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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wollte.« Harrys Gesichtsausdruck wurde finster. »Das war Freitagabend. Am Sonntagmorgen hatte er sein Ziel erreicht. Sophie erklärte mir, dass sie die Verlobung lösen wolle. Sie habe sich in Leo verliebt. Das
glaubte
sie zumindest.«
    Er tat Suzy leid. Wenn so etwas geschah, war das einfach furchtbar. Andererseits geschahen solche Dinge nun einmal. Ständig. Man musste es einfach als Erfahrung verbuchen und sein Leben fortsetzen und durfte sich nicht Gott weiß wie viele Jahre davon heimsuchen lassen.
    »Aber du bist drüber hinweggekommen«, sagte sie, um ihn zu ermutigen.
    »O ja, ich bin drüber hinweggekommen.« Harry sah auf, in seinen blauen Augen lag blanker Schmerz. »Sophia war diejenige, die nicht darüber hinwegkam, als Leo sie sechs Monate später sitzen ließ.«
    Oooh, dieser böse, böse Leo.
    »Warum hat er sie sitzen lassen?«
    »Wer weiß das schon? Vermutlich wurde es ihm einfach langweilig. Sobald der Reiz des Neuen verflogen ist, macht er sich an seine nächste Eroberung. Einer Herausforderung hat er noch nie widerstehen können.«
    »Und Sophia war am Boden zerstört.«
    »Sophia schnitt sich die Pulsadern auf«, sagte Harry.
    »Oh.«
    »Dann nahm sie eine Überdosis Tabletten. Die darauf folgenden drei Monate verbrachte sie in der Psychiatrie.«
    »Au weia.«
    Natürlich eine unangemessene Bemerkung, aber was hätte sie sonst sagen sollen?
    »Nachdem sie entlassen wurde, ließ sie sich mit den falschen Leuten ein. Innerhalb weniger Wochen wurde sie heroinabhängig. Eines Nachts tauchte sie vor Leos Haus auf und flehte ihn an, zu ihr zurückzukommen.«
    »Was hat er getan?«
    »Die Polizei gerufen.« Harry schwieg kurz. »Sophia wurde verhaftet und über Nacht in Gewahrsam behalten. Am nächsten Tag ließ man sie gehen. Sie fuhr mit der U-Bahn zu Leos Haus in Hampstead, schob einen Zettel unter seiner Tür hindurch – er war bei der Arbeit – und fuhr dann weiter zu ihrer Einzimmerwohnung und nahm ein letztes Mal Heroin.«
    Suzy wusste, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte, als sie fragte: »Sie ging danach in Entzug?«
    »Nein«, sagte Harry, »sie setzte sich den Goldenen Schuss und starb.«
     
    Als sich die Tür hinter Harry schloss, tauchte Donna aus dem Hinterzimmer auf, die blaue Glasvase mit den Lilien in den Armen.
    »Ich habe die Blumen unablässig neu arrangiert. Ich fand, ich sollte mich besser unsichtbar machen, solange er hier ist.«
    »Muss ich nochmal alles wiederholen oder konntest du jedes Wort verstehen?«
    »Oh, ich habe alles gehört. Jedes Wort.« Donna hob die Augenbrauen. »Ich habe sogar die feuchten Küsse gehört.«
    »Sie waren nicht feucht«, widersprach Suzy. »Sie waren liebevoll.«
    »Jedenfalls habt ihr euch wieder versöhnt. Alles ist wieder in Ordnung. Ich muss schon sagen, er ist echt umwerfend.«
    Das war ein hohes Lob aus dem Munde von Donna, die ihre Männer langhaarig und mit Heavy-Metal-Klamotten mochte.
    »Ich weiß.« Suzy versuchte, nicht allzu selbstgefällig zu klingen.
    »Dennoch kann ich verstehen, warum er dir mit seinem Bruder nicht über den Weg traut. Was habt ihr gestern Abend eigentlich gemacht?«
    »Wackle nicht so mit den Augenbrauen. Wir haben nichts Unstatthaftes getan.« Suzy schaute beleidigt. »Ich habe nur versucht, ihm ein Haus zu verkaufen.«
    »Und wie ist er so, der böse Leo?«
    Das Gute an Donna war, dass man ihr alles erzählen konnte. Anders als Jaz bombardierte sie einen nie mit Kommentaren, die man nicht hören wollte.
    »Was soll ich sagen? Es ist eindeutig gefährlich, seine Bekanntschaft zu machen.« Suzy spürte, wie ihr Herz schneller zu pochen begann. Sie zuckte mit den Schultern. »Groß, dunkel, reich … und durch und durch ein Mistkerl.«
    »Ach herrje.« Donna grinste. »Genau dein Typ.«
    »War es nett gestern Abend mit diesem Hallen-Fuzzi?«
    Martin kam gegen Mittag ins Büro. Suzy aß gerade einen Karamellzopf und bürstete sich die Haare.
    Sie sah zu ihm auf.
    »Meinst du zufällig diesen Fitzallan-Fuzzi?«
    »Ach, ich dachte, Fitz ist sein Vorname.« Martin sah auf sein Handy. »Mein Akku ist leer. Was ist jetzt mit dem Haus an der Parry Lane – hat er es gekauft?«
    »Er findet es scheußlich.« Suzy griff nach ihrem Handy. »Wie ist es gewesen?«
    Martin schaute begriffsstutzig. »Wie ist was gewesen?«
    »Das Abendessen. Gestern. Zur Feier deines Hochzeitstages.«
    »Ach das, das war ganz nett.«
    Ganz nett? Was für eine Begeisterung.
    »Romantisch?«, hakte Suzy nach.
    »Suze, bleib auf dem

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