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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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trocken.
    »Gut so?«, flüsterte Celeste bühnenreif. »Ist das auch nicht zu fest?«
    »Du bist ein böses Mädchen«, sagte Harry grinsend zu ihr.
    »So. Fertig. In einer Minute wirst du geföhnt. Und, Leo?« Ganz das Unschuldslamm drehte sich Celeste zu ihm um. »Was hättest du denn gern?« Sie schwieg kurz. »Tee? Kaffee? Etwas Richtiges?«
    »Danke.« Leo sah auf seine Uhr. »Ich muss wieder zur Arbeit.« An Harry gewandt fügte er hinzu: »Ich wollte nur kurz nach dir sehen.«
    »Ach, ich halte schon durch.« Harry zwinkerte. »Ich mache einfach das Beste aus der Situation.«
    Hinter ihm fuhr Celeste sanft mit einem Finger über seinen nackten Rücken. »Das kann ich nur bestätigen.«
     
    Der Grund, warum es Rory so schwerfiel, sich im Büro zu konzentrieren, war der, dass er an nichts anderes denken konnte als an sein anstehendes Wochenende mit Fee in Wales. Je näher der Freitag rückte, desto mehr zerkrümelte seine Fähigkeit, rational zu denken, wie ein trockener Keks. Zu Hause hatte er wie ein Gefangener, der die Tage bis zu seiner Entlassung zählte, einen Kalender aufgehängt, auf dem er mit rotem Filzstift die Tage durchstrich. In das Viereck, in dem
Freitag, 11 . Oktober
stand, hatte er JA ! geschrieben und es vorfreudig umkringelt.
    Natürlich war das die Art von Kalendernotiz, bei der man lieber sterben würde, als sie jemand zu zeigen, aber da Rory allein wohnte und sich nicht erinnern konnte, wann er das letzte Mal jemand zu Gast gehabt hatte, war sein peinliches Geheimnis sicher.
    Und nun war Freitag, der 11 . Oktober – nach Monaten, wie es ihm schien – und er war derart aufgeregt, dass er kaum sprechen konnte.
    Was ein Glück, das wir auf ein Entspannungswochenende fahren, dachte Rory. Meine Güte, ich hoffe, es funktioniert.
    »Ich habe gepackt und bin reisefertig«, sagte Fee fröhlich zu ihm, als er nach dem Mittagessen ins Büro kam.
    Rory verstaute seine Reisetasche neben den Aktenschränken. Er hätte sie im Kofferraum lassen können, aber er wollte hin und wieder einen Blick auf sie werfen und dieses
Zinnggg
der Erregung in der Magengrube spüren.
    Nur noch drei Stunden, dann konnten sie losfahren. Er würde sich im Hinterzimmer umziehen, den Anzug gegen einen angemessen lässigen Pulli und dunkelgrüne Cordhosen tauschen. Sie würden bei Fees Wohnung vorbeifahren, um ihren Koffer zu holen. Und dann, um 17  Uhr 30 , würden sie die Severn Bridge in Richtung Wales überqueren. O ja, das Gespräch würde keinen Moment lang ins Stocken geraten, und nur, um ganz auf Nummer sicher zu gehen, hatte Rory bereits einige Gesprächsthemen vorbereitet.
    Und um 18  Uhr 30 , dachte er in einer Welle der Vorfreude, fahren wir durch die Brecon Beacons, genießen die Landschaft, entlang des mäandernden Flusses Wye …
    »Ich hoffe, du hast deine langen Unterhosen eingepackt«, verkündete Suzy, die in diesem Moment den Hörer auflegte und erst seine Reisetasche und dann die stahlgrauen Wolken am Himmel betrachtete. »Ihr wohnt nicht in einem Vier-Sterne-Hotel. Aus den Erzählungen von Fee schließe ich, dass die Unterkunft eher einer Tiefkühltruhe ähnelt.«
    Ist mir egal, ist mir egal, Hauptsache, wir sind zusammen, dachte Rory rebellisch. Je kälter, desto besser, vielleicht kann ich Fee dann helfen, warm zu bleiben …
    »Seid ihr sicher, dass ihr ohne uns zurechtkommt?«, fragte er laut und klang besorgt, obwohl er es keine Millisekunde lang ernst meinte. Ob es ihnen gefiel oder nicht, sie
mussten
einfach zurechtkommen.
    »Ach, wir kämpfen uns schon irgendwie durch.« Suzy lächelte in sich hinein, weil Rory nicht zu merken schien, dass sie die letzten vierzehn Tage das Büro praktisch ganz allein geführt hatte. »Und morgen kommt ja auch Donna wieder. Es wird schon irgendwie gehen.«
    Rory war es egal, wie kalt es im Hotel sein würde, aber die Aussicht, Tiefkühlessen vorgesetzt zu bekommen, törnte ihn ab. Egal, sie könnten ja essen gehen. Er könnte Fee irgendwohin ausführen, wo es teuer und romantisch war … Lag das berühmte Walnut Tree Restaurant von Franco Taruschio nicht in Wales?
    »Meine Güte, schaut nur, wer da kommt«, staunte Suzy, als die Tür aufging und Jaz eintrat. »Die Kreatur aus dem Keller! Was machst du denn bei Tageslicht? Bist du sicher, dass die frische Luft dich nicht schrumpeln und eingehen lässt?«
    Alle lachten, außer Jaz.
    Er drehte sich zu Fee, sein Gesicht voller Mitgefühl.
    »O Gott, was ist? Was ist passiert?« Ängstlich fuhr Fees Hand an

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