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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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»Aber war sie seitdem nicht einkaufen? Wenn ich so darüber nachdenke, ist mir, als hätte ich letzten Samstag einige Donna-Karan-Einkaufstüten auf dem Rücksitz ihres Wagens gesehen.«
    »Ist ja gut, ich
leihe
mir das Geld.« Suzy seufzte und nahm den Scheck an sich. Sie faltete ihn und ließ ihn in die Tasche ihrer limonengrünen Bluse gleiten. »Leo schließt den Kauf von Sheldrake House nächste Woche ab. Sobald das Geld eingeht, kann ich dir die Summe zurückzahlen.«
    »O Gott, hoffentlich …«
    »Was?«, sagte Suzy, als Lucille mitten im Satz abbrach und sich mit der Hand an den Mund fuhr. »O-Gott-hoffentlich-was?«
    Lucille schüttelte heftig den Kopf. »Nein, ist schon gut. Ich bin sicher, der Fall tritt nicht ein.«
    »Aaaah!«, jammerte Suzy, weil ihr zu spät klar wurde, was das bedeutete. »Du glaubst, er tritt in letzter Sekunde vom Kauf zurück! Das ist es doch, oder? Du glaubst, Harry könnte so wütend auf mich sein, dass er Leo überredet, den Kauf abzublasen?«
    »Na ja, so ähnlich.« Lucille schnitt eine Grimasse. »Eigentlich glaube ich eher, dass Leo derzeit so wütend ist, dass er den Kauf von ganz allein abblasen will. Du und Leo, ihr seid euch nicht gerade zutiefst freundschaftlich verbunden, oder?«, meinte sie vorsichtig.
    Mist, Mist, Mist. Suzy hasste es ohnehin, wenn ein sicher geglaubter Verkauf nicht zustande kam. Und dass es sich bei dem fraglichen Haus um das Haus ihrer Mutter handelte, machte es nur umso schlimmer. Sie könnte es nicht ertragen, den ganzen zermürbend langsamen Prozess noch einmal von vorn durchzumachen.
    »Sieh mich nicht an«, sagte Jaz und signalisierte Verzweiflung. »Du hast dich selbst in dieses Dilemma gebracht. Niemand hat daran Schuld, nur du.«
    »Der einzige Grund, warum es so weit gekommen ist, ist der, dass ich ein gütiger, gutherziger und rundum liebevoller Mensch bin«, protestierte Suzy. »Wenn ich schrecklich und gemein wäre und es mir egal wäre, wessen Gefühle ich verletze, dann wäre alles in Ordnung und ich würde jetzt nicht in diesem Chaos stecken.«
    Jaz bedachte sie mit einem Wem-willst-du-hier-was-vormachen-Blick. »Wenn du von Anfang an ehrlich gewesen wärst, dann würdest du jetzt nicht in diesem Chaos stecken.«
    »Ach komm schon, du weißt, dass das nicht stimmt. Ich bin kein unehrlicher Mensch«, klagte Suzy.
    Seine dunklen Augen wurden schmal und er grinste sie über den Tisch hinweg faul an. »Und? Was willst du jetzt machen?«
    Sie zögerte keine Sekunde. »Ich werde erst den Verkauf des Hauses durchziehen. Anschließend teile ich Harry mit, dass alles aus und vorbei ist.«
    Jaz trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und meinte triumphierend: »Ha.«
    Suzy erinnerte sich an die Ich-gewinne-du-verlierst-Geste alter Tage und schlug ihm mit der Rückseite ihrer Gabel fest auf die Fingerknöchel.
    »Aua!«
    Suzy lächelte breit. »Und das ist der andere Grund, warum ich mich von dir habe scheiden lassen.«

43. Kapitel
    Der Hauptsitz der Kessler Music Company war ein eckiges, viktorianisches Backsteingebäude in Islington im Norden Londons.
    »Das ist phantastisch«, hauchte Lucille und lugte aus dem Taxi zu dem funkelnden KMC -Logo über dem Haupteingang.
    »Phantastisch für dich, peinlich für mich.« Jaz zog seine Brieftasche heraus und bezahlte den Fahrer. »Ich werde gleich einen Haufen Leute treffen, die ich seit dreieinhalb Jahren nicht mehr gesehen habe. Und ich war noch nie nüchtern hier. Ich werde niemand wiedererkennen.«
    »Solange du nur Jerry Kessler wiedererkennst«, meinte Lucille.
    Jaz grinste. »Jerry wer?«
    Lucille ließ sich etwas zurückfallen und sah zu, wie Jaz durch die Drehtür schritt und wie ein heimkehrender Held begrüßt wurde. Falls er sich an die Namen der Frauen hinter der Empfangstheke nicht erinnern konnte, so ließ er es sich nicht anmerken, als sie auf ihn zuliefen, ihn umarmten und küssten und ausriefen, wie toll es sei, ihn wiederzusehen.
    »Und ihr lebt alle noch«, scherzte Jaz. »Wer hätte das gedacht?«
    »Du siehst toll aus«, erklärte eine der Empfangsdamen und ließ ihren Blick anerkennend über seinen Körper wandern.
    »Nicht so toll wie du«, erwiderte Jaz. »Deine Frisur ist klasse. Und du hast abgenommen.«
    »Sally ist diese Woche nicht da«, flötete sie. »Es wird ihr ja so leidtun, dich verpasst zu haben.«
    »Wie geht es Sally?«, erkundigte sich Jaz herzlich. »Grüßt sie bitte von mir.«
    »Gut gemacht«, murmelte Lucille, als sie im Aufzug in den vierten

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