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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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kämpfte verbissen um Michaels Sicherheit.
    »Tust du aber, zum Teufel!«
    »Wir sollten das nicht vor ihm besprechen.«
    »Du bist eifersüchtig, das ist es. Weil Zeb mich geheiratet hat und nicht dich. Weil ich ein Kind von ihm habe …«
    »Mama?« Michael sah sie mit seinen verweinten Augen besorgt an. Er schluchzte lauter, streckte seiner Mutter die Arme entgegen.
    »Sieh doch, was du angerichtet hast! Du hast Michael noch mehr erschreckt. Komm her, mein Schatz …«
    Rumer drehte sich um und verließ wortlos den Raum. Sie hätte ihre Schwester gerne am Schopf gepackt und ihr Vernunft eingebläut. Sie trat auf den breiten Balkon hinaus, der Ausblick auf die Berge bot, und zwang sich, tief durchzuatmen. Das Schlimmste war, dass Elizabeth den Nagel auf den Kopf getroffen hatte: Sie war eifersüchtig.
    Was war, wenn Elizabeth sie aufforderte, ihr Haus zu verlassen, und künftige Besuche bei Michael verhinderte?
    Als sie durch das Fenster blickte, sah sie Elizabeth zusammengesunken, weinend. Michael hatte sich davongestohlen, sein Pferd genommen und das Spielzeug zu der großen Fensterscheibe aus Panzerglas gezogen. Er legte seine Hand auf die Innenseite der Scheibe; Rumer legte ihre auf die Außenseite. In dem Augenblick, als ihre Hände versuchten, einander durch das Glas zu berühren, wurde ihr bewusst, dass sie alles tun würde, um den Kontakt mit ihm zu halten.
    Sie schob die Glastür auf und trat ein.
    »Ich möchte, ich möchte, dass du …«, schluchzte Elizabeth.
    Verschwindest, würde gewiss gleich kommen, dachte Rumer .
    »Was kann ich tun?«, sagte Rumer beherrscht, jedes Wort auf die Goldwaage legend. »Brauchst du jemanden, mit dem du dich aussprechen kannst? Ich werde zuhören. Ich liebe dich, ich liebe Michael.«
    »Du liebst Zeb …«, flüsterte Elizabeth, während heiße Tränen über ihre Wangen liefen.
    »Nein«, erwiderte Rumer brüsk, ohne ihren Blick auch nur einen Moment von Elizabeth zu lösen. »Er ist dein Mann. Und mein Schwager, das ist alles.«
    »Bist du sicher?«
    »Völlig sicher. Wie kann ich helfen – jetzt gleich?«
    Elizabeth umklammerte ihre Hand, weinte lautlos.
    Rumer nahm Michael auf den Schoß, wiegte ihn hin und her, um ihn zu beruhigen. Musste er seine Mutter oft in diesem Zustand sehen? Ihr drehte sich der Magen um. Sein Blick war verstört, sein Atem ging stoßweise, und er unterdrückte ein Schluchzen.
    »Gehst du bitte in die Küche und bringst mir schnell Küchenkrepp und einen Eisbeutel?«, bat Elizabeth schließlich schniefend. »Ich habe am Spätnachmittag einen Fototermin und möchte dort nicht mit verquollenen Augen erscheinen.«
    »Natürlich.« Rumer kam der Aufforderung nach – leise fluchend. Das Kindermädchen und die Haushälterin, die am Küchentisch saßen und Tee tranken, sahen ihr wortlos zu.
    Sie blieb bei Michael, während Elizabeth ihren Fototermin wahrnahm, und auch am nächsten Tag, als sie zu einer Pressekonferenz nach Century City musste, um Werbung für ihren neuen Film zu machen. Als der Produzent ihres nächsten Projektes an jenem Nachmittag anrief und Elizabeth sprechen wollte, log Rumer für sie. Sie wimmelte ihn mit der Ausrede ab, Elizabeth sei gerade im Pool. In Wirklichkeit war ihre Schwester völlig betrunken und nicht ansprechbar. Mit jedem Anruf, mit jeder Lüge büßte Rumer Selbstachtung ein. Aber sie hatte keine andere Wahl, sie konnte Michael nicht allein lassen.
    Nacht für Nacht hatte sie wach gelegen und gegrübelt.
    Schließlich hatte sie Zeb in Houston angerufen, während Elizabeth schlief.
    »Mayhew«, meldete er sich.
    »Zeb, Rumer hier.« Rumers Herz drohte beim Klang seiner Stimme auszusetzen.
    Am anderen Ende der Leitung trat ein langes, unbehagliches Schweigen ein, doch dann räusperte er sich. »Bist du noch in Kalifornien?«
    »Was geht hier eigentlich vor?« Sie ignorierte seine Frage.
    »Du meinst, weil ich nicht zu Hause bin? Arbeit, das ist alles, Rumer. Ich wäre ja gekommen, um dich zu sehen, aber –«
    »Darum geht es nicht!«, unterbrach sie ihn. »Du bist genauso egozentrisch wie Elizabeth, und das ist mir ehrlich gestanden völlig egal. Aber wenn Michael darunter leiden muss, Zeb, dann werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass er wegkommt, das schwöre ich –«
    »Du wirst was?«
    »Du hast mich sehr gut verstanden – ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, damit euch das Sorgerecht entzogen wird.«
    »Hol Elizabeth ans Telefon, sofort.«
    »Das geht nicht. Sie schläft. Schläft ihren

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