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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ein Metronom.
    »Nein!«, rief Lucille und jagte hinter ihm her.
    Jaaaaa, dachte Suzy triumphierend, zog ihn auf den Beifahrersitz und fütterte ihn mit den M&Ms in ihrer Hand.
    Bis Lucille den Wagen erreicht hatte, war die Zentralverriegelung bereits unten.
    »Das kannst du nicht tun«, warnte sie Suzy durch die geöffnete Fahrerscheibe.
    »Zu spät, ich hab’s bereits getan.«
    Lucille stützte die Hände auf den Hüften ab. Ihr Gesicht war ausdruckslos. »Vermutlich hältst du dich jetzt für schlau.«
    »Ja, in der Tat«, bestätigte Suzy.
    »Das nennt man Entführung.«
    »Ich weiß. Toll, nicht?« Suzy riskierte ein Lächeln, das nicht erwidert wurde. »Oh, bitte, Luce. Ich habe den Hund. Jetzt musst du mir zuhören.«
    Suzy wurde klar, dass es durch das Fenster nicht funktionieren würde. Sie entriegelte die Türen, sprang heraus und verschloss den Wagen prompt wieder. Der eiskalte Regen schlug ihr wie eine nasse Hängematte ins Gesicht.
    »Also gut, los geht’s«, verkündete sie. »Ich habe mich gestern wie eine Zehnjährige benommen und ich schäme mich unglaublich dafür. Als ich die Sachen meiner Mum sah, hat mich das einfach total mitgenommen. Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Kein einziges Wort habe ich wirklich so gemeint. Ich würde es nicht ertragen, wenn du ausziehst. Ich weiß, wir sind uns noch ein wenig fremd, aber du bist meine Schwester und ich liebe dich. Und es tut mir ehrlichehrlichehrlich leid, dass ich mich so schwachsinnig verhalten habe.«
    »Tja, dass du ein Schwachkopf bist, hast du eindrücklich bewiesen.« Lucille zitterte. Sie schob die Hände tief in die Taschen ihrer unprätentiösen Regenjacke.
    »Blanche hat uns ihr ganzes Leben lang angelogen.« Suzy bemühte sich sehr um eine Erklärung. »Dich hat sie nicht angelogen. Als ich gestern die Sachen von ihr durchging, da fühlte ich mich … verarscht, nehme ich an. Wie eine Frau, die herausfindet, dass ihr Ehemann seit zwanzig Jahren eine leidenschaftliche Affäre hat.«
    Lange herrschte Stille.
    Schließlich sagte Lucille: »Das kann ich verstehen.« Langsam fügte sie hinzu: »Aber ich kann nichts dafür.«
    Suzy fühlte sich ermutigt und meinte eifrig: »Ich weiß, ich weiß, dass du nichts dafür kannst! Ich habe mich da in etwas hineingesteigert, das ist alles – ehrlich, ich hätte mir die Zunge herausreißen können, als mir klar wurde, wie …«
    »Ich habe es nicht auf deinen Exmann abgesehen.«
    »Das weiß ich doch. Ich habe das nie auch nur eine Sekunde lang geglaubt«, rief Suzy und blinzelte den Regen aus den Augen.
    »Weinst du etwa?«, verlangte Lucille zu wissen.
    »Wie bitte? Ich? Natürlich nicht!«
    Hastig wischte sich Suzy das Gesicht ab, bevor Lucille testete, ob die Tropfen auf ihren Wangen salzig schmeckten.
    »Doch. Du weinst.«
    »Sei doch nicht albern, ich weine nie. Du weinst.« Anklagend zeigte sie mit dem Finger auf Lucille.
    Lucille bewerkstelligte ein halbherziges Lächeln.
    Suzy brachte kein Wort über die Lippen. Sie nickte nur.
    »War das eine von diesen schwesterlichen Auseinandersetzungen, vor denen du mich gewarnt hast?«, fragte Lucille.
    »Ja, so in der Art. Es ist eine dieser schwesterlichen Auseinandersetzungen, wenn eine der Schwestern völlig gaga ist.«
    »Das wärst dann du?«, prüfte Lucille nochmals nach. »Nicht ich.«
    »O ja, das wäre definitiv ich.«
    Suzy fiel ihr um den Hals, und Lucille hielt sie fest gedrückt.
    »Wenn uns jetzt jemand beobachtet, werden sie denken, wir hätten einen an der Waffel.« Suzys Stimme klang gedämpft.
    »Kann uns doch wurst sein. Ich glaube, wir haben wirklich einen an der Waffel.« Lucille lächelte.
    Suzy wischte sich die Augen. Für jemanden, der behauptete, nicht zu weinen, wischte sie sich jedenfalls total oft die Augen.
    »Kommst du jetzt nach Hause?«
    »Ich muss erst noch den Hund Gassi führen. Bislang hat er ja kaum eine Pfote gehoben.« Lucille sah über Suzys Schulter zu Carter, der seine lange, aristokratische Schnauze gegen die Wagenscheibe des Rolls gepresst hielt, als sei sie dafür entworfen worden. »Und du musst dich noch bei deinem Verlobten entschuldigen.«
    »Was?«
    »Harry! Du erinnerst dich doch an ihn? Du hast ihm letzte Nacht gesagt, dass du ihn nicht heiraten würdest. Kurz nachdem du vorgeschlagen hast, ich solle doch mit ihm schlafen.«
    Ach herrje.
    Suzy fasste einen Entschluss. Es war an der Zeit, reinen Tisch zu machen.
     
    Jaz musste so herzlich lachen, dass er beinahe vom Stuhl gefallen wäre.
    Suzy

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