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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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ziemlich beschäftigt.«
    »Muss sie wohl oder übel«, lachte seine Mutter. »Damit sie nicht ständig wie eine Mondsüchtige herumläuft und von deinem Vater träumt.«
    »Was?«
    »Erzähl mir nicht, dir sei entgangen, dass sie seinetwegen fast in Ohnmacht fällt.«
    »Das ist mir neu.«
    »Sie hat ihn geliebt, weißt du. Wir haben nie mit dir darüber geredet, aber inzwischen bist du alt genug. Es war wirklich ein Witz … die schüchterne kleine Rumer, Feuer und Flamme. Alles was recht ist, aber kannst du dir die beiden als Paar vorstellen? Die Tierärztin und der Astronaut?« Seine Mutter lachte abermals.
    »Warum nicht? Du wolltest ihn doch nicht.«
    »Das ist nicht nett, Michael.« War seine Mutter wütend? Schwer zu sagen, aber das Lachen war ihr offenbar vergangen.
    »Mag sein, aber es ist wahr.«
    »Wahrheit ist etwas sehr Subjektives«, sagte seine Mutter. »Es kommt immer darauf an, wer sie erzählt. Du kennst nicht die ganze Geschichte. Tatsache ist, dass dein Vater und ich uns auseinander gelebt haben. Das ist traurig, passiert aber nun einmal. Vielleicht wirst du eines Tages selbst die Erfahrung machen, wenn du dich verliebst. Hast du etwas von Amanda gehört?«
    Amanda Johns, Tochter des berühmten Produzenten Buster Johns, der mit seiner Mutter befreundet war. Amanda war das, was man als eine »erlesene Schönheit« bezeichnete. Eine Porzellanpuppe, die bereits in zwei Filmen und drei Musikvideos mitgewirkt hatte. Sie konnte singen, tanzen und hatte sich als Schauspielerin und Model betätigt. Michael war im Frühjahr einige Male mit ihr ausgegangen, und seine Mutter war vor Freude ganz aus dem Häuschen gewesen.
    »Nein, schon seit geraumer Zeit nicht mehr.«
    »Bleib am Ball. Sie ist wie geschaffen für dich. Du hast es gut getroffen im Leben, aber denk daran, so viel Glück hat nicht jeder. Du wirst in deinem Leben noch vielen Mädchen begegnen, aber keiner, die so zu dir passt wie Amanda; ihr kommt aus den gleichen Verhältnissen.«
    »Gleiche Verhältnisse?«
    »Ja. Es ist das A und O, Michael. Wenn du ein wenig älter bist, wirst du das verstehen.«
    »Was spielt das für eine Rolle, wenn wir uns ohnehin auseinander leben?«
    Seine Mutter brach in schallendes Gelächter aus. »Touché! Aber bring mich nicht gleich um! Schließlich leben wir nicht mehr in der Zeit, als die Überbringer schlechter Nachrichten einen Kopf kürzer gemacht wurden. Doch Spaß beiseite, das sind grundlegende Wahrheiten im Leben. Was Sex angeht, weißt du Bescheid … der Rest ist schwieriger. Also, halte Kontakt zu Amanda – du willst sie sicher nicht verlieren.«
    »Doch.« Michael dachte an Quinn.
    »Wie bitte?«
    »Ich mache mir nicht das Geringste aus Amanda Johns.«
    »Klingt ganz so, als würdest du dich da draußen anderweitig vergnügen. Stimmt das, Michael? Wenn ja, lass die Finger davon – das ist nicht gut für dich. Du gehörst nicht nach Hubbard’s Point und du solltest froh darüber sein. Es ist provinziell, kleinkariert. Amüsier dich, aber lass es dabei bewenden. Wer ist sie?«
    Michael schwieg. Eine innere Stimme sagte ihm, dass es besser war, seiner Mutter die Wahrheit über Quinn und ihn zu verschweigen. Sie würde versuchen, alles kaputtzumachen. Es galt ihre Liebe zu schützen, und Angriff war die beste Verteidigung.
    »Du und Dad, ihr kamt aus den gleichen Verhältnissen. Ihr seid miteinander aufgewachsen, wie ich gesehen habe – Tür an Tür.«
    »Schon. Die Herkunft ist nicht alles, aber sie fällt ins Gewicht. Wenn es anders wäre, hätte dein Vater vermutlich Tante Rumer geheiratet. Also, wer ist das Mädchen? Na sag schon.«
    »Ich glaube, sie wären glücklich geworden«, sagte Michael ruhig.
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Einen Moment lang dachte er, die Verbindung sei unterbrochen, dann fragte seine Mutter: »Was hast du gesagt?«
    »Ich glaube, sie wären glücklich miteinander geworden.«  
    »Sie?«
    »Dad und Tante Rumer.«
    »Wie kommst du auf so eine lächerliche Idee?«
    »Weil sie glücklich aussehen, wenn sie zusammen sind.«
    »Zusammen? Wann sind sie zusammen?«
    »Sie haben auf dem Kai getanzt. Bei Grandpas Abschiedsparty. Und sie hat uns zum Abendessen eingeladen.«
    »Dein Vater weiß, was sich gehört. Das ist alles.«
    »Was auch immer.«
    »Was soll das heißen, sie haben getanzt?«
    »Genau das, was ich sagte. Musik spielte. Sie haben getanzt.«
    »Wie nett. Was sollte das sein – Ringelpiez mit Anfassen am Nachmittag? Typisch Hubbard’s Point.

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