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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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genüsslich sein Bier.
    »Was ist mit ihr los, geschieden?«
    »War nie verheiratet.« Sixtus lehnte sich in seinem Liegestuhl zurück.
    »Ach du liebe Zeit, Mann! Dann haben Sie ja gerade noch rechtzeitig die Kurve gekratzt. Um dem Mädel eine Chance zu geben. Und, irgendwelche hoffnungsvollen Bewerber am Horizont?«
    »Herrgott, Malachy – ich will sie doch nicht auf Teufel komm raus unter die Haube bringen! Rumer geht es bestens, auch ohne Ehemann. Der letzte Bewerber war eine Memme, konnte ihr nicht das Wasser reichen«, sagte er und dachte an Edward. »Hätte ich sie ihm vor dem Traualtar übergeben müssen, hätte ich Gewehr bei Fuß gestanden und meine Einwände laut vorgebracht, wenn der Priester zu der obligatorischen Frage gekommen wäre. Das Mädchen ist ein Genie, wenn es gilt, Tieren das Leben zu retten, aber in ihrem eigenen Leben herrscht das reinste Durcheinander.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich.«
    Malachy schmunzelte. »Sie braucht also jemanden, der sich zur Abwechslung einmal um sie kümmert.«
    »Dieses Mädel braucht niemanden, der sich um sie kümmert. Rumer ist herzensgut und besitzt großes Einfühlungsvermögen, aber sie hat auch ihre Ecken und Kanten. Hat am Tufts graduiert – dort zum Studium zugelassen zu werden schaffen nur wenige; die Aufnahmebedingungen sind die schwersten im ganzen Land. Ihre Praxis floriert – sämtliche Küstenbewohner bringen ihre Haustiere zu ihr. Sehr erfolgreich, das Mädel.«
    »Wäre es möglich, dass Sie nicht subjektiv urteilen oder voreingenommen sind?« Malachy holte seine Pfeife heraus.
    »Natürlich nicht.«
    »Sie ist also ein Einzelkind?«
    »Nein.« Sixtus blickte auf den idyllischen Hafen hinaus. »Sie hat eine Schwester.«
    »Und diese Schwester ist nicht in der Lage, einzuspringen und sich um ihren pflegebedürftigen alten Vater zu kümmern? Keine, die fürsorglich ist wie Rumer?«
    Sixtus schmunzelte, stellte sich Rumer als fürsorglich vor. Dann dachte er an Elizabeth und sagte: »Nein, nein. Die Schwester ist nicht häuslich. Ganz und gar nicht.«
    »Aha. Gut für sie, finde ich. Es ist für alle Beteiligten am besten, wenn die Leute sich um ihren eigenen Kram kümmern. Nur die Tauglichsten, am besten Angepassten überleben – das gilt nicht nur in der Natur, sondern auch in Familien. Betagte Eltern können das Kind, das sie in seine Obhut nimmt, bei lebendigem Leib verschlingen. Oder es zumindest daran hindern, sein eigenes Leben zu leben. Sie sind ein weiser, fabelhafter Mann.«
    »Bevor ich das täte, würde ich eher den ganzen Globus umsegeln«, knurrte Sixtus. »Sie wollten wissen, ob Rumer einen hoffnungsvollen Bewerber am Horizont hat. Die Antwort lautet ja, sie hat.«
    »Ein anderer als die Memme?«
    »Ihr Ex-Schwager.«
    »Die Geschichte wird ja immer komplizierter.« Malachy kicherte. »Was sagt ihre Schwester dazu?«
    Sixtus sann über die Frage nach, die sehr persönlich war. Vielleicht lag es an der Erschöpfung, oder daran, dass er so weit von zu Hause weg war, oder an Malachys menschlicher Wärme, aber Sixtus hatte plötzlich das Bedürfnis, sich einiges von der Seele zu reden.
    »Um die Dinge noch komplizierter zu machen, kommt erschwerend hinzu, dass Zeb zuerst in Rumer verliebt war – Jahre, bevor er Elizabeth heiratete.«
    »Stehen sich die Mädchen sehr nahe?«
    »Früher schon«, erwiderte Sixtus leise. »Inzwischen ist Elizabeth geschieden, Rumer alleine und Zeb wieder auf der Bildfläche erschienen.«
    »Sie möchten die beiden also verkuppeln?«
    »Zum Teufel, ich weiß inzwischen überhaupt nicht mehr, was ich will. Außerdem steht es mir nicht zu, mich da einzumischen. Trotzdem, vor der Abreise habe ich ihm das Versprechen abgenommen, ein Auge auf sie zu haben. Was weiß denn ich?«
    »Richtig. Nichts.«
    »Ich bin nur der Vater. Einen hübschen Ankerplatz haben Sie hier, Malachy. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie allein stehend sind?«
    »Nun, die meiste Zeit«, erwiderte Malachy mit einem Augenzwinkern.
    »Sie sind liiert?«
    »In der Tat. Vielleicht kennen Sie die Dame – Sie stammt aus Ihrer Gegend, aus Hawthorne, Connecticut. Lucinda Robbins …«
    »Natürlich kenne ich Lucinda. Sie war Bibliothekarin, inzwischen ist sie im Ruhestand …«
    Malachy nickte. »Ja, das ist sie.«
    »Sie sind ein Glückspilz.«
    »Wahrlich, Sie sagen es.«
    Malachy brachte gerade eine zweite Runde Bier und Garnelen an Deck, als sie jemanden den Kai entlangkommen hörten. Sie war groß und schlank, trug einen

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