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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wartete geduldig, bis er fertig war – und widerstand heldenhaft der Versuchung, ihn mit ihrer Gabel zu erstechen. »Das ist nicht komisch, weißt du.«
    »O doch, das ist es. Das ist es.« Ihm kamen vor lauter Lachen tatsächlich die Tränen. Mit der Hand winkte er Maeve zu und keuchte: »Schnell, gib mir eine Kleenex-Rolle.«
    »Das ist wirklich nicht komisch.« Lucille versuchte, es Jaz begreiflich zu machen. »Der arme Harry. Er wird am Boden zerstört sein, wenn Suzy es ihm sagt. Er liebt sie wirklich.«
    »Er wird darüber hinwegkommen.« Seine Schultern begannen wieder zu beben. »Was man von mir nicht sagen kann! Ehrlich, wer hätte das gedacht? Suzy Curtis, die vor nichts und niemand Angst hat, bringt es irgendwie fertig, sich versehentlich zu verloben, und hat keine Ahnung, wie sie da wieder herauskommen soll, weil sie die Gefühle ihres Verlobten nicht verletzen will … oh, das ist unbezahlbar!«
    Suzy legte ihre Gabel aus der Hand, nur um der Versuchung nicht versehentlich zu erliegen.
    »Das ist genau das Problem, verstehst du das nicht? Es ist nicht unbezahlbar«, erläuterte sie. »Wir sprechen über 250 000  Pfund.«
    »Na schön, dann heirate ihn eben«, kicherte Jaz. »Dann kannst du auf deinen Grabstein schreiben lassen: ›Sie war stets nur auf Geld aus.‹«
    »Idiot!«, jammerte Suzy. »
Ich
will das Geld doch nicht!«
    »Es ist kompliziert«, bestätigte Lucille, die Harrys Gefühl, in Bezug auf Leo immer nur der Zweitbeste zu sein, nur allzu gut kannte.
    Maeve hielt eine riesige Schüssel Kedgeree hoch und verkündete: »Auf leeren Magen kann man sich nicht konzentrieren.«
    Harry wusste es noch nicht, aber dies würde einer der denkwürdigen Tage seines Lebens werden. Suzy, die den Tag so denkwürdig machen sollte, schämte sich, als sie feststellte, was für einen Heißhunger sie hatte. Wenn sie schon so viel Elend um sich verbreitete, dann sollte sie doch wenigstens darüber ihren Appetit verlieren, oder?
    »Jedenfalls ist es nicht nur die Sache mit Leo«, fuhr Suzy fort, als alle am Küchentisch von Jaz saßen und volle Teller vor sich hatten. »Wenn der Deal mit
Hi!
nicht zustande kommt, werden diese beiden Kinder niemals nach Disneyland fahren können.«
    »Herr, gib mir Kraft!« Jaz rollte ungläubig mit den Augen. »Aus diesem Grund bringst du es also nicht fertig, die Hochzeit abzublasen? Mit welcher Summe rechnen die denn?«
    »Zehntausend.«
    »Wahnsinn.« Jaz schüttelte den Kopf, stieß seinen Stuhl zurück und verließ die Küche. »Der absolute Wahnsinn.«
    »Da seht ihr es wieder einmal«, sagte Suzy zu Lucille und Maeve. »Wenn ihr euch jemals einem Mann anvertrauen müsst, dann wählt euch jemand, der einfühlsam und verständnisvoll ist. Jemand wie Basil Fawlty.«
    Jaz war in weniger als einer Minute zurück. Er legte den Scheck auf den Küchentisch, neben Suzys Teller mit Kedgeree. Er war auf sie ausgestellt. Über zehntausend Pfund.
    »Hier bitte. Löst das dein Problem?«
    Lucille wusste, dass es unhöflich war, zu starren, aber sie konnte nicht anders. Für Jaz waren zehntausend Pfund nichts. Gewissermaßen Portogeld.
    Herr im Himmel, wie mochte sich das nur anfühlen?
    »Den will ich nicht.« Suzy seufzte frustriert. Sie hasste es, wenn Jaz großspurig seine Ich-bin-so-reich-Nummer durchzog.
    »Du willst nicht, dass diesen Kindern etwas entgeht.« Jaz war ganz die Stimme der Vernunft. »Warum darf ich dabei nicht helfen?«
    »Weil es nicht dein Problem ist! Hör zu, ich werde schon dafür sorgen, dass diesen Kindern nichts entgeht. Lasst mich nur machen.«
    Jaz wusste ganz genau, dass Suzy nicht zu den geborenen Knausern und Sparern gehörte – sie gab ihr Geld in ebenso großem Stil aus wie sie sich kleidete.
    »Also schön«, meinte er leichthin, »liegen bei dir tatsächlich zehntausend Pfund irgendwo herum?«
    »Die ganzen Stöckelschuhe, die bei ihr im Schlafzimmer herumliegen, die sind locker zehntausend Pfund wert«, kicherte Maeve. »Und in ihrem Kleiderschrank hängen mehr als nur ein paar Designerklamotten.«
    »Haha«, stöhnte Suzy. Ehrlich, für jemand, der vor noch gar nicht so langer Zeit auf eklatante Weise Harry angeschmachtet hatte, nahm Maeve die neuesten Entwicklungen erstaunlich ruhig auf.
    »Sie hat 730  Pfund auf ihrem Konto«, informierte Maeve die anderen. »Und ein paar Zerquetschte. Ich habe den neuesten Kontoauszug in der Obstschale liegen sehen, als ich Harry neulich eine Thermoskanne mit Suppe vorbeibrachte.«
    »Aha«, sagte Jaz.

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