Sternstunde der Liebe (German Edition)
der Bettenbranche schmückten die Wände, neben handsignierten Aufnahmen von zufriedenen Kunden und ihren Betten. Ein kleiner Sitzbereich aus weißen Sesseln mit Schonbezügen umschloss einen niedrigen Tisch aus Walnussholz mit einem Rosenstrauß in der Mitte. Weiße Daunenkissen waren in einer Ecke des Raumes neben einer elektrischen Schuhputzmaschine aufgestapelt. Gemälde von leicht nebelhaft dargestellten Nackten hingen an den Wänden. Ein Orientteppich bedeckte den Boden. Franklins Mahagoni-Schreibtisch sah aus, als hätte er sich einst im Besitz eines Königs oder Staatspräsidenten befunden; an der Wand dahinter waren rote Satinlaken drapiert.
»Menschen wollen eine bestimmte Atmosphäre schaffen«, sagte Franklin und blickte sich um. Zwischen seinen Augenbrauen erschien eine kleine Sorgenfalte. »Ihnen mag das übertrieben vorkommen, aber ich probiere gerne Dinge aus, bevor ich sie in den Ausstellungsraum bringe.«
»Das macht Sinn.« Zeb starrte auf die Satinlaken.
»Die roten Laken sind ziemlich grell. Es scheint ein weit verbreitetes Phänomen zu sein: Männer lieben die Farbe, Frauen finden sie grässlich. Letzten Monat hat meine Frau eine weiße Öse oben angebracht. Verändert optisch das Gleichgewicht, meinte sie. Sie ist meine Innendekorateurin.«
»Wie schön. Was für ein Glück für Sie, dass Sie beide am gleichen Strang ziehen.«
Franklin lachte leise und nickte. »Sie reden wahrscheinlich vom Geschäft, aber in Wirklichkeit geht es ums Leben. Das ist ein wahres Geschenk, finden Sie nicht? Mit einem Menschen, der zu einem gehört, gemeinsam durchs Leben gehen. Was könnte wichtiger sein? Ich bin ein Mann, dem die Familie heilig ist … das wird Ihnen jeder bestätigen. Also: was führt Sie zu mir? Sie interessieren sich doch nicht für ein neues Bett …«
»Nein.«
»Vermutlich geht es um das Strandhaus.«
Zeb nickte, und Franklin forderte ihn mit einer Kopfbewegung auf, Platz zu nehmen.
»Ich habe es für Vanessa gekauft. Ihre Familie hatte früher immer ein Sommerhaus in Hubbard’s Point gemietet, als sie ein kleines Mädchen war. Sie hat nie aufgehört, davon zu träumen.«
Zeb wurde mulmig. Er hatte gehofft, für die beiden ginge es nur um eine Immobilie, eine Kapitalanlage, ohne emotionale Bindung an das Kap. »Ich verdiene eine Menge Geld«, fuhr Franklin sachlich fort. »So viel, dass ich kaum noch weiß, wofür ich es ausgeben soll. Wir haben alles, was das Herz begehrt – schicke Autos, eine neue Küche, teure Privatschulen für die Kinder …«
»Ich möchte das Haus zurückkaufen«, unterbrach ihn Zeb.
»Ha, ha.« Franklin lachte schallend. »Mein Haus?«
»Ja.«
»Interessant.« Franklin legte die Stirn in Falten.
Zeb saß reglos da, wartete. Sein Blick fiel auf Bilder von einem anderen Haus, die an der Wand hingen, vermutlich das Wohnhaus der Franklins in New Glendale. Im Kolonialstil erbaut, neu und riesig, mit Lünettenfenstern an mehr Stellen, als ein Architekt aus der Kolonialzeit jemals entworfen hätte. Die Gartenlandschaft war extrem formal gestaltet, wie vom Reißbrett, erinnerte an einen Amtssitz mit den akribisch gestutzten Hecken, künstlichen Felsen, Wasserfall und Marmorstatuen.
»Ist das Ihr Anwesen?«, fragte Zeb.
»Sicher«, erwiderte Franklin stolz. »Wie ich bereits sagte, ich habe einen Landschaftsarchitekten an der Hand. Der Mann ist ein echter Künstler – einer, der stolz auf seine Arbeit ist. Schauen Sie sich diesen Wasserfall an … den zu schaffen war nicht so leicht. Zuerst musste das Grundstück gerodet und ein Badeteich auf den Felsen angelegt werden … Sie werden es ja sehen. Den Garten am Strandhaus gestaltet er genauso.«
Zeb atmete langsam aus. Er hoffte, dass Rumer der Anblick dieses Machwerks oder gleich welcher anderen Schöpfungen von Franklins Landschaftsarchitekten erspart bleiben möge. Er wandte den Kopf um und blickte dem Mann unumwunden in die Augen.
»Also was ist, Mr. Franklin. Verkaufen Sie mir das Haus?«
Franklins Kinnlade klappte herunter, aber er hatte sich rasch wieder unter Kontrolle.
»Ich würde nur zu gerne wissen, was Sie vorhaben. Sie müssen ziemlich scharf darauf sein. Sonst wären Sie nicht hergekommen, bei dem strömenden Regen, wissen Sie. Meine Lebensphilosophie heißt vorausschauend denken – wenn Sie den weiten Weg in Kauf genommen haben, um mit mir persönlich zu verhandeln statt mit einem Immobilienmakler, müssen Sie schwer an meinem Haus interessiert sein.«
»Das bin ich.« Zeb
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