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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Natürlich lebt er. Leider hat er zufällig eine Konversation zwischen mir und Thea mit angehört, und deshalb musste ich ihn zeitweilig aus dem Weg schaffen. Sicher haben Sie sich auch schon mal in einer solchen Situation befunden.«
    Das hatte er nicht. Er hatte niemals Geheimnisse in der Größenordnung eines Morgan Axberger gehabt.
    »Wo ist er?«
    »Nun mal langsam. Erst mal müssen Sie diese Pistole weglegen.«
    »Kommt nicht infrage! Sagen Sie mir, wo er ist, und dann gebe ich Ihnen drei Stunden. Drei Stunden. Mehr ist nicht drin.«
    Morgan Axberger dachte nach. »Okay, abgemacht.«
    Ein Windhauch zog durch den Garten und ließ Peder unfreiwillig schaudern.
    »Wo ist er?«
    »In meinem Sommerhaus in Norrtälje.«
    Die Antwort war klar und unmissverständlich. Jimmy lebte. Er befand sich in einem Sommerhaus. In Norrtälje.
    Erleichterung durchspülte Peder. »Verdammt«, flüsterte er und spürte die Tränen in den Augen brennen. »Und das, wo ich gedacht habe… Ich habe gedacht…«
    »Die Fiktion übertrifft oft die Wirklichkeit. Obwohl man uns beigebracht hat, das Gegenteil wäre der Fall.« Morgan Axberger sah mitleidig aus. »Ich bedauere wie gesagt sehr, dass Ihr Bruder mir in den Weg geraten ist, hoffe aber, dass jetzt alles gut für Sie ausgehen wird.«
    Man hörte, wie am Ende des Gartens jemand mit dem Fahrrad vorbeifuhr. Dann verebbte das Geräusch wieder.
    »Woher weiß ich, dass Sie nicht bluffen?«
    »Nun, und woher weiß ich, dass Sie nicht bluffen?« Axbergers Augen wurden zu kleinen Schlitzen. »Ganz ehrlich, Sie könnten Ihre Kollegen in dem Moment anrufen, da ich das Grundstück verlasse. Sie sind im Vorteil und nicht ich.«
    Peder schluckte. Axbergers Argumentation war rational, aber dann auch wieder nicht.
    Ich muss es erfahren.
    »Eine andere Sache noch übrigens«, sagte Axberger.
    »Ja?«
    »Sie haben das Mädchen erwähnt, das Sie in dem Grab gefunden haben. Ich war nicht allein, als sie dorthin gebracht wurde.«
    Peder starrte ihn an. »Wer war noch dabei?«
    Wieder dieses Lächeln.
    »Ich glaube, das wissen wir beide sehr gut.«
    Peder schwankte.
    »Håkan Nilsson?«
    »Wer?« Axberger sah ihn erst verständnislos, dann verärgert an. »Da hätte ich Ihnen aber mehr zugetraut«, sagte er. »Was glauben Sie, wie ich überhaupt davon erfahren habe, dass dieses Mädchen eine Seminararbeit über Thea Aldrin schrieb?«
    Peders Mund wurde trocken, in seinem Kopf drehte sich alles.
    Keine verdammte Ahnung.
    Er wechselte die Richtung. »Was war mit dem Anwalt?«
    »Das war ich, ja. Elias Hjort besaß Informationen über mich, die auf keinen Fall an die Öffentlichkeit dringen durften.«
    Peder verarbeitete die Information, versuchte zu erfassen, wie alles zusammenhing. »Über diese Bücher?«
    »Die Bücher waren Manfreds Werk. Aber meine Idee war es, aus ausgewählten Szenen einen Film zu machen. In diesem fantastischen Lusthaus übrigens.« Er zeigte hinüber.
    »Wer war das Mädchen, das zuerst sterben musste?«
    »Eine nichtsnutzige Hure, die ich auf der Straße aufgegriffen habe. Niemand vermisste sie. Ihr Verlust für die Menschheit dürfte unbedeutend gewesen sein.«
    »Was wusste Elias Hjort? War er bei der Entstehung des Filmes dabei?«
    Morgan Axberger verzog den Mund. »Wohl kaum. Aber als Thea erfuhr, dass ich diesen Film gedreht hatte, in dem ihr Lover zum Mörder wurde, hat sie das ungeschickterweise Elias erzählt. Und als es dann so ein wahnsinniges Theater um die Bücher gab, versuchte er, mich zu erpressen. Er versprach, sich ins Ausland abzusetzen, wenn er nur genug abbekäme, und seinen Fuß nie wieder auf schwedischen Boden zu setzen, wenn ich ihm bezahlte, so viel er forderte.«
    »Stattdessen haben Sie ihn getötet.«
    »Es war das Beste für alle Beteiligten. Spätestens als die Polizei den Film beschlagnahmte, wurde die Situation unhaltbar. Elias musste verschwinden.«
    Peder fragte sich, wie man sich solche Freiheiten nehmen konnte. Über Leben und Tod zu bestimmen wie Gottvater persönlich. Mit dem Finger auf Menschen zu zeigen: Du wirst leben, und du wirst sterben.
    Durch den dünnen Stoff der Hosentasche spürte er sein Handy am Bein. Langsam und bedächtig zog er es heraus.
    »Was machen Sie da?« Morgan Axbergers Stimme klang dunkel und empört.
    »Ich rufe meinen Chef an und sage ihm, dass ich einen geheimen Tipp erhalten habe, wo Jimmy sich aufhält«, sagte Peder. »Er weiß nicht, was ich weiß. Dass Sie Jimmy mitgenommen haben. Ich war allein bei Thea.

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