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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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»Groß, dunkel, gemein und furchteinflößend.«
    »Willst du damit sagen, dass er dich geschlagen hat?« Entsetzt nickte Jaz in Richtung ihrer verletzten Nase.
    »Nein, das hat er
nicht

    Während des Frühstücks erzählte sie von den Ereignissen der vergangenen Nacht. Der Höhepunkt waren ihre Abschiedsworte an Harry.
    »Das war’s dann«, schloss Suzy. »Ich stürmte ins Haus, er fuhr im Streifenwagen davon.« Sie zuckte mit den Schultern und führte eine Portion Kedgeree zum Mund. »Sieht so aus, als sei der Vorhang für Harry und mich gefallen.«
    »Tja, wenn du mich fragst, ist das gut so«, tröstete Jaz.
    »Ich frage dich aber nicht.« Suzy funkelte ihn böse an.
    Was er ignorierte. »Sieh es doch mal so: wenn ihr zwei eine Keilerei gehabt hättet, wärst du jetzt der Sieger.«
    »Wir keilen uns aber nicht. Und von heute an bin ich offiziell wieder Single.«
    »Da wäre doch noch dieser Leo.« Maeve schenkte erneut Tee aus. »So, wie es klingt, hat er jede Menge Geld. Das ist nicht zu verachten.«
    »Maeve, schäme dich«, schalt Jaz. »Anzudeuten, dass Suzy an einem Mann mit Geld interessiert sein könnte. Allein der
Gedanke

    Er fing an zu lachen. Suzy machte sich nicht die Mühe, ihn mit ihrer Gabel aufzuspießen. Sie wusste, dass sie sich nicht wegen des Geldes zu Leo Fitzallan hingezogen fühlte.
    Als sie gemerkt hatte, dass Harry großartig war, ihm aber etwas fehlte, was ihn nicht perfekt sein ließ, hatte sie den Finger nicht genau auf den wunden Punkt legen können.
    Sie hatte sich nur gewünscht, er wäre irgendwie …
anders
.
    Jetzt war ihr schlagartig die Antwort klar.
    Sie hatte sich gewünscht, er wäre irgendwie mehr … wie Leo.
    Böse Falle.
    »Es tut mir leid«, sagte Harry.
    Er saß an ihrem Schreibtisch, trug ein ausgewaschenes Jeanshemd und Jeans, sah reumütig aus und roch großartig. Als Suzy auf ihn zutrat, stand er auf und hielt ihr einen Strauß cremegelber Lilien vom Blumenladen um die Ecke entgegen.
    Donna war sichtlich beeindruckt. »Er hat draußen gewartet, als ich gekommen bin. Soll ich sie für dich ins Wasser stellen?«
    Suzy nahm die Lilien und sah Harry an. »Ich hätte nicht gedacht, dich wiederzusehen.«
    »Ich weiß.« Er wirkte beschämt. »Ich habe mich gestern Abend wie ein Volltrottel benommen. Vergibst du mir?«
    »Harry …«
    »Hör zu, ich habe heute Abend Dienst, aber wir könnten zusammen zu Mittag essen, oder nicht?«, fragte er eifrig. »Sag mir nur, wann ich dich abholen soll, dann führe ich dich irgendwohin aus, wo es nett ist. Wenn du magst, können wir auch ins Le Gourmet gehen.«
    Na toll, ein Wiedersehen mit dem Oberkellner. Ganz klasse.
    »Ich muss heute Mittag durcharbeiten.« Das war nicht einmal gelogen. Suzy sah zu Boden. Wasser tropfte von den Blumenstielen auf ihre Schuhe. »Harry, ich weiß nicht recht …«
    »Bitte«, drängte er flehentlich, »ich will nicht, dass es mit uns wegen so etwas zu Ende ist. Ich habe überreagiert, das ist alles. Normalerweise bin ich nicht eifersüchtig. Aber als ich dich mit Leo sah …«
    Donna nahm ihr diplomatisch die tropfenden Lilien ab. »Ich kümmere mich um die hier. Im Hinterzimmer steht eine Vase.«
    »Versteh doch«, sagte Harry, als Donna gegangen war, »es ist nicht leicht, Leo als Bruder zu haben. Er macht, was er will, nimmt sich, was ihm gefällt, und schert sich um niemand. Er ist ein gewissenloser Mistkerl. Sein Charme ist nichts weiter als eine äußerliche Fassade. Kaum hat er bekommen, was er will, verliert er das Interesse.«
    Suzy unterdrückte einen Schauder der … der was? Erregung? Hilfe!
    »Harry, ich will ihm nur ein Haus verkaufen.«
    »Das denkst du jetzt noch.« Er klang bitter. »Aber du kennst ihn nicht so gut wie ich.«
    »Mag sein, aber ich finde dennoch, dass du überreagierst.« Suzy sah auf ihre Uhr. »Hör zu, ich habe wirklich unglaublich viel zu tun.«
    »Mit achtzehn habe ich mich in Sophia verliebt«, fuhr Harry fort, ohne auf sie zu achten. »Wir waren total verliebt ineinander. Ich habe sie gebeten, mich zu heiraten. Wir verlobten uns. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich gewesen.«
    Er machte eine Pause.
    Eine lange, bedeutungsschwere Pause.
    »Und?«, fühlte sich Suzy zu fragen genötigt, obwohl man nicht Inspektor Barnaby sein musste, um sich den Rest zusammenzureimen.
    »Leo arbeitete in London. Er verdiente haufenweise Geld, fuhr ein schickes Auto. An einem Wochenende kam er nach Hause, traf Sophie … und beschloss, dass er sie

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