Sternstunde der Liebe (German Edition)
Rasenflächen, die sich sanft zum Long Island Sund neigten, strömte es aus jeder Pore den Sommer aus, fand Zee. Um das Bild zu vervollkommnen, fehlten nur noch Mädchen in weißen Kleidern, die auf der Schaukel hin- und herschwangen, Jungen mit Haartolle, die frisch gefangenen Fisch nach Hause schleppten, und Limonade, die aus Zapfhähnen in der Küche floss. Trallala.
Die Innendekoration war den Besitzern ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Überall Chintz, buchstäblich überall. Die Teppiche mit Leopardenmuster von Elsie de Wolfe wirkten hier in Evesham ziemlich absurd. Die Porträts stammten von Hugh Renwick, einem Impressionisten aus Black Hall; sie stellten – und das war amüsant – nicht Familienmitglieder der Hausbesitzer, sondern die Anverwandten wildfremder Menschen dar und waren auf Auktionen erstanden worden.
»Überflüssig, darauf hinweisen, dass es sich dabei nicht um die ursprünglichen Besitzer handelt«, sagte Marnie McCray Campbell, die gekommen war, um Elizabeth zu helfen, sich einzurichten. Die beiden langjährigen Freundinnen standen vor der Ahnengalerie und betrachteten die Gemälde.
»Dachte ich mir schon …«
»Es ist überall das Gleiche an der Küste. Die Leute halten die Strandhäuer über Generationen im Besitz der Familie, und plötzlich will ein Mitglied der Erbengemeinschaft Geld sehen und sie müssen verkaufen. Wenigstens haben die letzten Eigentümer echte Renwicks für ihre Wände gekauft. Ich frage mich, ob sie überhaupt wissen, dass er in Firefly Beach gelebt hat …«
»Genau gegenüber, am anderen Flussufer«, sagte Elizabeth und blickte in Richtung Hubbard’s Point.
»Ich bin sicher, dass die ursprünglichen Besitzer, Mr. und Mrs. Bowens, sich im Grabe umdrehen würden, wenn sie das Badezimmer aus Marmor sehen könnten. Das Haus war ziemlich karg und trotzdem einfach himmlisch, bis es verkauft wurde … aber was will man machen? Ich bin nur froh, dass die neuen Eigentümer die alten abgenutzten Weidenmöbel auf der Veranda behalten haben.«
»Ja … Ich kann draußen sitzen, Tee trinken und Abigail Crowes Haus betrachten, um mich inspirieren zu lassen.«
»Richtig, es ist genau dort drüben.« Marnie deutete auf das heruntergekommene weiße Haus, umgeben von verkrüppelten Kiefern, das sich in die Senke zwischen Strand und Marsch schmiegte. »Unsere beiden Filmstars aus Connecticut, an ein und demselben Ort. Glaubst du wirklich, dass Barbara Walters hierher kommt, um ein Interview mit dir zu machen?«
»Keine Ahnung«, sagte Elizabeth, obwohl sie wusste, dass sie nicht kommen würde. Die Zeit war zu knapp; sie fühlte sich ein wenig verstimmt, dass die bekannte TV–Moderatorin unfähig schien, ihre Terminplanung auf die Filmverpflichtungen einer Elizabeth Randall abzustimmen. Da sie Marnie ihre wahren Gefühle nicht offenbaren wollte, reckte sie sich und sagte: »Aber das macht nichts; so bleibt mir wenigstens mehr Zeit für meine Schwester und meinen Sohn.«
»Zeb wohnt immer noch in Winnies Gästehaus, wie du bestimmt weißt.«
Elizabeth gähnte. »Was du nicht sagst.«
»War eure Scheidung … einvernehmlich?« Marnie wurde rot angesichts ihrer eigenen Aufdringlichkeit. Obwohl sie seit Ewigkeiten befreundet waren, rückte Elizabeths Prominentenstatus die Frage in die Perspektive der Regenbogenpresse.
»Wir sind zumindest freundlich zueinander. Ob wir es irgendwann schaffen, Freunde zu werden, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.«
»Er scheint sich mächtig zu freuen, wieder auf dem Kap zu sein.«
»Er steckt wohl dauernd mit Rumer zusammen, oder?«, fragte Elizabeth, sich einem neuralgischen Punkt nähernd.
»Ja, ziemlich oft.«
»Das erstaunt mich nicht. Nach unserer Scheidung hat er sich zum reinsten Frauenheld gemausert. Jede Frau in L. A. schien versessen darauf, sich einen Astronauten zu angeln. Nichts von Dauer: Er suchte wahrscheinlich jemanden fürs Bett und die Frauen jemanden zum Heiraten. Eine Affäre nach der anderen, weißt du. Allmählich hat er sich bis zur Ostküste vorgearbeitet.«
»Ach, Elizabeth.« Marnie lachte. »So kenne ich ihn gar nicht. Vor allem nicht, was Rumer betrifft. Sie bedeutet ihm sehr viel.«
»Hmmm«, sagte Elizabeth. Ihre Ehe war nicht glücklich gewesen, und trotzdem hatte sie zehn Jahre ihres Leben damit vergeudet. Weiß Gott, an welchem Gipfelpunkt ihrer beruflichen Laufbahn sie heute stünde, wenn sie sich ausschließlich auf ihre Karriere konzentriert hätte – ganz Frau zu sein, statt sich in
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