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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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liebt.«
    »Ich weiß«, flüsterte Rumer.
    »Das gilt auch für mich.« Zeb spürte die leichte Brise, die vom Wasser herüberwehte. »Ich habe allerdings keinen Teil von mir zurückgelassen, sondern vorausgeschickt. Direkt aus meinem Herzen und über Jahre … aus dem Weltraum zu dir auf die Erde. Mit Lichtgeschwindigkeit …«
    »Danke.« Rumers Hand glitt in seinen Nacken.
    »Die Entfernung war nur so groß«, flüsterte Zeb und küsste sie abermals. »Es ist heute erst angekommen.«
    Zeb hatte tief in seinem Inneren das unerschütterliche Gefühl, sein ganzes Leben hier verbracht zu haben. Sie halfen sich gegenseitig beim Aufstehen, und Rumer ging Zeb voran über die Schwelle ihrer eigenen Küchentür.
    Sie drehte den Wasserhahn auf, und gemeinsam wuschen sie sich die Hände an dem alten Emaille-Spülbecken. Er erinnerte sich vage an eine Begebenheit aus der Kindheit, als sie beide vom Strand gekommen waren: Er hatte auf der Frühstückstheke neben Rumer gesessen, während ihre Mutter ihnen im Spülbecken den Sand von den Füßen wusch. Er küsste sie, während das Wasser über ihre Hände lief, und spürte, wie sein Blut in Wallung geriet.
    Sie gingen durch das Esszimmer, vorbei an den Fenstern, die auf sein Elternhaus hinausführten, ohne die Läden, verwaist. Als sie das Wohnzimmer durchquerten, zuckte er beim Anblick von Elizabeths Fotos an der Wand zusammen, Werbeplakate, die ihren Auftritt in Romeo und Julia, Ein Mittsommernachtstraum, Hedda Gabler und Die Wildente ankündigten. Rumer zögerte.
    Zeb ergriff ihre Schultern und küsste sie erneut.
    »Dass du mit meiner Schwester verheiratet warst, wird immer zwischen uns stehen«, flüsterte sie.
    »Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.« Er blickte ihr fest in die Augen. »Ich würde es tun, wenn es in meiner Macht stünde. Du bist die Frau meines Lebens, Rue. Das warst du immer …«
    »Aber du hast Elizabeth geliebt. Du kannst nicht behaupten, das sei nicht wahr.«
    Zeb schloss die Augen, streichelte ihren Hinterkopf. Nein, das konnte er nicht behaupten. Wollte sie das von ihm hören? Seine Liebe zu Elizabeth war wie ein Komet gewesen, feurig und strahlend, wie ein Irrlicht im Weltraum, nach kurzer Zeit ausgebrannt, im Nichts verpufft.
    »Meine Gefühle für sie waren nur von kurzer Dauer«, flüsterte er Rumer ins Ohr. »Sie waren vorhanden, das will ich nicht leugnen. Sie haben mir Michael gebracht, Rumer. Und in gewisser Weise waren sie ein Weg, die Verbindung zu dir aufrechtzuerhalten. Sie waren wie ein Meteor, der verglüht; du bist ein Stern. Meine Gefühle für dich währen ewig.«
    »Ich weiß«, murmelte sie. »Weil ich das Gleiche für dich empfinde.«
    Hand in Hand gingen sie die Treppe hinauf. Die Wandtäfelung in ihrem Haus, goldbraun im Licht der Lampen, wirkte anheimelnd. Sie schimmerte wie eine Schatztruhe. Die Stufen führten zu einem Treppenabsatz, dann ging es um eine Biegung in den ersten Stock. Zeb war nur wenige Male oben gewesen, obwohl er all die Jahre nebenan gewohnt hatte. Die Aufregung, es doch noch – oder vor allem jetzt – geschafft zu haben, die verbotene obere Etage im Haus der Larkin-Mädchen zu betreten, drohte ihn zu übermannen.
    Rumer führte ihn in ihr Schlafzimmer. Eines der Fenster blickte auf den Strand hinaus, das andere auf Zebs Elternhaus. Der Raum war in Rumers ureigenem Stil gehalten: Wände und Fußboden bestanden aus dunklem Holz, der Rest war weiß. Die schlichten Holzmöbel waren weiß gestrichen und anschließend von Hand bemalt worden, die Fächer in den Schränken waren von einem noch strahlenderen Weiß.
    In einem Bücherregal standen Fach- und Lehrbücher, Gedichtbände, Romane und ein Handbuch der Astronomie. Muscheln, Treibholz, Rocheneierbeutel und gerillte Wellhornschneckengehäuse lagen auf dem Schreibpult. Mehrere Fotos von Michael in verschiedenen Altersstufen waren in den Rahmen des Spiegels geklemmt. Ein gerahmtes Foto von Zeb und Rumer beim Zeitungsaustragen stand auf dem Nachttisch.
    Aber was Zebs Herz berührte und ihm den Atem verschlug, war ihr Bett. Statt des Gestells aus Messing oder Eisen, an das er sich erinnerte, hatte sie die weißen Fensterläden seines Elternhauses hinter dem Bett aufgestellt. Sie sahen perfekt aus – als hätten sie schon immer hierher gehört. Die dunklen Wände schimmerten durch die Ausschnitte im Kiefernholz; Zeb betrachtete sie, dann blickte er in Rumers blaue Augen.
    »Du hast sie hierher gebracht?«
    Sie nickte. »Ich konnte doch

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