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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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breitkrempigen schwarzen Hut mit einer Feder, den sie tief ins Gesicht gezogen hatte.
    »Ist das nicht –« Verblüfft stellte Malachy die Platte mit den Schalentieren ab. »Ist das nicht dieser bekannte Filmstar? Wie war doch gleich ihr Name – Sie wissen schon, die immer diese sexy Spioninnen und Shakespeare-Ladys spielt …«
    »Elizabeth Randall«, half ihm Sixtus auf die Sprünge, stellte sein Bier auf Deck ab und stieg über die Reling.
    »Ja, richtig, Elizabeth Randall«, wiederholte Malachy Condon und sperrte überrascht den Mund auf, als sein Gast den Filmstar umarmte.
    »Meine Tochter«, sagte Sixtus und betrachtete lächelnd das makellose Gesicht seiner ältesten Tochter.

    »Dad, was machst du hier?«, fragte Zee, nachdem sie ein paar Worte mit Malachy gewechselt und ihren Vater zu seinem eigenen Boot zurückbegleitet hatte.
    »Ich dachte, das sei klar. Ich mache in Nova Scotia Zwischenstation, bevor es nach Irland weitergeht.«
    Zee schüttelte mit einem ungläubigen Lächeln den Kopf. Ihr Vater musste es mal wieder übertreiben! Sich auf ein so tollkühnes Unternehmen einzulassen – nach Irland zu segeln, man stelle sich das vor! Auf einem Boot, das ein ganzes Jahrhundert auf dem Buckel hatte! Sie war froh, die Filmcrew abgeschüttelt zu haben – wenn irgendjemand aus dem Tross, vor allem Bud Stanton, ihr Freund und Produzent, Wind von dem Vorhaben ihres Vaters bekommen hätte, wären sie hier auf dem Kai angerückt, um zu drehen, eine Sensationsmeldung und ein gefundenes Fressen für eine dieser Unterhaltungssendungen um elf.
    Aber es war wirklich unglaublich. Zee hörte gespannt zu, als ihr Vater beschrieb, wie er die ganze Strecke von Hubbard’s Point nach Lunenburg allein gesegelt war, vier Tage lang, mit nur wenigen Stunden Schlaf, angeleint im Cockpit, damit er nicht über Bord ging.
    »Die Wellen waren zehn Fuß hoch«, sagte ihr Vater. »Höher als im Sund, ohne Frage.«
    »Aber nichts im Vergleich zum Wellengang auf dem offenen Meer.« Elizabeth umarmte ihren Vater. »Meine Namensvetterin kam auf einem Schiff ums Leben, bei Sturm. Ich hatte immer schlimme Vorahnungen …«
    »Was du nicht sagst!« Ihr Vater klang hocherfreut. »Du? Meine sachliche, rational denkende Zee?«
    »Ich weiß, ich weiß, verrate es ja niemandem. Ich gehöre zum Typ der hartgesottenen Neuengländerin … Gott sei Dank hat Abigail Crowe den Weg für sensible Frauen in Hollywood geebnet. Ich bin mit der Erinnerung an Elizabeth Randall aufgewachsen, die vor Wickland Shoal ertrank, und deshalb bin ich hochgradig sensibilisiert!«
    »Mit anderen Worten, setz die Reise nicht fort?«, fragte ihr Vater lachend.
    »Du hast es erfasst, Papa.«
    Ihr Vater gähnte, sein sonnenverbranntes Gesicht legte sich in Millionen Falten. Er rieb sich die trüben blauen Augen, und Elizabeth schüttelte nachsichtig den Kopf. Sie hatte ihren Vater oft müde gesehen: Wenn er bis spät in der Nacht aufblieb, um Schulaufgaben zu korrigieren, ein Buch zu Ende zu lesen oder nach ihrer kleinen Schwester zu schauen, als diese noch ein Baby gewesen war. Die einzelnen Therapieschritte der Anonymen Alkoholiker hatten sie so weit gebracht, dass sie Frieden mit ihrer Vergangenheit schließen konnte, mit dem tief verwurzelten, heimlichen Groll, den sie so lange gegen ihren Vater gehegt hatte.
    »Du brauchst Schlaf.« Elizabeth deutete auf die Koje. »Ich muss erst morgen wieder zum Dreh erscheinen. Ich werde es mir auf Deck gemütlich machen und meinem Herrgott danken, dass nicht rund fünfzig fleißige Helfer gleichzeitig an mir herumwerkeln, während du in die Koje gehst. Wenn du aufgewacht bist, möchte ich die ganze Geschichte hören.«
    »Was für eine Geschichte? Über die Wale und Haie, die ich draußen im Meer gesehen habe? Über die filigranen Wolken am Horizont? Über das Navigieren nach den Sternen bei Nacht?«
    »Oh Gott, verschone mich damit. Rumer ist die Naturverbundene, nicht ich. Ich interessiere mich mehr für Klatsch und Tratsch. Für alles, was mit Zebs Rückkehr in die alte Heimat zu tun hat, in allen Einzelheiten. Okay?«
    Ihr Vater schüttelte den Kopf. Er sah leicht belustigt aus, aber seine Miene war überschattet. Er hatte Klatsch und Tratsch nie gebilligt und war außerdem der Ansicht, dass Zee einen Schlussstrich unter ihre Ehe ziehen und allen Betroffenen die Möglichkeit geben sollte, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Sie war ganz seiner Meinung, aber es gelang ihr nicht. Therapieschritte hin oder her, dass sich Zeb

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