Räder und fahren zum Ausgangspunkt des Weges. Die Strecke beginnt ganz gemächlich, doch dann nimmt die Neigung zu und ich bremse ab, um nicht zu schnell zu werden.
    Im Gegensatz zu Amber. Sie schreit: »Aiiieeee!«, und beugt sich über den Lenker. Der Schlamm von ihren Rädern spritzt hoch und trifft mich im Gesicht. Plötzlich ist meine Schutzbrille verdreckt, und ich kann nichts mehr sehen. Ich bremse noch stärker, als ich in die Matschpfütze gerate, und mein Fahrrad gerät ins Schlingern.
    Oh, Scheiße!
    Plötzlich ein harter Aufprall – vermutlich eine Baumwurzel –, und mein Fahrrad hebt ab. Instinktiv lasse ich den Lenker los und hoffe, weich zu landen.
    Ich krache auf den Boden,

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