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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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nicht zulassen, dass die Bauarbeiter sie einfach wegwerfen … ich wusste nicht genau, was ich damit anfangen sollte; ich wollte sie irgendwo aufbewahren, wo ich sie jeden Tag sehen kann.«
    »Also hast du ein Bettgestell daraus gemacht.«
    Rumer lächelte. »Es wacht über meine Träume.«
    Zeb schloss sie in die Arme. Sie fühlte sich so zart und weich an, aber seine Gefühle für sie waren explosiv. Mühsam die Beherrschung wahrend, ließ er sie behutsam auf das Doppelbett sinken, während sie sich mit einer Leidenschaft küssten, die sich ein Leben lang aufgestaut hatte.
    Eine salzige Brise drang durch die geöffneten Fenster, blähte die weißen Baumwollgardinen auf. Zeb erinnerte sich, wie er in seinem eigenen Zimmer gesessen hatte, im Nachbarhaus, und verrückt vor Sehnsucht beim Anblick derselben Vorhänge. Er hatte sich vorgestellt, wie sie Rumers Körper berührten, über ihr Bett wehten, und nun war er hier, in ebendiesem Raum.
    Ihre Hände glitten unter sein T-Shirt, schoben es nach oben. Sie fühlten sich seidenweich auf seiner Brust an, erforschten seine Haut, ließen ihn erzittern.
    Unendlich langsam begann er, ihr Kleid aufzuknöpfen. Die Knöpfe waren aus Perlmutt, schillerten im Mondlicht, das durch das Seitenfenster fiel. Sie waren aus Muschelschalen gemacht, waren aus dem Meer, waren ein Teil der Natur, genau wie die Frau, die sie trug. Nach jedem Knopf, den er öffnete, küsste er wieder und wieder ihre Haut.
    »Zeb«, flüsterte sie und zitterte in der kühlen Brise.
    Als seine Hand die Vorderseite ihres Kleides streifte, entdeckte er die goldene Leuchtturm-Brosche an ihrem Kragen. Er öffnete die Schließe und legte sie behutsam auf den Nachttisch. In diesem Augenblick glitt der Strahl des Leuchtturms selbst durch den Raum. Er dachte an die Schiffe, die gerettet worden waren, als sie seinem Licht folgten, und an das untergegangene Schiff, das für die Welt verloren war. Der Gedanke bewegte ihn unermesslich; während er Rumers Gesicht zwischen seinen Händen hielt, sann er darüber nach, wie lange sie füreinander verloren gewesen waren.
    »Woran denkst du?«, flüsterte sie.
    »An Zuhause.«
    »Kalifornien?«
    Er schüttelte den Kopf, schob ihr das weizenblonde Haar aus den Augen. Zuhause: Das war nicht einfach ein bestimmter Ort. Es war kein Staat, keine Stadt, ja nicht einmal ein Haus. Es war nicht der Kaninchenstollen oder Blues Weide, nicht Los Angeles oder die Raumstation, und auch nicht Hubbard’s Point.
    »Das ist nur der Ort, an dem ich lebe«, flüsterte er. »Mein Zuhause ist hier.«
    »Auf dem Kap?«
    »Bei dir. Wo immer du auch sein magst.«
    »Aber du musst wieder zurück.«
    »Ich weiß.«
    »Ich kann den Gedanken daran heute Abend nicht ertragen«, flüsterte sie. »Mit jedem Tag, der vorübergeht, rückt der Abschied näher, und dabei fangen wir gerade erst an …«
    »Ich weiß, Rue.«
    »Pssst, Zeb. Sprich nicht mehr davon, nicht jetzt.«
    Er hätte auch nicht gekonnt, selbst wenn er gewollt hätte. Bei aller Liebe, die sie füreinander empfanden, blieb eine nüchterne Tatsache: Er hatte zugesagt, ein Forschungslabor zu leiten, für ihn stand zu viel auf dem Spiel, um in letzter Minute einen Rückzieher zu machen. Und die Vorstellung, Rumer könnte anderswo leben als hier, in Hubbard’s Point, ging über sein Begriffsvermögen hinaus.
    Sie stöhnte leise, und er glitt neben sie auf das Doppelbett. Die Sprungfedern quietschten unter ihrer beider Gewicht; die Äste der Eichen scharrten über das Dach und die Pinienzweige murmelten in der Meeresbrise.
    Ihre Haut war so weich, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie küsste ihn auf die Lippen, ihr Mund war heiß und leidenschaftlich. Er hielt den Atem an, küsste ihre Schultern, ihr Schlüsselbein, ihre Brüste.
    Da sie im Leben bisweilen scheu und zurückhaltend wirkte, hatte er erwartet, dass sie auch im Bett befangen war. Vielleicht war es ihre Liebe zur Natur, die zur Folge hatte, dass sie sich ganz in ihrem Element zu fühlen schien. Oder die Tatsache, dass sie beide diesen Augenblick ein Leben lang herbeigesehnt hatten.
    Als er ihren Bauch berührte, an einer Stelle, wo sie kitzlig war, lachte sie. Er stimmte in ihr Lachen ein, was die Anspannung in ihm löste. Dann trafen sich ihre Blicke, und das Lachen verklang mit dem Aufblitzen des Leuchtfeuers. Sie hielten sich umschlungen, wiegten sich im Rhythmus von Wind und Meer. Als befänden sie sich auf einem Boot, jede Bewegung sanft und im Einklang mit den Wellen, drang er in

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